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2404 - Versteck am Black Hole

Titel: 2404 - Versteck am Black Hole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schuf, aber die psychologische Verunsicherung unter den Gegnern war nicht zu unterschätzen.
    Alles, was er benötigte, war der Datenkristall seiner Forschung und eine Aufzeichnung seines heldenhaften Kampfes.
    Langsam ließ er die Waffe sinken, wollte schon zur Konsole robben, um eine Kopie der Aufzeichnungen anzufertigen, aber er wusste, dass es nicht eilte.
    Zuerst musste die Paralyse der Beine abklingen.
    Dann blieb er eben eine Weile in der Nähe der Leiche, was machte das schon aus? Gewiss war alles Leben längst aus dem Körper gewichen. Er hatte die Hitze gespürt und wusste, dass der Impulsstrahl dieses Geschöpf vor ihm eigentlich sofort hätte umbringen müssen. Dass ihr einige letzte schwache Atemzüge zugestanden worden waren, war irritierend, fiel aber nicht ins Gewicht. Es lag wahrscheinlich an den minderwertigen Waffen dieser Galaxis.
    Er legte den Kopf schief und starrte auf die reglose Gestalt. Bildete er es sich ein, oder hob und senkte sich ihre Brust weiterhin ganz flach?
    Kr’ehk krächzte ärgerlich und gab einen erneuten Schuss auf sie ab, mitten in die Brust.
    Das sollte ja wohl genügen!
    Diese Biester waren so schwer umzubringen, dass es beinahe lachhaft war!
    Langsam versuchte er sich in eine angenehmere Position zu bringen; wie wichtig Beine waren, merkte man erst, wenn man nicht über sie verfügen konnte.
    Aus heiterem Himmel traf ihn ein Schlag an den Schädel. Die Welt stürzte zusammen.
    Und dann war gar nichts mehr.
     
    *
     
    Traurig sah Kamuko auf den Guschkar hinunter, als sie sich wieder hochgerappelt hatte. Ihr Tritt hatte ihn erwischt und zu Boden geschickt. Ohne die Kraftverstärker in ihrer Kleidung wäre ein solches artistisches Kunststück nicht möglich gewesen.
    Aber dass sie nicht gestorben war, schien unglaublich ...
    Der Brustpanzer vibrierte, schnurrte geradezu, als labe er sich an der mörderischen Energie, die er absorbiert hatte. Was immer die Nachtlicht-Rüstung alles vermochte, wenn sie komplett war, die Fähigkeit dieses einen Ausrüstungsstücks genügte schon, um Kamukos unverrückbaren Glauben an ARCHETIM weiter zu stützen.
    Nein, es war kein Glaube mehr, es war Wissen. Sie wusste, was die Superintelligenz für das Universum bedeutete, für ihr Universum.
    ARCHETIM war Licht, war Liebe, Güte und Wärme, er war Schutz und Trutz, er war alles, was sich eine Galaxis wünschen konnte, ein Leitstern für die Zukunft.
    Danke, Herr!, flüsterten ihre Gedanken, und ihr war, als streichele sie eine große, unsichtbare Hand. Es war nicht das Gleiche wie damals, als ARCHETIM aktiv präsent gewesen war, aber es erinnerte sie an diese wunderbare Zeit, und sie sehnte sich danach, dass sie zurückkehrte.
    Wenn er erst wieder erwacht war, würde alles gut werden.
    Nachdem sie ein paarmal tief durchgeatmet hatte, setzte sie sich mit Hronfladde in Verbindung.
    „Ich habe einen Gefangenen gemacht. Mein Einsatzanzug wurde dabei beschädigt, sonst geht es mir gut.
    Holt uns hier raus!"
     
    *
     
    Die TAROSHI trotzte zwei Lichtstunden vor dem Planeten jedem Sog des Schwarzen Lochs. In der halb zerstörten planetaren Basis hielten sich nur noch die Oghortronik-Spezialisten auf. Sie würden nicht mehr lange bleiben, denn ihr Zugriff war die Krönung der Erfolglosigkeit: Alle Datenspeicher der Basis hatten sich bei Zugriffen selbst gelöscht.
    Kamuko schickte ein Kurierschiff ins Oa-System und beorderte dreitausend weitere Schlachtschiffe des Trecks nach Zistaka. Die Basis hatte keine Gelegenheit erhalten, Funksprüche abzusetzen, daher würden irgendwann weitere Schiffe eintreffen, um den Ausbau des Stützpunktes voranzutreiben und ihn zu bemannen.
    Wenn der Feind kam, sollte er umgehend vernichtet werden. Die Pressor-Garde würde ausgelöscht werden, die von ihr ausgehende Gefahr gebannt.
    Die Generalin nutzte die Zeit der relativen Ruhe, um die Medostation aufzusuchen. Es war ihre Pflicht, sich um jene zu kümmern, die während des Einsatzes verletzt worden waren.
    Zudem lag auch der Guschkar dort, und er gehörte ebenfalls zu ihren „Pflichten". Sie glaubte nicht daran, dass er wirklich der Kommandant gewesen war, wenngleich sie ihn vom Rang her höher einstufte als die anderen, denen sie begegnet waren. Ihm fehlte etwas, etwas, das es legitimierte, ihn zu fürchten als den Gegner im Dunkel.
    Ihr erster Besuch galt Kommandant Prichdruch. Der Habbanuu lag in einer Nährlösung und sah für ihre Augen furchterregend aus. Ein Teil des Chitins von Kopf und Rumpf war

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