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2350 - Das schreiende Schiff

Titel: 2350 - Das schreiende Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war.
    Die SKARABÄEN waren bereits mit gutem Erfolg im Goldenen System der Charon-Wolke zum Einsatz gekommen.
    Einerseits hatten die Konstrukteure noch stärkeren Wert auf Low Tech und entsprechende Primitiv-Redundanz bis hin zu einfachen chemischen Not-Triebwerksblöcken und vielen mit der Hand zu bedienenden Systemen gelegt, andererseits hatten sie auf die neuesten Errungenschaften zurückgegriffen. Jede Einheit verfügte über einen faustgroßen Ynkeloniumblock, in dem erschütterungssicher 0,17 Gramm Salkrit eingelassen waren. Versuche hatten gezeigt, dass die SHF-Strahlung von Salkrit durch Interferenz bis zu einem gewissen Grad Strangeness-Effekte dämpfen konnte, zumindest einen Teil der unangenehmen Nebenwirkungen.
    Rhodan sah sich kurz um. Die Standardbesatzung war auf acht Personen angelegt, und sie würden ziemlich zusammenrücken müssen. Selten war er in einem so beengten Schiff geflogen. Auf Bequemlichkeit konnte hier niemand hoffen.
    Captain John hatte mittlerweile einen Raumanzug angelegt. Es handelte sich um ein gängiges Modell, doch er hatte es in einem persönlichen Design modifiziert.
    Der Anzug leuchtete in einem grellen Rot, und die Brust und die Schulterstücke zierten Phantasie-Embleme.
    Der Mann schien zu überlegen, ob er erneut salutieren sollte.
    Rhodan warf ihm einen scharfen Blick zu.
    Er verspürte einen Anflug von Bedauern, dass die SK-PRAE-104 nach dem letzten Einsatz ausgemustert worden war, weil sie zu stark von den Strangeness-Effekten mitgenommen war, und er sich auf eine frisch zusammengestellte Crew einstellen musste. „Ich übernehme das Steuer", sagte er. „Natürlich, Sir!"
    Rhodan runzelte die Stirn. Der Mann, der sich nun Captain John nannte, mochte früher Frachterpilot gewesen sein oder einen Shuttleraumer von der Erde zum Mond und zurück geflogen haben.
    Vielleicht hatte er gar keine militärische Ausbildung genossen. „Doch, hat er", flüsterte Gucky ihm zu. „Aber er ist nervös und hielt es für einen guten Gag, dich mit knalligen Uniformen und diesem Getue zu beeindrucken."
    Warum ist er nervös?, dachte der Resident.
    Hat er Angst vor dem Flug? „Nun, er kennt seine Leute nicht, das Team wurde erst gestern zusammengestellt.
    Immerhin haben sich sechs Gleichgesinnte gefunden. Nein, er ist überzeugt, dass er die DÄDALUS im Griff hat. Nervös ist er, weil wir an Bord sind."
    Alles klar. Danke, Kleiner. „Gern geschehen, Großer."
    Rhodan nahm hinter den Kontrollen Platz. „Damit das klar ist", sagte er fast beiläufig, „ich bin damit einverstanden, euch weiterhin John und Matt und Luke und Marc zu nennen, aber ihr hört mit diesem Sir- Getue auf."
    „Wie du wünschst, Resident ... Perry?"
    Rhodan lächelte. „Dann werden wir prima miteinander auskommen."
     
    *
     
    Rhodan glaubte, durch einen scheinbar endlosen, von diffusem Licht erfüllten Tunnel zu fliegen. Die Ortungsinstrumente waren ihm keine Hilfe, ihre Angaben waren widersprüchlich, teilweise sogar völlig unsinnig. Er manövrierte auf Sicht, flog nach Gefühl, vertraute einem Instinkt, der ihn seit dreitausend Jahren so gut wie nie im Stich gelassen hatte.
    Er warf einen Blick zu Gucky hinüber, der angeschnallt in einem für ihn viel zu großen Sessel lag. Er reagierte zwar besonders empfindlich auf Strangeness-Wechsel, aber als Multimutant konnte er während des Einsatzes unter Umständen am wertvollsten sein. Rhodan kannte Strangeness-Effekte aus eigener Erfahrung - er hatte während der Materialisation von Hangay im Standarduniversum vor rund 900 Jahren ausgiebig Gelegenheit dazu gehabt -, wenngleich bei ihm von Immunität leider keine Rede sein konnte.
    Rhodan hatte sich die Aufgabe gesetzt, mit der rätselhaften fremden Macht auf der anderen Seite des Dimensionstunnels Kontakt aufzunehmen, die man bei den bisherigen Vorstößen entdeckt hatte ... oder entdeckt zu haben glaubte, denn sicher konnte er sich diesbezüglich nicht sein.
    Das Spezialschiff beschleunigte vorsichtig.
    Wie bei den vorherigen Versuchen konnte Rhodan nichts über die zurückgelegte Entfernung aussagen, auch mit Hilfe der Instrumente nicht. Einen vagen Anhaltspunkt ergab vielleicht der Energieverbrauch des Triebwerks. Erneut hatte er den Eindruck, als nähere sich die DÄDALUS einem fernen Licht am Ende des Tunnels.
    Starke Strangeness-Effekte erschwerten zunehmend die Orientierung; die Instrumente spielten vollends verrückt.
    Rhodan fühlte sich noch einigermaßen handlungsfähig. Während er darauf achtete, den

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