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241 - Splitterzeit

241 - Splitterzeit

Titel: 241 - Splitterzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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bewusst wurde.
    Sie bogen um die Felserhebung…
    … und Matt blieb wie angewurzelt stehen.
    Nicht, weil er tatsächlich eine sphärenhafte Erscheinung in luftiger Höhe gesehen hätte – die Zeitblase blieb für ihn so unsichtbar wie schon in San Francisco. Nein, es war wegen der unerwarteten Schar von Indianern, die nach den Anweisungen ihres Schamanen damit beschäftigt waren, herbeigeschaffte Baumstämme zu bearbeiten.
    »Was geschieht hier? Was tun sie da?«
    »Das erklärt dir mein Vater selbst – er hat darauf bestanden.«
    Matts Blick fand erneut den Schamanen, der ihr Kommen bemerkt hatte und ruhig zu ihnen herübersah.
    »Ich fürchte nur, ich bin seiner Sprache nicht mächtig.«
    »Das ist kein Problem. Ich übersetze für dich.«
    ***
    Was immer Thekona ihrem Vater Anakon über Matt erzählt hatte, der Respekt des Schamanen war dadurch offenbar nur noch größer geworden.
    Aber auch Matt war beeindruckt vom Charisma des Alten, dessen spirituelle Führerschaft ganz offenbar nicht nur auf Thekonas Hilfestellungen aus dem Verborgenen heraus beruhte. Anakon war eine beeindruckende Persönlichkeit von klugem Verstand, der Matt ohne Umschweife zu verstehen gab, welche Ehre es für die Konoi sei, dem Boten aus der anderen Welt die Rückkehr zu ermöglichen.
    Zwischen seinen Worten, die Thekona wie angekündigt übersetzte, schwang nach Matts Gefühl eine unterdrückte Sehnsucht mit, selbst einmal einen Blick in jene andere Welt zu werfen – so wie es seine Tochter tun würde.
    Spätestens jetzt wurde Matt klar, dass die Vision der letzten Nacht kein bloßer Traum gewesen war: Da’la wollte ihn tatsächlich zum Flächenräumer begleiten… um ihn zu zerstören. Und nun wusste er auch, womit die stärksten und geschicktesten Männer des Stammes hier beschäftigt waren: Sie bauten auf Anweisung des Schamanen ein Gerüst, das es Matt und Thekona ermöglichen sollte, die hoch in der Luft schwebende Blase zu erreichen.
    »Wie lange wird es dauern, bis die Konstruktion fertig ist?«, fragte Matt, der beschlossen hatte, Thekona nicht von ihrem Vorhaben abbringen zu wollen. Die Wahrscheinlichkeit war ohnehin groß, dass das Tor sie abweisen würde wie Crow in Frisco.
    Er machte sich aber auch mit dem Gedanken vertraut, dass er den Flächenräumer mit ebenso leeren Händen betreten würde, wie er ihn verlassen hatte.
    Und das hieß vermutlich: Überlebenskampf von der ersten Sekunde an…
    ***
    Zwei Tage, hatte Thekona auf Matts Frage nach der Dauer des Gerüstbaus geantwortet. Zeit genug, sich mit ihr über den Koordinator auszutauschen. Matt war begierig zu erfahren, wie er funktionierte – und wie man ihn abschalten konnte. Der Hydritin diese Notwendigkeit zu vermitteln fiel ihm nicht schwer. Sie wusste selbst: Es würde nicht einfach sein, dass wenigstens einer von ihnen zu dem bionetischen Wesen vorstieß. Darum musste sich auch Matt mit den Kontrollen auskennen.
    Außerdem ließ Thekona auf Matts Anregung hin zwei Lederkragen nähen, die sie sich um den Hals binden konnten; so hoffte Matt den Tentakelangriff des Koordinators abwehren zu können.
    Nach zwei Tagen stand die stabile Konstruktion vollendet da. Ihre vier Eckpunkte waren mit Stricken im Boden vertäut, und innerhalb der Seitenwände verliefen Leitern im Zickzack nach oben. Der begehbare Steg dort in der Höhe verlief nur einen Meter unterhalb der Kugelwölbung der – für Matt unsichtbaren – Zeitblase.
    Bequemer ging es fast nicht. Die Konoi hatten ganze Arbeit geleistet, und ganz offenbar hatte Thekona bei der genauen Positionierung und Höhe des Bauwerks wertvolle Hinweise geliefert, denn niemand außer ihr schien die Sphäre zu sehen, die das Ziel aller Bemühungen war.
    Am schwersten fiel Anakon der Abschied von seiner Tochter, als es so weit war. Offenbar glaubte er felsenfest, dass sie nicht zurückkehren würde.
    Deine Enttäuschung wird der Freude weichen, sie doch nicht gehen zu sehen, dachte Matt, der seine ganze Hoffnung darauf setzte, dass Thekona beim Durchgang scheiterte. Der Flächenräumer durfte nicht zerstört werden, wenn es sich vermeiden ließ. Er war die einzige Chance gegen den Streiter!
    Auch Matthew wurde mit ausgiebigen Grußworten verabschiedet, die Thekona ihm aber nur kurz und sinngemäß übersetzte. Er zog an der Halsmanschette, die er wie Thekona um den Hals trug. Das eng geknüpfte Leder kratzte und drückte, aber das nahm er gern in Kauf, wenn es nur stabil genug war, um gegen die Tentakel zu

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