2198 - Plan des Kosmokraten
Für sie gab es keine denkbare Alternative, Oder die Hohen Mächte waren zumindest nicht bereit, eine in Erwägung zu ziehen.
Etwa dreitausend Galaxien, bevölkert von mehr denkenden, fühlenden Intelligenzwesen, als Saedelaere es sich vorstellen konnte, als er zu berechnen bereit und imstande war ...
Aus. Vorbei.
Irgendwann vielleicht würde Saedelaere Schmerz verspüren, Entsetzen über eine so kompromisslose Vorgehensweise. Furcht vor dem, was nun geschehen würde.
Irgendwann vielleicht. Aber nicht jetzt. Noch nicht. Jetzt war dieser Gedanke so undenkbar, dass Saedelaere ihn einfach nicht verarbeiten konnte.
Er dachte an Perry Rhodan, der die Zukunft der Menschheit gegen und in Tradom verteidigt hatte, der Unerträgliches gesehen und hatte verantworten müssen, Wie viele Wesen waren gestorben, zuerst den Machenschaften der Inquisition der Vernunft zum Opfer gefallen, danach in den Kämpfen am Sternenfenster?
Doch so unvorstellbar diese Zahl sein mochte, sie war nichts im Vergleich zu der, die die Zündung zahlreicher Galaxien nach sich ziehen würde.
Er dachte an Atlan, der seit Jahren mit der SOL und ihrer Besatzung den Geheimnissen Thoregons nachgespürt und nun endlich den Weg ins Erste Thoregon gefunden hatte. Wie viel Mühe hatten der Arkonide und seine Begleiter auf sich genommen, nur um letztlich zu scheitern, während das Ziel greifbar nahe vor ihnen lag?
Und er dachte an die Wunder des Kosmos, die er selbst gesehen hatte, die Zusammenhänge und Hintergründe, die ihm offenbart worden waren. Er dachte an Kytoma, die seltsame junge Frau, und Callibso, den Puppenspieler von Derogwanien, der in Wirklichkeit einer der Sieben Mächtigen gewesen war, an den ersten Schwarm, den er gesehen hatte, und den Frostrubin. Und an noch so viel mehr ...
War das alles umsonst?, fragte er sich. Er hielt sich für einen kosmischen Menschen, der schon längst nicht mehr nur die Belange der Menschheit im Blick hatte, sondern ein großes Ganzes sah.
Diese Gesamtheit oder zumindest die für ihn wichtigen Teile davon würden nun mit einem einzigen Streich ausgelöscht werden, in einem Fanal, bei dem Sonnen gleichermaßen wie Planeten zu einem gleichförmigen Nichts zerfetzt werden würden.
Und das alles, weil es Cairol nicht gelang, Hismoom in den PULS des Ersten Thoregons zu holen, in eine extrauniversale Zone, die dem Zugriff der Kosmokraten verschlossen blieb.
„Cairol ...", sagte Saedelaere langsam.
Der Roboter drehte sich daraufhin zu ihm um. Sein Blick war fürchterlich kalt.
Saedelaere riss die Augen auf und atmete tief ein.
Cairol der Dritte hielt einen Würfel mit einem winzigen Fensterchen in der Hand.
Eine weitere Kaserne!, dachte der Mann mit der Maske. Er wusste, dass der Kosmokrat Taurec ebenfalls ein solches Gebilde besessen hatte.
„Meine definitiv letzte." Mit flinken Bewegungen hantierte der Roboter an dem Gebilde.
Saedelaere kniff die Augen zusammen, konnte aber nicht richtig erkennen, was der Kosmokratendiener genau tat.
Ein daumengroßer Maunari-Körper schwebte aus der Kaserne. Im nächsten Augenblick schwoll er an und gewann an Masse.
Er vergrößert sich durch Energieaufnahme, dachte der Mann mit der Maske. Er konnte nur vermuten, dass auch diese. Energie aus dem Würfel kam, und fragte sich, wozu dieses Wunderwerk sonst noch imstande sein mochte.
Nach wenigen Sekunden hatte der noch leblose Zyklop seine volle Größe erreicht. Der sehr viel kleinere Roboter erzeugte Antigravfelder, die den Körper in der Luft hielten. Geschickt und mühelos bugsierte er ihn zu einem der Wandschränke und verstaute ihn darin.
Schon schwebte der nächste daumengroße Körper aus dem Würfel. Cairol verstaute auch ihn und dann einen dritten, der die Kaserne verließ. Damit waren alle Schränke wieder gefüllt.
„Ich werde nun einige Zeit verstreichen lassen", sagte Cairol, „und es mit den Reservekörpern noch einmal versuchen."
Saedelaere schluckte. Es dauerte eine ganze Weile, bis er seine Stimme fand, und als er sprach, zitterte sie heftig. „Bist du sicher, dass das der richtige Weg ist?"
Der Roboter drehte sich zu ihm um und bedachte ihn mit einem Blick, der Saedelaere zu sezieren schien.
Was sieht er in mir?, fragte er sich. Ein lästiges Insekt, das ihn nur stört und aufhält?
Weshalb gibt er sich überhaupt mit mir ab? Oder stehe ich wirklich so tief unter ihm, dass ihm mein Einwand völlig abstrus und überflüssig vorkommt?
Das wollte, das konnte Alaska Saedelaere nicht glauben. Er
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