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2584 - Der Okrivar und das Schicksal

2584 - Der Okrivar und das Schicksal

Titel: 2584 - Der Okrivar und das Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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danach, sie aus deinem Mund zu hören! Und wer weiß, vielleicht gelingt es mir, dich deinem Herrn abspenstig zu machen und dich für TZA'HANATH zu werben?«
    »Vielleicht. Durant entschuldigt Kruuper jetzt? Kruuper muss weiter, sonst Sinnafoch wird wütend. Aufgabe Kruupers sehr schwierig ist ... «
    »Oh, wieso sagst du das nicht gleich?« Durant ließ Kruupers Arm los.
    Kruuper humpelte davon, langsamer als zuvor. Aber es war nicht das verletzte Bein, das ihn zurückhielt, sondern eine Erkenntnis: Er konnte so schnell rennen wie nur möglich, sich so gut verstecken wie nur denkbar - er würde Sinnafoch und seinen Schergen nicht entkommen.
    »Gutes Gelingen!«, rief ihm Durant hinterher. »Ich beneide dich um das gütige Schicksal, das dich zu Sinnafoch geführt hat!«

6.
    Satwa
     
    »Sinnafoch!«
    Satwa wünschte sich weg. Weit, weit weg.
    »Sinnafoch!«
    Vastrear hämmerte mit der Faust gegen die Kabinentür des Statthalters, als wäre er ein Darturka.
    Mit jedem Schlag vernichtete Vastrear ein weiteres Stück des Respekts, der ihm noch verblieben war.
    Sinnafoch musste nur warten, in seiner Kabine genüsslich über ein Holo verfolgen, wie sich sein Erzkonkurrent selbst demontierte.
    »Sinnafoch!«, brüllte Vastrear. »Los, mach sofort auf! Es ist wichtig!«
    Die schwarze Haut des Vatrox glänzte. In seinen sehnigen Armen glaubte Satwa das Pulsieren des Bluts sehen zu können, das von einem rasend schnell pochenden Herzen durch die Adern gejagt wurde.
    Es war sinnlos, wie sich Vastrear aufführte. Und widerwärtig. Ein unsterblicher Vatrox verlor niemals die Beherrschung.
    »Vastrear!«, flüsterte Satwa. »Hör auf! Es ist sinnlos! Lass uns gehen, bevor ... «
    Mit einem leisen Summen fuhr die Tür in die Wandfüllung.
    Vastrear sagte nichts, aber der Triumph, der in seinen Augen aufleuchtete, sagte mehr als jede Bemerkung hätte ausdrücken können.
    Sie traten in die Kabine Sinnafochs.
    Sie war riesig. Ein Saal von einer Größe, der für gewöhnlich einer Hundertschaft Darturka als Quartier diente.
    Sinnafoch gehörte die Fläche allein. Ein Privileg, doch ein schales. Die Kabine war ein ungemütlicher Ort. Leer, bis auf ein Bett und einige Sitzgelegenheiten. Steril und ... und, ja, beliebig.
    Satwas Kabine war ein besserer Verschlag - und ihr ganzer Besitz bestand in diesem einen, allzu flüchtigen Leben.
    »Sinnafoch«, rief Vastrear, »ich muss mit dir sprechen!«
    Der Statthalter stand in der Mitte des Raums. In einigen Schritten Abstand stand der Okrivar Kruuper. Zwischen den beiden war ein Holo projiziert. Sinnafoch schaltete es ab, aber Satwa erhaschte einen kurzen Blick darauf und glaubte Feueraugen zu erkennen sowie die Symboldarstellung mehrerer Sonnensysteme.
    Ihre Saat war aufgegangen.
    Sinnafoch blickte demonstrativ an Vastrear vorbei. »Der Eindruck drängt sich auf.«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich hoffe, du hast gut geruht? Die ganze Station flüstert von deinem Mut. Ein Kampf auf Leben und Tod ist eine anstrengende Angelegenheit ... «
    Vastrear schluckte hörbar, bevor er antwortete. »Ich danke dir für deine mitfühlenden Worte«, brachte er schließlich hervor. »Aber Befindlichkeiten sind im Augenblick fehl am Platz. Ja, es geht um Leben und Tod - um unser Leben, unseren Tod!«
    »Was du nicht sagst? Ich höre.«
    »Unter vier Augen.« Vastrear zeigte auf den Okrivar. Kruuper stand da wie leblos, als glitte das Geschehen an ihm ab, befände er sich in seiner eigenen Welt. War es so? Satwa hätte es gerne gewusst, aber ihr wollte es nicht gelingen, die Körpersprache des Okrivars zu lesen. Und seine gesprochene Sprache verbarg mehr, als sie mitteilte.
    Sinnafoch warf dem Okrivar einen kurzen Seitenblick zu. »Du solltest genau hinsehen«, sagte er dann. »Okrivar haben drei Augen.«
    »Hör auf, mit mir zu spielen! Du weißt genau, was ich sagen wollte: Was wir zu besprechen haben, ist nur für Vatrox bestimmt!«
    »Kruuper hat mein vollstes Vertrauen. Ich kann keinen Grund erkennen, ihn wegzuschicken.«
    Vastrear rang mit sich, rang sich schließlich durch. Seine Furcht war stärker als sein Stolz. »Also gut. Aber nur, wenn Satwa auch bleibt.«
    »Natürlich.« Sinnafoch wandte sich wieder um, und Satwa war, als gelte sein Blick nur ihr. »Wenn du glaubst, ihr vertrauen zu können ... «
    Vastrear sammelte sich, dann sagte er feierlich: »Sinnafoch, unsere Lage ist ernst!«
    »Tatsächlich? Wieso kommt eigentlich in letzter Zeit jeder zu mir, um mir unter äußerster

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