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einfach sein, bei Chateau Garden nach der Passagierliste zu fragen.«
»Das habe ich getan und mir alle Fotos angesehen. Die Person, mit der ich Bowls gespielt habe, war nicht dabei.«
»Hmm.« Genette überlegte. »Kannst du die Aufzeichnungen deines Qubes mit mir teilen?«
»Ja, natürlich.«
Swan beugte sich vom Ponton zum Cockpit herüber, und Genette schob sich ein Stück in den Wind hoch. Sie bat Pauline, die Fotos zu übermitteln, die sie bereits aufgerufen hatte. Genette blickte auf den kleinen Armbandmonitor von Passepartout.
»Da«, sagte Swan und zeigte auf eines der Fotos. »Das ist er. Und das ist der Blick, den ich meine.«
Genette betrachtete das Bild: ein androgynes Gesicht mit einem entschlossenen Ausdruck darauf. »Auf einem Foto kommt es nicht richtig rüber.«
»Was meinst du damit? Schau es dir doch mal an!«
»Tue ich, aber diese Person könnte ebenso gut über ein Rechenproblem nachdenken oder Verdauungsschwierigkeiten haben.«
»Nein! Es ist anders, wenn man es selbst gesehen hat. Ich glaube, du solltest versuchen, diesen Jemand aufzuspüren. Wenn du ihn findest, wirst du schon sehen. Und wenn nicht, dann wird die Sache langsam verdächtig, findest du nicht? Diese Person stand nicht auf der Passagierliste. Wenn du ihn nicht finden kannst, dann misst du diesem Gesichtsausdruck vielleicht mehr Bedeutung bei.«
»Mag sein«, erwiderte Genette. Es war die typische Hoffnung der Amateure auf einen plötzlichen Durchbruch in einem Fall, den es in der Wirklichkeit kaum jemals gab. Andererseits mochte es sich um eine Art Manöver seitens der Qubes handeln. Manche von jenen, die menschenähnliche Körper bewohnten, hatten sich in letzter Zeit derart seltsam verhalten, dass sich nur schwer beurteilen ließ, was sie tun würden und was nicht.
Die derzeitige Frage bestand darin, wie weit man Swan vertrauen konnte, angesichts des Umstands, dass ihr Qube sich praktisch nicht entfernen ließ und dass sie nur sehr wenig über ihn wussten. Nicht zum ersten Mal war Genette dankbar dafür, dass Passepartout sich in einem Armband befand und abgeschaltet oder falls nötig abgenommen werden konnte. Natürlich konnte man Swan darum bitten, Pauline abzuschalten, wie schon zuvor. Man konnte durchaus Geheimnisse vor Qubes bewahren, selbst wenn sie im eigenen Kopf steckten. Man musste sich nur darum kümmern. Und auf dem Titan würden die Alexandriner sich darum kümmern, dass niemand ihr Gespräch mithören konnte. Wenn sie Swan in ihre jüngsten Bemühungen einbeziehen wollten, war der Titan also eindeutig der nächste Schritt.
Genette betrachtete sie nachdenklich. »Wir müssen mit Wahram und mit dem Rest der Gruppe darüber reden. Es gibt Dinge, die du wissen musst, aber am besten erfährst du sie auf dem Treffen dort.«
»In Ordnung«, sagte Swan. »Dann also los.«
TITAN
Titan ist größer als Pluto, größer als Merkur. Er hat eine Stickstoffatmosphäre, wie die der Erde, aber zehnmal so dicht. Die Oberflächentemperatur liegt bei neunzig Grad Kelvin, aber es gibt ein Meer aus flüssigem Wasser tief unter der Oberfläche, das als potenzielles Wärmereservoir dient. An der Oberfläche ist alles Wasser sehr fest gefroren, die ganze Landschaft besteht aus diesem Wassereis – Gletscher, die sich in alle Richtungen bis zum Horizont erstrecken und aus denen hier und da Felsen herausragen wie Warzen und Karbunkel. Methan und Ethan spielen hier die Rolle, die Wasser auf der Erde hat – in der Stickstoffatmosphäre verwandeln sie sich in schwebenden Dampf, in Wolken, die in Flüsse und Seen abregnen und über das Eis fließen.
Das Sonnenlicht, das auf die Atmosphäre trifft, wirbelt einen gelben Qualm aus komplexen organischen Molekülen auf. Der Wasserstoff in diesem Dunst entweicht leicht ins All, aber solange er sich in der Luft des Titan befindet, reduziert er alle größeren organischen Moleküle wieder auf kleinere Bausteine; deshalb gibt es hier nicht viele komplexe organische Formen und auch kein einheimisches Leben. Nicht einmal im Wassermeer unter der Oberfläche, als hätte die korrodierende Atmosphäre eine Art Quarantäne verhängt.
Die Gletscheroberfläche ist an den meisten Stellen zerklüftet und an einigen wenigen glatt. Wenn man auf ihr steht, kann man den Saturn sehen, der von der messerscharfen Krümmung des nur von der Seite sichtbaren Rings in zwei Hälften zerteilt wird. Auch die helleren Sterne lassen sich erkennen. Der Dunst der Titanluft ist so dicht, dass man zwar recht gut
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