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2484 - Koltorocs Atem

2484 - Koltorocs Atem

Titel: 2484 - Koltorocs Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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bewachen und begleiten, durch Projektionen seiner selbst .«
    »Du hast soeben ein neues Kochgeschirr gewonnen«, grinste der Schnellerfasser.
    Dao-Lin-H'ay enthielt sich eines Kommentars. Es war wichtig, dass ihre Begleiter miteinander redeten, über ihre Eindrücke, über ihre Gedanken und Folgerungen. Das erst machte ein Team aus, das mehr darstellte als eine bunte Staffage.
    Sie befanden sich in einer anderen Welt mit anderen Gesetzen. Sie waren längst nicht am Ende ihres Weges. Jeder Kontaktwald verfügte über eine zentral gelegene Lichtung, illuminiert durch das Licht des Waldes selbst -fluoreszierendes Efeu des Bodens, aktiv leuchtende Flechten, schimmernde Blüten ...
    Blüten in allen Farben des Regenbogens säumten den Weg. Der Wald machte sich selbst seine Jahreszeiten, die eigentlich wie eine einzige war: ewiger Frühling und Sommer.
    Die Blüten drehten sich mit ihnen wie Antennen, die auf sie gerichtet waren und sie verfolgten. Und sie wisperten, raunten ihnen Worte zu, die sie nicht verstanden. Aber sie waren nicht akustisch, sondern direkt in ihrem Kopf, mitten in ihrer Seele. Sie berührten sie wie geheimnisvolle, scheinbar sinnlose Botschaften.
    Das Wispern war allgegenwärtig, so wie die Schatten hinter den Bäumen und tief im Dickicht. Sie waren nicht allein, keine Sekunde. Der Wald begleitete sie durch sich selbst hindurch und ließ es sie wissen.
    Der Kontaktwald, die schattenhaften Gestalten, das Wispern der Blüten .
    Dao-Lin-H'ay ertappte sich dabei, wie sie dem Wald dafür dankte, ihn betreten haben zu dürfen.
    Sie riss sich endgültig zusammen. Wenn sie nicht aufpassten, bestand durchaus die Gefahr, sich in dieser Welt zu verirren - und das nicht nur im räumlichen Sinn.
     
    *
     
    Die Lichtung unterschied sich vom restlichen Wald und entsprach doch dessen Essenz. Sie war sein Zentrum, sein Allerinnerstes, sein Herz. An diesem Ort spätestens endete der Weg für jeden Besucher, so, wie alle Unterschiede zwischen den einzelnen Kontaktwäldern ihr Ende fanden. Die Lichtungen waren alle identisch, unendliche Spiegelungen der ursprünglichen Lichtung.
    Über diese Schnittstelle standen alle Kontaktwälder miteinander in Verbindung. Jede Lichtung griff auf jede andere zu, befand sich im Austausch, bewegte die Schalthebel der gemeinsamen Identität durch ihre individuellen Bedürfnisse und Erkenntnisse. Für ein von Tieren abstammendes Lebewesen war es schwierig oder gar unmöglich, diese Art der Intelligenz zu begreifen.
    »Hier«, sagte Dao leise zu Darna Argyn-Solano, die ihr von den Begleitern am nächsten stand, »ist Alomendris .«
    Mehr nicht. Selbst diese wenigen Worte, kaum hörbar gesprochen, schienen bereits zu viel zu sein.
    Der beherrschende Eindruck dieses Ortes war die Stille. Ein heiliger Ort, wie eine Kathedrale der Flora. Für einen Moment fragte sich Dao-Lin, wie der Ewige Gärtner die Kontaktwälder erleben würde; aber der Gärtner hatte diesen Teil des Universums längst verlassen ... er gehörte einer anderen Zeit und einem anderen Ort an, der ehemalige Hüter des Domes Rogan ...
    Bäume, Büsche, Kletterpflanzen und Ranken säumten die Lichtung so dicht, dass kein Weg mehr fort von ihr führte. Alles war mit- und ineinander verwoben, sogar über ihren Köpfen, wo sich die Pflanzen zu einer gemeinsamen Kuppel schlossen, durch die aber immer noch einzelne Sterne hindurchschimmerten. Dennoch konnten sie es an Glanz nicht mit den Blüten aufnehmen, die auf die Besucher herabschauten. Kleine Sterne und gewaltige Kelche, Blumen in allen Farben des Regenbogens und darüber hinaus.
    Die Blüten raunten, wisperten miteinander und vielleicht auch mit ihnen, allerdings ohne jeden Laut. Dao konnte es trotzdem hören. Es war nicht zu unterscheiden, ob an einem Ort wie diesem etwas mental oder mit den normalen Sinnen empfunden wurde. Es war einfach da, eine heilige, allmächtige Stille voller geheimnisvoller Laute.
    »Bleibt zurück«, flüsterte die Kartanin Darna zu, die sie mittlerweile als eine Art »rechte Hand« betrachtete. »Rührt euch nicht von der Stelle, egal was passiert. Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird und ob .«
    Sie ließ den Rest unausgesprochen. Passieren? Was sollte schon geschehen, ohne dass sie es wollten. Es bestand kein Grund zu der Befürchtung, dass der Wald etwas gegen ihren Willen tun könnte.
    Sie holte ein letztes Mal tief Luft, dann trat sie vor, bis sie die Mitte der Lichtung erreicht hatte.
    Sie schloss die Augen, konzentrierte sich ganz auf

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