Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2252 - Welt der Ursuppe

Titel: 2252 - Welt der Ursuppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Extrasinn. Es heißt nicht zwangsläufig, dass man von eurer Anwesenheit weiß.
    Wir werden es spätestens dann sehen, wenn wir uns dem Ewigen Asyl der Schildwache nähern.
    Es kommt darauf an, wo genau es liegt. In einer neuralgischen Zone der Khalumvatt-Produktion sind die Sicherheitsvorkehrungen garantiert höher als an einer Verladestation.
    Die Soldaten trampelten über die Decks. In Manövermanier seilten sie sich an den Steilwänden der Fabrik ab. Einmal kamen sie uns gefährlich nahe. Wir klebten an einer Leiter und konnten nirgendwohin ausweichen.
    Endlich stieß auch Rorkhete wieder zu uns. Er deutete wortlos auf einen Schacht, der ins Innere der Fabrik führte.
    Die Kybb-Traken erwarteten uns schon. Sie patrouillierten am unteren Ende des Schachts.
    Wir wichen zum Rand der Fabrik aus. Armdicke Stahltrossen hingen über die Decks in die Tiefe, zuckten wie riesige Wasserschlangen hin und her. Ich schwang mich als Erster ins Bodenlose und hangelte mich ungefähr vierzig Meter in die Tiefe. Ich landete an einem Treppenabgang, wartete auf die Gefährten. Von unten drang gleichmäßiges Wummern von Motoren herauf. „Sie kommen", flüsterte Rorkhete und deutete auf die Treppen über uns.
    Es fiel mir verdammt schwer, da noch an einen Zufall zu glauben.
    Auf Zehenspitzen stiegen wir ab zum nächsten Deck, das sich von allen am weitesten über das Wasser hinaus erstreckte.
    Die Bodenplattform der Fabrik, vermutete ich. Das Wummern kam immer noch von unten.
    Wir kletterten die Leitern hinab, folgten der Galerie und erreichten die Bugzone der Fabrik. Der mächtige Rumpf ragte wie ein Gebirge aus dem Wasser. Er spaltete sich in zwei Dutzend einzelne Schiffszellen, zwischen denen die rötlich grüne Brühe hindurchströmte. Das Bauprinzip entsprach dem des Katamarans, wie ich ihn von Terra kannte. Die Strömung drückte das Wasser zwischen den einzelnen Rümpfen hindurch nach unten und erzeugte dadurch zusätzliche Beschleunigung und Auftrieb.
    In diesem Fall besaß das System zusätzlich noch schwenkbare Wände, mit denen es das Wasser teilte. Der überwiegende Teil der Brühe floss ins Innere der Rümpfe. „Sie bleiben oben", sagte Rorkhete, der zurückgeblieben war und jetzt zu uns aufschloss.
    Vorsichtig hangelten wir uns auf einem der metallenen Stege über die Gischt. Sehen konnte man uns nicht, aber das geringste Geräusch hätte die Soldaten angelockt. Durch ein halb offenes Schott gelangten wir ins Innere. Im gedämpften Gelblicht sahen wir Wasserbecken unterschiedlicher Größe, in denen es brodelte. Ab und zu platzten Luftblasen und erzeugten ein schmatzendes Geräusch.
    Meine Augen gewöhnten sich schnell an die Lichtverhältnisse. Ich unterschied zwei Arten von Becken. In der einen wogte eine grünliche Algenmasse, in der anderen trieben stockähnliche Gebilde mit unzähligen Röhrenauswüchsen. Sie erinnerten mich an Korallen. „Ich glaube, wir sind dem Geheimnis des roten Khalumvatts auf der Spur", sagte ich leise, allerdings nicht leise genug. Aus dem Dunkel im Hintergrund hörten wir ein Gurgeln, gefolgt von einem Schrei der Empörung. „Verschwindet! Haltet euch an die Abmachung!"
    Einem Racheengel gleich stürzte eine zweieinhalb Meter große, klapperdürre Gestalt über einen der Stege auf uns zu. In den kurzen Ärmchen hielt sie zwei spitze Metallstangen. Irritiert hielt sie an, weil sie niemanden sah. „Bevor wir hier auf Grund eines Irrtums malträtiert werden, gehen wir lieber", sagte Selboo und wandte sich zum Ausgang.
    Ich musterte das Wesen. Wir hatten zweifellos einen Besch vor uns, wohl ein Sklave, ein Gestrandeter, ein Zwangsarbeiter. „Erschrick nicht", sagte ich leise. „Gibt es hier Kameras oder Spionsonden?"
    „Schon lange nicht mehr. Ich habe sie einst abmontiert und ins Wasser geworfen."
    „Gut. Wir schalten jetzt unsere Deflektoren aus."
    Die Enden der Stangen zuckten in unsere Richtung, dann sanken sie langsam nach unten. „Ihr seid keine Traken, beim roten Kristall. Kommt näher. Lasst euch ansehen!"
    Wir taten ihm den Gefallen. Er fing vor Aufregung an zu zittern. „Motana", murmelte er, „ein Shozide ... Und wer ist das? Bei allen Schutzherren! Nein, das glaube ich nicht!"
    „Es ist die Schildwache Catiaane", sagte ich so schonend wie möglich. „Unmöglich. Ihr kommt aus einer anderen Zeit. Ihr gehört nicht hierher."
    „Wer weiß. Das hier ist die Stellare Majestät Zephyda. Neben ihr siehst du den Todbringer Selboo."
    „Stell... Maje... Todbringer? Heißt das,

Weitere Kostenlose Bücher