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2366 - Unter dem Kristallgitter

Titel: 2366 - Unter dem Kristallgitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tellox-Duo an fremden Verband", erklang eine leicht angerostete Automatenstimme. „Eure Anwesenheit beweist, dass ihr mit fehlerhaften Daten versucht habt, den Sonnentransmitter des Kharag-Dodekaeders in Richtung eines >Verbotenen Transmitters< zu benutzen.
    Ich gewähre euch drei cobol'ty, mir die korrekten Daten zu liefern oder durch eine korrekte Identifizierung zu belegen, dass ihr Opfer eines Irrtums geworden seid."
    Drei cobol'ty - das war Lemurzeit und entsprach dreißig Minuten unserer Standardzeit. Mit anderen Worten: Es war verdammt wenig. „Meine Hochrang-Bevollmächtigung ist korrekt", antwortete ich. „Mit welchem Recht greifst du in unseren Transport ein?"
    Ich rechnete nicht mit einer Antwort, aber einen Versuch war es immerhin wert. „Verstreichen die drei cobol'ty ungenutzt, werdet ihr einer Ungültigen Transmission unterzogen", fuhr der Automat fort. „Solltet ihr es wagen, die Planetoiden anzugreifen, erfolgt die Ungültige Transmission sofort."
    Ich sah die fragenden Blicke der Männer und Frauen auf mich gerichtet. „Ungültige Transmission< umschreibt einen Transmitterdurchgang ohne gültige Empfängerkoordinaten", erläuterte ich. „Er endet im Hyperraum."
    Es war gleichbedeutend mit dem Untergang des Geschwaders und seiner Besatzungen.
    Erneut funkte ich die Daten mit meiner Hochrang-Berechtigung an die Funkempfänger des Planeten. Ein Livebild von mir zeigte zusätzlich das Befehlsgeber-Armband sowie den Krish'un, den ich mir vor der Transmission übergezogen hatte. Kein Automat des Sternhaufens konnte mich von einem echten Tamrat unterscheiden, einem der höchsten Repräsentanten des Großen Tamaniums, wie das Reich der Lemurer geheißen hatte.
    Tellox 1 kümmerte es nicht. „Rifkanka, wo bei allen Sternengöttern steckt der Datenfehler?"
    „Nirgends, Atlan!" Der Rüssel -des auf Olymp geborenen Unithers pendelte im Gleichtakt hin und her, als gehöre er zu einer Uhr und nicht zu dem halbkugelförmigen Kopf dieses Wesens. „Es muss ihn geben", beharrte auch Varasin.
    Also drehte die Hyperinpotronik sämtliche Datenpakete um, rechnete vor und zurück, programmierte zusätzliche Prüfroutinen nach dem Vorbild der lemurischen Datenverarbeitung von vor 50.000 Jahren - zum
     
    27.
     
    Mal!
    Die Minuten verrannen rasend schnell. In allen wissenschaftlichen Abteilungen rechneten die Positroniken ihre Schaltkreise heiß.
    Nichts! Wir hatten etwas übersehen, das war jedem von uns klar. Das Sicherheitssystem der lemurischen Sonnentransmitter besaß mehr Ebenen, als wir bisher vermutet hatten.
    Nicht einmal die geheime Schaltstation Etuum hatte Hinweise darauf geliefert, dass es sich bei Nagigal um einen Verbotenen Transmitter handelte. Allein der Terminus wirkte bizarr und weckte eine Ahnung kosmischer Geheimnisse.
    Weshalb sollten die Lemurer einen ihrer gigantischen Sonnentransmitter als „verboten" deklarieren?
    Ein wahnwitziger Gedanke schoss durch meinen Kopf. Was, wenn sich Tellox 1 irrt? Wenn die Station im Lauf der Jahrtausende Programmfehler entwickelt hat?
    Es nützte uns wenig. Ein Funkhinweis wurde erst gar nicht beantwortet. „Viulus?" Ich warf unserem Chefwissenschaftler einen durchdringenden Blick zu. Shan-Onshan kommunizierte ununterbrochen mit dem Verbund der Hyperinpotroniken. „Es könnte reichen", flüsterte er in einer kurzen Atempause. „Wir arbeiten an einem Programm für den Einsatz modulierter Energiefelder. Wenn es uns gelingt, die Fesselfelder durch Überlagerung zu neutralisieren ..."
    Die Hyperinpotronik der HALLEY gab Alarm. Die Planetoiden fingen an, große Energiemengen aus den beiden Sonnen zu zapfen.
    Wir konnten uns denken, wozu sie dienten.
    Tellox 1 würde seine Drohung wahrmachen, so oder so.
    Ich schaltete mich in die Programmierung ein. In einer Situation wie dieser wäre ich mir blöd vorgekommen, selbst nichts zu tun und die anderen machen zu lassen.
    Aber mein arkonidisches Wissen, dieser gewaltige Datenspeicher meines fotografischen Gedächtnisses, sprudelte umsonst. Wenn es wenigstens einen Anhaltspunkt in meinen Erinnerungen gegeben hätte ... Da war nichts. In Sachen Sicherheit waren die alten Lemurer keine Kompromisse eingegangen. Später, als Flüchtlinge in Andromeda, hatte es ihnen, die sich dort Tefroder nannten, einen schnellen Aufstieg an die Macht beschert.
    Die Meister der Insel - Mirona Thetin ...
    Ich war überzeugt, sie hätte gewusst, was in dieser Situation zu tun war.
    Noch zehn Minuten. Auf Viulus Shan-Onshans Stirn

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