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2252 - Welt der Ursuppe

Titel: 2252 - Welt der Ursuppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    Wenn die Kybb-Traken den Beistand fanden, war sowieso alles verloren. Sie würden mit Gewalt alle Informationen aus seinem Gehirn holen und als Erstes Tom Karthay vernichten. Den Besch gegenüber würden sie vermutlich ein Exempel statuieren, ihnen aber weiterhin Freiheiten lassen, denn sie waren auf die Händler und ihre Transportkapazitäten angewiesen.
    Unser Zug näherte sich dem nächsten Industriekomplex an der Küste. Dem Sonnenstand nach hatten wir den Nordosten des Kontinents erreicht. Ein paar Stunden trennten uns von der Ostküste.
    Wir fuhren mitten durch eine Sperrzone, zwischen vielfach gestaffelten Sicherheitszäunen und Schleusen entlang. Die winzigen Zylinder auf den Pfählen der Metallzäune erinnerten an eine Selbstschussanlage. All das zusammen dokumentierte den barbarischen Zustand einer Zivilisation, deren Lebensinhalt vermutlich seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden die Gewinnung von Khalumvatt aus einem Ursuppen-Ozean war und sonst nichts.
    Zephyda deutete nach vorn. „Sie kommen!"
    Wir hatten es zu spät gemerkt. Jetzt war es zum Abspringen zu spät. Jede sich öffnende Tür hätte das Misstrauen der Kybb-Traken geweckt.
    Sie trugen olivfarbene Schutzanzüge. Die Strahler in ihren Händen verhießen nichts Gutes.
    Die Soldaten verteilten sich im Waggon und fingen an, mit den Mündungen der Waffen in allem herumzustochern, was auf dem Boden lag. Es war müßig zu fragen, wonach sie suchten. Auf uns schienen sie es nicht abgesehen zu haben.
    Ich machte den Gefährten Zeichen. Auseinander!
    Wir verteilten uns gleichmäßig, mieden die Stellen mit rostigen Blechresten, Plastikteilen und Ähnlichem.
    Sie stochern nach Kleingetier, Ratten oder Ähnlichem, überlegte ich. Wahrscheinlich kam es immer wieder vor, dass Kadaver die Verarbeitung des Khalumvatts beeinträchtigten oder ganze Ladungen unbrauchbar machten.
    In diesem Augenblick hielt der Zug an.
    Die Bewaffneten kamen näher. Sie verrichteten ihre Arbeit lautlos, aber mit einer großen Portion Wachsamkeit. Wir standen gestaffelt, veränderten unsere Position, so gut es ging, ohne den Gefährten im Weg zu sein. Teilweise trennten die Kybb-Traken nur ein paar Zentimeter von unseren Deflektorfeldern. Ahnungslos marschierten sie zwischen uns hindurch.
    Aber wir freuten uns zu früh. Ein paar Metallfetzen am Boden verrutschten. Das Geräusch ließ einen der Soldaten herumfahren. Sein Rücken streifte Rorkhetes mächtige Säulenbeine. Mit einem Aufschrei warf der Trake sich herum.
    Der Shozide hatte augenblicklich seine Position gewechselt. Er zog sich in den Hintergrund des Waggons zurück, wo die Soldaten hergekommen waren. Wir folgten ihm auf Zehenspitzen.
    Die Kybb-Traken diskutierten aufgeregt miteinander. Der eine behauptete nach wie vor, mit jemandem zusammengestoßen zu sein. Die anderen schworen Stein und Bein, dass keiner von ihnen betroffen gewesen war.
    Wie meist bei derart fruchtlosen Diskussionen setzten die Soldaten ihren Weg schließlich fort.
    Wir blieben stehen und warteten. Tatsächlich tauchte nach einer Weile der eine Trake nochmals auf, warf einen prüfenden Blick in den Wagen. Sein Blick richtete sich auf eine Stelle am Boden.
    Hastig trat er ein und bückte sich.
    Es handelte sich um einen Fetzen Stoff von Selboos Futteral. Aufmerksam beäugte er es und steckte es schließlich ein.
    Wir brachten drei Waggons zwischen uns und die Soldaten, ehe wir anhielten. „Dem Schaukeln nach befinden wir uns inzwischen auf dem Weichenareal des nächsten Bahnhofs", vermutete Zephyda.
    Ich schüttelte den Kopf. „Dazu ist es zu gleichmäßig. Eher erinnert es mich an ein Schiff ..."
    Wir machten, dass wir aus dem Waggon kamen. Draußen geisterten grelle Scheinwerfer durch das Dunkel der Nacht. Aus der Deckung zwischen den Wagen sahen wir uns um.
    Der Zug stand in einer Fabrik, die mit geringer Geschwindigkeit hinaus auf die Ursuppe dümpelte.
    Selboo stieß einen wenig salonfähigen Fluch aus. „Wie sollen wir jetzt noch die Schildwache finden?"
    Ich kletterte vom Schienenstrang hinüber auf den Bahnsteig. Am Ende des Zuges verließen soeben die Soldaten den letzten Waggon. Sie schienen nichts gefunden zu haben, aber sie gestikulierten noch immer lebhaft.
    Wir mussten uns vorsehen. Ein weiterer Vorfall dieser Art führte zwangsläufig zu einer Untersuchung. Wenn die Kybb-Traken erst mit einem ihrer Schiffe kamen, hatten wir keine Chance mehr.
    Der Ausleger schwenkte plötzlich herum. Ich machte die Schaukelbewegung der Fabrik

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