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2427 - Hilfe fÃŒr Ambriador

Titel: 2427 - Hilfe fÃŒr Ambriador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatten.
    Sie, Friedensfahrer, griffen auf dieselben Methoden zurück, die TRAITOR nutzte. War das richtig? Selbst wenn sie kein Blutbad anrichten wollten ...
    „Eintausend Kilometer."
    Es mochte notwendig sein, aber war es tatsächlich richtig?
    Ombar überprüfte ein letztes Mal seine Ausrüstung. Die in seinen halbtransparenten Kampfanzug eingearbeiteten Trockeneis-Patronen waren gefüllt; die Hellebarde war einsatzbereit, die Armbrust bestückt.
    „Fünfhundert Kilometer."
    Auf einem Holo wurde das Dämpfungsfeld hervorgehoben, das den Gebrauch von Technik auf der Insel unmöglich machte. Es war zu schwach, als dass es die Systeme der OREON-Kapsel selbst beeinträchtigen konnte, doch bei den Schutzanzügen und Hochleistungswaffen, die sie mit sich führten, sah es anders aus. Ein zweites Hologramm zeigte die drei anderen OREON-Kapseln, deren Piloten ihnen notfalls Rückendeckung geben sollten.
    Ombar wurde klar, dass sie mit diesem Einsatz das Risiko von Kampfhandlungen heraufbeschworen. Die Organisation der Friedensfahrer war wirklich nicht mehr die, die sie vor einem Jahr gewesen war.
    „Noch zweihundert Kilometer. Viel Glück."
    „Danke."
    Polm Ombar verließ die Zentrale und ging zum Hangarschott. Es war bereits geöffnet; ein Prallfeld verhinderte, dass der Luftsog ihn aus dem Schiff beförderte.
    Er las die Daten auf dem Allzweck-Armbandgerät seines Kampfanzugs.
    Vier Kilometer ... drei ... zwei ...
    Plötzlich schien alles unerträglich lange zu dauern, dann war der metallisch schimmernde Turm schlagartig vor ihm.
    Er glaubte, einen Ruck zu spüren, aber das war wahrscheinlich eine Täuschung. Jedenfalls stand die OREON-Kapsel plötzlich still, keine fünf Meter von der silbergrauen Fassade entfernt.
    Ombar wusste, dass das Modul ein brillanter Pilot war, aber dieses Manöver hatte jede Hochachtung verdient.
    Er konzentrierte sich, nahm Anlauf und sprang.
    Einen Moment lang schien er in der Luft zu schweben, dann prallte er hart gegen die Wand des Turms.
    Und krallte sich fest.
    Ohne jegliche technische Hilfe.
    „Wer benötigt schon Technik?", murmelte er. Es bereitete ihm tatsächlich Freude, seine ureigenen Fähigkeiten einsetzen zu können. Wann hatte er schon einmal die Möglichkeit dazu?
    Er spürte den Turm aus Edelstahl, vertiefte seine Konzentration und kletterte an ihm empor.
    Ombars „Fähigkeit" bestand darin, in seinen Händen und Füßen große Mengen Eisen anzulagern, und zwar in genetisch programmierten Windungen, die er selbst seine Spiralen nannte. Bei hoher Konzentration vermochte er seine Gliedmaßen als organische Elektromagneten einzusetzen. Ein solcher Vorgang kostete extrem viel Kraft, ermöglichte ihm jedoch, ohne Einsatz technischer Mittel zum Beispiel an einer Metallwand emporzuklettern – vorausgesetzt, sie war magnetisierbar.
    Bei Bedarf arbeitete das „organische Kraftwerk" Polm Ombar unter Volllast, bis schließlich das Hitzeproblem seinem Einsatz das Ende bereitete – spätestens nach fünf Minuten Hochleistung. Als Reserve führte er die Trockeneis-Patronen in seinem Anzug mit sich. Er konnte sie bei Bedarf zünden und auf diese Weise die Einsatzzeit um etwa 90 Sekunden verlängern. Allerdings mit dem Risiko, sich selbst irreparabel körperlich zu schädigen, denn das Hitzeproblem erfüllte eine biologische Schutzfunktion für den Körper, der mit den Patronen ausgetrickst wurde.
    Die Zeit war also der kritische Faktor des Plans.
    Eine Minute.
    Das Modul bremste sacht ab und ging in einen Schleichflug über. Die Kapsel mochte unsichtbar und nicht zu orten sein, doch bei einer Vollbremsung wären Stürme entstanden, die jeder Taschenpositronik verraten hätten, was da los war.
    Er sah nach unten. Das Modul hatte ein Ablenkungsmanöver initiiert. Dutzende von Schwebe-Plattformen torkelten über den Mor’Daer durch die Luft und zogen dabei leere Korbnetze hinter sich her. Sogar die überlegene Technik der Friedensfahrer hatte ihre Schwierigkeiten mit dem Dämpfungsfeld. Es kam immer wieder zu Aussetzern.
    In den Körben hatten sich zahlreiche faustgroße, weiche, teigig aussehende Bälle befunden. Aus den Augenwinkeln sah er, dass sie beinahe spielerisch über den Boden des Turmplatzes hüpften.
    Berührten sie einen Mor’Daer, zerschmolz dessen Kampfanzug wie ein Klumpen Schnee auf einer glühheißen Platte, und er brach zusammen. Von dieser Seite aus war zurzeit also keine Gefahr zu erwarten.
    Das Dämpfungsfeld nahm die Bälle nicht einmal wahr. Sie beinhalteten

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