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2278 - Brennpunkt Talan

Titel: 2278 - Brennpunkt Talan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stellten sich stur, bildeten sich vielleicht sogar ein, die Giganten besiegen zu können. Dabei erzielten weder die Transform-, noch die Impulskanonen irgendeine Wirkung.
    Die Kybb-Titanen fackelten nicht lange. Vierzig gezielte Schüsse vernichteten die Angreifer. In den Glutwolken konnte kein einziges Besatzungsmitglied überlebt haben.
    Homer ballte die Hände und knirschte mit den Zähnen. „Dafür wirst du zahlen, selbst ernannter Gott. Und ich glaube kaum, dass du die mittlerweile angelaufenen Kosten wirst begleichen können."
    Am liebsten hätte er die Heimatflotte zurückbeordert, aber das wäre vermutlich der größte Fehler in seinem Leben gewesen, dem bisherigen und dem zukünftigen. „Wir konnten nichts tun", murmelte Maurenzi. „Es wird immer Menschen geben, die sich für berufener halten als andere."
    Noch immer tönte der Funkspruch aus allen Empfängern. „Dies ist Talan, das Heim eures Gottes Gon-Orbhon."
    „LAOTSE, schalte den Unsinn endlich aus!", verlangte Homer.
    Residor war anderer Meinung. „Ich denke, wir sollten über solchen Dingen stehen."
    Dessen ungeachtet gab es ein paar Millionen Menschen im Solsystem, die auf diese Botschaft hörten und Jünger Gon-Orbhons waren. Das war jedoch nur ein kleiner Prozentsatz jener Milliarden Menschen, die das Solsystem bewohnten.
    Homer seufzte. In nächster Zeit würden sie nichts zu lachen haben, als zwangsverpflichtete Jünger des so genannten Gottes oder als Kreaturen, die am Rand der Gesellschaft irgendwo in einem feuchten Versteck ihr Dasein fristeten ... „Gehen wir also wieder in den Untergrund", murmelte Adams. „Dass der Retrotrend die Wiedergeburt von Romulus bedeuten würde, hätte ich nicht gedacht..."
    Zehntausend Kilometer über der Erde kam der Trichter aus 48 Kybb-Titanen zur Ruhe. Die Kugelriesen mit ihrer zerfaserten Oberfläche wirkten aus der Nähe lange nicht so bedrohlich wie aus der Ferne. Die teilweise willkürlich aussehenden Verästelungen und Fransen erweckten den Eindruck, als handle es sich um lebende Wesen.
    Die Trichterformation erstrahlte übergangslos in blauem Licht. Ein purpurfarben glühender Ball raste durch den Trichter in Richtung Terra, bremste im letzten Augenblick ab und erreichte fünftausend Kilometer über der Oberfläche die nötige Verzögerung für ein Eintauchen in die Hochatmosphäre.
    Ein Ring aus ionisierter Luft bildete sich um den Kybb-Titanen, zerfächerte in dem Fasergespinst der ziselierten Oberfläche zu einem wilden Kontrast aus Licht und Schatten. In der Zoomaufnahme sah es aus, als bewegten sich auf der Oberfläche des Kugelgiganten Tausende unterschiedlich großer Würmer und Tentakel.
    Voll ohnmächtiger Wut beobachteten die drei Männer in der Solaren Residenz, wie der Kybb-Titan die Fünf hundert-Kilometer-Marke unterschritt. „Der Anflugkurs führt das Fahrzeug über den Kontinent Europa", meldete LAOTSE.
    Damit stand das Ziel des Giganten fest: der Vesuv.
    Homers Blick wanderte fast automatisch zu den Abbildungen des Berges. Inzwischen war die Abenddämmerung hereingebrochen. Der Tempel der Degression mit seinen beleuchteten Spitzen erinnerte an ein gigantisches Riesenglühwürmchen. Vielleicht handelte es sich um eine optische Täuschung, aber Homer bildete sich ein, Blitze daraus hervorzucken zu sehen.
    Ein Leuchtfeuer für den Landeanflug? „Dies ist Talan, das Heim eures Gottes Gon-Orbhon", verkündete eine gleichmäßige, einlullend wirkende Stimme.
    Mehrere Explosionen erschütterten das Gelände am Fuß des Vulkans. Es war also geglückt. TLD-Agenten hatten die Projektoren zerstört. Die Menschen begriffen, dass der Energievorhang nicht mehr existierte. Sie ergriffen die Flucht. Gon-Orbhons Jünger sahen schnell ein, dass eine Verfolgung sinnlos war. Sie wandten sich ihrem Tempel und der Menschenmenge am Hang zu.
    Homer schätzte die Zahl der inzwischen anwesenden Jünger auf über zweihunderttausend. Sie bevölkerten die Westflanke des Berges und den Saum darunter. Der Tempel ragte als dunkler gefräßiger Wächter aus der wimmelnden Masse hervor.
    Die Menschen reckten ihre Arme in die Höhe, hielten mit in den Nacken gelegten Köpfen nach ihrem Gott Ausschau.
    Homer wusste, dass die meisten Menschen der Erde die Übertragung nicht beobachteten. Die Milliarden „Nichtbefallenen" wussten sehr wohl, was sie zu erwarten hatten. Sie trafen ihre Vorkehrungen, um das Unheil so gut wie möglich von sich fern zu halten. Seit dem ersten Fall Karthagos war die Zahl der Tiefbunker

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