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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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    Die frühe Morgensonne tauchte die kopfsteingepflasterte Zufahrt zum Personaleingang des
New York Museum of Natural History
in goldenes Licht und strahlte hell in eine gläserne Pförtnerloge direkt vor dem großen Torbogen aus Granit. Auf einem Stuhl in dem Glaskasten döste ein älterer Mann, der allen Museumsmitarbeitern wohl bekannt war. Zufrieden zog er an seiner Calabashpfeife und genoss die trügerische Wärme, mit der die Februartage in New York City mitunter die Osterglocken, Krokusse und Obstbäume zu vorzeitiger Blüte ver leiten, nur um sie dann später im Monat jämmerlich erfrieren zu lassen.
    »Morgen, Doktor«, sagte Curly zigmal am Tag zu jedem Einzelnen, der an seiner Pförtnerloge vorbeikam, ob Poststellensekretärin oder Wissenschaftsdekan. Kuratoren mochten kommen und gehen, Direktoren mochten zu Amt und Würden aufsteigen, ruhmreich herrschen und schmählich stürzen; das einfache Volk mochte den Boden bestellen, in dem es begraben wurde, doch nichts, so schien es, würde Curly je aus seinem Glaskasten vertreiben können. Er gehörte ebenso sehr zum Inventar des Museums wie der Ultrasaurus, der die Besucher in der Großen Rotunde begrüßte.
    »Hier, Opa!«
    Curly quittierte diese Respektlosigkeit mit einem Stirnrunzeln und riss sich gerade noch rechtzeitig aus seinen Tagträumen, um zu sehen, wie der Bote ein Päckchen durch das Fenster seines Glaskastens schob. Die Sendung landete mit Schwung auf dem kleinen Bord, auf dem der Wachmann seinen Tabak und seine Fäustlinge aufbewahrte.
    »’tschuldigung!«
    Curly erhob sich und winkte aus dem Fenster.
»Hey!«
Doch der Bote mit seinem schwarzen Rucksack, prall gefüllt mitPäckchen, sauste bereits auf den dicken Reifen seines Mountainbikes davon.
    »Du meine Güte!«, brummte Curly und starrte auf das Paket. Es war etwa 30 × 20 × 20 Zentimeter groß, war eingewickelt in schmieriges braunes Packpapier und mit einer übertriebenen Menge altmodischen Bindfadens zusammengeschnürt. Es war so zerbeult, dass Curly sich fragte, ob der Bote wohl unterwegs von einem Lastwagen überrollt worden war. Die Adresse, in krakeliger Kinderschrift geschrieben, lautete: An den Kurator der Gesteins- und Mineraliensammlung, Museum of Natural History.
    Curly kratzte den Tabakrest aus seinem Pfeifenkopf und musterte nachdenklich das Päckchen. Das Museum erhielt jede Woche zahllose Päckchen mit »Spenden« von Kindern. Diese Spenden für die Sammlungen des Museums umfassten alles – von zerquetschten Käfern und wertlosen Steinen bis hin zu Pfeilspitzen und den mumifizierten Überresten plattgefahrener Tiere. Seufzend erhob er sich aus seinem bequemen Stuhl und stopfte sich das Päckchen unter den Arm. Er legte die Pfeife zur Seite, öffnete die Tür seines Glaskastens und trat blinzelnd ins Sonnenlicht hinaus. Dann steuerte er den Schalter der Poststelle auf der anderen Seite der Zufahrt an.
    »Was haben Sie da, Mr. Tuttle?«
    Curly schaute flüchtig in Richtung der Stimme. Sie gehörte Digby Greenlaw, dem neuen stellvertretenden Verwaltungsleiter, der gerade aus dem Tunnel vom Personalparkplatz kam. Curly antwortete nicht sofort. Greenlaw und sein herablassendes
Mr. Tuttle
gefielen ihm nicht. Greenlaw hatte vor einigen Wochen Anstoß an der Art genommen, wie Curly Ausweise kontrollierte, und sich darüber beklagt, dass »er sie gar nicht richtig
ansah
«. Blöder Fatzke. Curly musste sich keine Ausweise ansehen – er wusste bei jedem sofort, ob er zum Museum gehörte oder nicht.
    »Päckchen«, brummte er als Antwort.
    Greenlaw schlug einen offiziellen Tonfall an. »Päckchen müssen direkt bei der Poststelle abgegeben werden. Und Sie dürfen Ihren Platz nicht verlassen.«
    Curly ging weiter. Er hatte ein Alter erreicht, in dem es das Beste schien, alles Unerfreuliche so zu behandeln, als existiere es gar nicht. Er hörte, wie der Verwaltungsbeamte hinter ihm den Schritt beschleunigte und seine Stimme um einige Oktaven hob, um Curlys vermeintlicher Schwerhörigkeit Rechnung zu tragen. »Mr. Tuttle? Ich sagte, Sie dürfen Ihren Posten nicht unbeaufsichtigt lassen.«
    Curly blieb stehen, drehte sich um. »Danke für den Hinweis, Herr Doktor.« Er streckte ihm das Päckchen entgegen.
    Greenlaw starrte es verdutzt an. »Ich habe nicht gesagt, dass
ich
es abgeben würde.«
    Curly hielt ihm weiter unverdrossen das Päckchen hin.
    »In Gottes Namen.« Greenlaw streckte verärgert die Hand aus, hielt aber plötzlich mitten in der Bewegung inne. »Das sieht ja

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