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2350 - Das schreiende Schiff

Titel: 2350 - Das schreiende Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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SKARABÄUS nicht zu nah an die Wandung des Tunnels kommen zu lassen, warf er einen kurzen Blick auf die Strangeness-Scouts.
    Die Mannschaft hielt sich gut. John und Luke, Matt und Marc und die beiden anderen saßen bleich, aber aufrecht in ihren Sesseln. Schweißtropfen perlten auf ihren Stirnen, ansonsten arbeiteten die Medo-Einheiten der Raumanzüge mit allem, was sie aufbringen konnten, gegen die Auswirkungen der Strangeness an.
    Rhodan lauschte in sich hinein. Auf die Positronik der DÄDALUS konnte er nicht mehr zurückgreifen, doch er selbst spürte, wie er sich an die Effekte zu gewöhnen begann. Allmählich kehrte eine gewisse Übersicht zurück.
    Gucky stöhnte leise. Als er bemerkte, dass Rhodan ihn musterte, verzerrte er das Gesicht zu etwas, das wohl ein Grinsen sein sollte, und zeigte kurz derb Nagezahn.
    Der Resident kniff die Augen zusammen, als sich aus dem diffusen Licht vor ihnen das Abbild einer fernen Doppelsonne schälte. Die eine Komponente leuchtete weiß, die andere orangefarben.
    Als hätte dieser Anblick es ausgelöst, verspürte Rhodan wieder ein heftiges Kribbeln, wenn nicht sogar Prickeln, in seinem linken Schlüsselbein. Jeder Zweifel war ausgeschlossen, es ging vom Zellaktivator aus. Er hatte es schon einmal wahrgenommen, bei einem vorherigen Flug, als er beobachtet hatte, wie sich vor die beiden Sonnen ein diffus verzerrtes Objekt schob.
    Das Gefühl war nicht unangenehm, ganz im Gegenteil. Er nahm es nicht als Warnung, sondern als Zeichen. Es schien ihn in seinem Entschluss bekräftigen zu wollen, persönlich durch den Dimensionstunnel zu fliegen und diese Mission nicht nur Freiwilligen zu überlassen.
    Wollte jemand ihm sagen, dass das, was am anderen Ende des Tunnels auf ihn wartete, keine Falle war, sondern eine Chance? Sicher, eine ziemlich mystische Überlegung, aber trotzdem ...
    Er hatte das Gefühl, dass er dieses Mal weiter in den Tunnel eingedrungen war als je zuvor. Ohne in Kilometern angeben zu können, welche Strecke sie eigentlich zurückgelegt hatten, vermutete er, dass sie fast den gesamten Tunnel hinter sich gebracht hatten. Rhodan kämpfte eine plötzlich aufsteigende Übelkeit nieder. Die Erregung, das Ziel fast erreicht zu haben, half ihm dabei.
    Als wollten die Instrumente seine Ahnung bestätigen, wurde die Ortung klarer und detaillierter, und Rhodan beobachtete gespannt, wie aus dem rätselhaften Objekt, das er rein optisch als Silhouette erkannt hatte, in der Instrumentendarstellung ein lang gestrecktes großes sowie mehrere verschwommene kleine, Gegenstände wurden, die anscheinend von einem gemeinsamen Kraftfeld unbekannter Natur umhüllt waren. „Achtung!", hörte er Johns leises Zischen neben sich.
    Rhodan konzentrierte sich in einem Sekundenbruchteil wieder auf seine direkte Umgebung.
    Der Tunnel der Hyperperforation flackerte plötzlich in einem gespenstischen Effekt.
    Lichtzungen schienen nach ihnen zu greifen, materiell zu werden, auf die DADALUS einschlagen zu wollen.
    Rhodan fluchte leise und gab Gegenschub.
    So nah waren sie ihrem Ziel noch nie gewesen. Doch sollte der Tunnel nun vollständig erlöschen, ging die DÄDALUS möglicherweise zwischen den Dimensionen verloren.
    Der Resident fragte sich, ob er den Bogen überspannt und zu viel riskiert hatte.
     
    *
     
    Alarm gellte durch das Rund der Zentrale von PRAETORIA. „TRAITOR stellt das Feuer auf den TERRANOVA-Schirm ein!"
    Oberstleutnant Forrest Pasteur wusste, was das bedeutete. Ein Ende des Beschusses führte erfahrungsgemäß binnen kürzester Zeit zum Zusammenbruch der Hyperperforation - in der sich noch die DÄDALUS befand!
    Pasteur aktivierte die Dauerverbindung zur Zentralstelle der LORETTA-Tender. „Kode Lockvogel",. sagte er. „Bringt den Kristallschirm zum Flackern!"
    „Wir haben es auch bemerkt. Vorgang wird eingeleitet!"
    Gespannt beobachtete er ein Datenholo, das Auskunft über die Energiemenge gab, die die insgesamt 108 LORETTA-Tender in den Kristallschirm speisten. Ihm war bewusst, dass sie durchaus ein gefährliches Spiel mit dem Schirm trieben. Die LORETTA-Tender erzeugten ein Pulsieren mit willkürlichen Phasen der Kontraktion und Expansion. Führten sie zu wenig Energie zu, bestand die durchaus reale Gefahr, dass der Schirm tatsächlich zusammenbrach.
    Und dann ...
    PRAETORIA hatte sich noch immer nicht vom letzten Gefecht mit eingedrungenen TRAITOR-Einheiten erholt. Nach wie vor waren die Seitenblöcke abgekoppelt, und die Kernzelle war ausgeschleust. Die beim Kampf gegen

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