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2307 - Der Psi-Korresponder

Titel: 2307 - Der Psi-Korresponder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dich um einen Gefallen bitten." Rhodan nahm einen Datenwürfel von seinem Arbeitstisch hoch und warf ihn Gucky zu.
    „Hierauf findest du Bré Tsingas Abschlussbericht. Das Team der Kosmopsychologin hat sich Tag und Nacht mit der merkwürdigen Fähigkeit von Marc London auseinander gesetzt."
    „Lass mich raten", sagte der Ilt. „Psychologie und Technik haben keinen konkreten Hinweis darauf erbracht, warum sich sowohl der Duale Kapitän als auch der Nukleus der Monochrom-Mutanten für Marc interessieren."
    Rhodans Gesicht verdüsterte sich wieder.
    Gucky gefiel das gar nicht. „Kopf hoch, Perry. Für solche Kleinigkeiten hast du ja mich."
    „Schon gut, Kleiner. Es ist nur ... Eineinhalb Wochen haben wir den jungen Studenten jetzt bereits mit psychologischen Tests und Gehirnscans malträtiert, ihn rund um die Uhr beobachten und sein Verhalten analysieren lassen ... Das Ergebnis ist gleich null. Es scheint fast so, als ob Marc London keinerlei Begabung hat – und genau das kann nicht sein. Insofern beruhigt es auch niemanden, dass wir keinerlei Hinweis darauf gefunden haben, dass er durch den Dualen Kapitän manipuliert worden sein könnte."
    „Verstehe. Und da ich als Amme für Jung-Psionten bereits mehrfach bewährt bin – denk nur an Trim, Startac oder Kantiran –, nehme ich mich ab sofort der Sache an. Ehe unsere fliegende Rostlaube von Chefwissenschaftler noch sein Gigasuper-Messwerk auf den armen Jungen richtet und ihm vor lauter Wissenschaftstrieb das Gehirn dabei wegpustet. Das hat er doch bestimmt schon angeboten, oder? – Dachte ich’s mir doch." Gucky schnaubte. „Genialer Denker und sozial ein völliger Psychopath."
    Rhodan räusperte sich.
    „Schon in Ordnung, ich hab nix gesagt.
    Ich kümmere mich um Marc. Gibt’s noch etwas, das ich wissen sollte?"
    „Pass auf dich auf, Kleiner!"
    Der Mausbiber klopfte mit dem Schwanz auf den Boden. „Du hörst dich ja fast an, als ob du damit rechnest, ich könnte mal wieder enthaart werden oder noch Schlimmeres. Nein, Perry, kommt nicht in die Tüte."
    „Dan...", konnte Rhodan noch sagen, ehe das vertraute „Plopp" der Teleportation ertönte.
     
    *
     
    „Marc London ist unterwegs zum Treffpunkt", meldete sich LAOTSE, die autarke Biopositronik der Solaren Residenz.
    „Ausgezeichnet!" Gucky schluckte den Rest seines Nachtischs, eines köstlichen Möhrenjoghurts, hinunter. „Ich komme!"
    Der Ilt teleportierte bis in die Nähe eines Übergangs zum öffentlichen Flügel des schwebenden Gebäudes. Die Kontrollstation passierte er zu Fuß und gelangte auf eine der Galerien in der oberen Hälfte des Flügels. Etwa hundert Meter tiefer sah er Menschen und Angehörige anderer galaktischer Völker wie Insekten hin und her wuseln, in Trauben und einzeln. Auf den ersten Blick konnte er eine der stündlich stattfindenden Führungen ausmachen, die auf charakteristische Weise durch den öffentlichen Teil des Gebäudes gelotst wurden.
    In der Mitte des Luftraums hing eine Video-Projektion der Solaren Residenz von ungefähr zwanzig Metern Höhe. Sie zeigte das Gebilde in seiner ganzen architektonischen Schönheit, mit dem Dorn als zentralem Teil und den fünf Flügeln, die außen an den „Stängel" angeflanscht waren.
    Eine Weile blickte Gucky sinnend auf die Projektion. „Stahlorchidee" nannte der Volksmund die terranische Regierungszentrale auf Grund ihres Aussehens, die wie eine schöne, metallische Blume über dem See mitten im Residenzpark erblühte. Sie schwebte normalerweise in einem Kilometer Höhe stationär über der Stadt – bei einer eigenen Größe von exakt 1010 Metern – und ragte somit etwas über zwei Kilometer hoch in den Himmel, ein weithin sichtbares Orientierungsmerkmal im Zentrum der Hauptstadt, aber auch ein Symbol für die Menschen. Während des Systemalarms war sie allerdings „gelandet", was bedeutete, dass sich der Stängel in ein eigens angefertigtes Futteral im See herabgesenkt hatte.
    Die Solare Residenz bildete den Mittelpunkt des Staatsgebiets der LFT, einer der bedeutenden galaktischen Mächte.
    Im Unterschied zum größten Machtfaktor der Milchstraße, dem Kristallimperium, handelte es sich nicht um ein Kaiserreich, sondern um eine Demokratie.
    Gucky war stolz darauf, ein Bürger dieser multinationalen Einheit zu sein, die nur dem Namen nach auf Terraner beschränkt schien: Für die Liga Freier Terraner machten nicht Aussehen oder Herkunft, sondern Ethos und Einstellung einen „Terraner" aus.
    Und ich werde meine Heimat

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