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Mein Ex, der sinnliche Verführer - Ebook

Mein Ex, der sinnliche Verführer - Ebook

Titel: Mein Ex, der sinnliche Verführer - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Major
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1. KAPITEL
    Verzweifelt betrachtete Caitlyn Wakefield ihre Kontoauszüge. Sie sah nicht die geringste Möglichkeit, Scheich Hassan Bin Najjar die nächste Hypothekenrate zu bezahlen.
    Was sollte sie seinem geheimnisvollen Adoptivsohn Raffi Bin Najjar sagen, wenn der gleich hier auftauchte?
    Caitlyn hatte keine Ahnung.
    Viele Male war sie die Bücher durchgegangen, ob es irgendeine Möglichkeit gab, die fällige Zahlung zu leisten und gleichzeitig das Überleben der Ranch zu sichern. Aber wie sie es auch drehte und wendete, die Fixkosten waren zu hoch und die Einnahmen zu niedrig.
    Wenn sie Hassan um Aufschub bat, würde der ihn ihr wahrscheinlich sogar gewähren. Aber selbst dann musste sie schmerzliche Einschnitte vornehmen, um nicht noch tiefer in die roten Zahlen zu geraten. Schließlich konnte Hassan ihr nicht ewig aushelfen.
    Sie hasste es, ihn zu enttäuschen. Er sollte doch stolz auf sie sein!
    Leider waren die Verkäufe, auf die sie gehofft hatte, nicht zustande gekommen. Sie seufzte. Im Grunde stand sie jetzt am selben Punkt wie ein halbes Jahr zuvor, als Hassan die Hypothek übernommen und ihr damit kurzfristig aus der Patsche geholfen hatte.
    Es war ohnehin ein Wunder, dass Hassan, einer der reichsten Scheichs der Welt, ihr Freund, Banker und Wohltäter geworden war. Und dies umso mehr, wenn man bedachte, dass er im Mittleren Osten und in Europa, sie dagegen in Texas lebte.
    Ohne ihre gemeinsame Leidenschaft für edle Pferde hätten sie einander nie kennengelernt.
    Vor mehr als einem Jahr, im September, waren sie sich bei der großen Jährlingsauktion in Keeneland in Virginia zufällig begegnet. Damals hatte sie mit ihrem Sachverstand den Scheich vor einem Fehlkauf bewahrt.
    Darüber freute er sich so sehr, dass er ihr sogar ein Dankesschreiben schickte.
    Ein paar Monate später rief er sie an, weil Sahara, eines seiner hoffnungsvollsten Nachwuchspferde, vor Startboxen scheute.
    Zu ihrer Überraschung lud er sie nach Deauville ein, damit sie mit dem Tier trainierte – für ein Dreifaches ihres üblichen Honorars.
    Nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Arbeit führte er sie zum Essen aus und erfuhr dabei von ihrer finanziellen Misere. Nicht lange danach hatte er ihrer Bank die Forderungen gegen sie abgekauft, um selbst ihr Gläubiger zu werden und ihr so durch flexiblere Ratenzahlungen unter die Arme zu greifen.
    Noch immer konnte sie so viel Glück kaum fassen!
    Nach allem, was er für sie getan hatte, wollte sie sich seines Vertrauens so gern als würdig erweisen. Aber wie sollte ihr das unter diesen Umständen gelingen? Was sollte sie Hassan Beruhigendes ausrichten lassen?
    Entmutigt klappte sie die Ordner zu. Als ihr Blick auf das Foto fiel, das ihren Sohn Daniel ohne Sattel auf einem Pferd zeigte, lächelte sie – trotz ihrer finanziellen Misere.
    Natürlich durfte er eigentlich nicht ohne Aufsicht reiten. Aber auch wenn es sie verrückt machte, wie unternehmungslustig und unvorsichtig er manchmal war, war der fünfjährige Knirps doch der Sonnenschein in ihrem Leben.
    Im vergangenen Jahr in Keeneland war sie ganz besonders stolz auf ihn gewesen, und auch Hassan hatte er beeindruckt. So sehr, dass er erzählt hatte, wie er Kalil, seinen einzigen leiblichen Sohn, ein paar Jahre zuvor in Paris beinah durch Kidnapping verloren hätte.
    „Damals habe ich Raffi, seinen Retter, ehrenhalber adoptiert.“
    Caitlyn hatte höflich gelächelt, während sie in Gedanken bei ihren Pferden auf den Koppeln und bei dem umherspringenden Daniel gewesen war.
    „Ihr Sohn hat Ähnlichkeit mit Raffi. Er ist genauso munter und voller Energie und wird einmal ein vortrefflicher Mann werden.“
    „Wirklich?“, hatte sie geistesabwesend gefragt.
    „Ja, sogar seine Augen gleichen Raffis. Es ist derselbe Grünton. Da, wo ich herkomme, ist das eine sehr seltene Augenfarbe.“
    „Bei uns auch. Er hat sie von seinem Vater geerbt.“
    Sie hatten sich noch weiter über Texas, die Ranch und Pferdezucht im Allgemeinen unterhalten, bevor der Scheich sie um ihre Visitenkarte gebeten hatte.
    „Raffi hat früher auch in Texas gelebt, soviel ich weiß, sogar ganz in Ihrer Nähe.“ Und noch eingehender als zuvor hatte er Daniel betrachtet.
    Seit dieser ersten Begegnung in Keeneland hatte sich Hassan in all seinen Briefen und Anrufen nach Daniel erkundigt. Und gerade dieses fast großväterlich anmutende Interesse an ihrem Sohn war einer der Hauptgründe, warum sie den Scheich so sehr mochte.
    Zärtlich strich sie über das Foto und

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