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325 - Gefahr aus dem All

325 - Gefahr aus dem All

Titel: 325 - Gefahr aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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»Euree«, sagte er dann knapp. »In der Nähe von Breslaa.«
    Von Rulfan kam ein leises Ächzen, von dem Matt nicht einordnen konnte, ob es Entsetzen oder Erleichterung ausdrückte. Britana würde also von einem direkten Treffer verschont bleiben – nicht aber von den globalen Folgen.
    »Welche Optionen haben wir, es zu verhindern?«, hakte Matt nach. »Ein weiterer Schuss mit dem Flächenräumer?« Mit dem Superior Magtron, einem Supermagneten, den die Archivare ihnen überlassen hatten und der die Energiebänke in Minutenschnelle aufladen konnte, wäre dies möglich gewesen. Aber Matt ahnte Takeos Antwort schon, bevor dieser sie aussprach.
    »Der Flächenräumer entwickelt keine Sprengkraft, sondern tauscht lediglich ein kugelförmiges Gebiet gegen eines der Zukunft aus«, dozierte der Android. »Materie gegen Materie. Das würde uns nichts gegen das Bruchstück nutzen. Zumal die Zielerfassung eines bewegten Objekts ohnehin kaum möglich ist.«
    »Könnte eine Rakete mit atomarem Sprengkopf das Ding vernichten?«, fragte Rulfan.
    Takeo nickte einmal abgehackt. »Sie könnte das Trümmerstück zumindest in mehrere Teile sprengen. Das Problem ist: Wir besitzen weder eine Bombe noch eine Rakete...«
    Er unterbrach sich, als Vogler um die Gangbiegung kam. Der hagere, über zwei Meter große marsianische Baumsprecher hatte in seinem Quartier geruht und wusste noch nichts von der sich anbahnenden Katastrophe.
    Er sah auch nicht so aus, als würde es ihn sonderlich interessieren. Seine Schritte waren müde, er ließ Kopf und Schultern hängen. Mitleid stieg in Matt hoch. Kurz schweiften seine Gedanken in die Vergangenheit zurück.
    Als sich der Streiter der Erde genähert hatte, waren dort vor allem Telepathen wie Vogler in den Wahnsinn getrieben worden. Der Marsianer war hinaus in die Eiswüste gelaufen, und seine Gefährtin Clarice, selbst nicht mental begabt, war ihm gefolgt, um ihn zu retten.
    In seinem Wahn stieß Vogler sie in eine Eisspalte, bevor er auf Aruula und Rulfan traf. Auch die Barbarin und Lauscherin der Dreizehn Inseln war zu diesem Zeitpunkt schon dem Wahnsinn verfallen. Sie köpfte Vogler, bevor der Streiter die Erde erreichte und alles Leben von ihrer Oberfläche tilgte.
    Nur Matt Drax, Xij Hamlet und der Daa’mure Grao’sil’aana entkamen, nachdem der Schuss auf den Streiter verreckt war, im letzten Moment durch das Zeitportal, das dabei entstand.
    Alle anderen Zeitblasen in der Anlage wurden gelöscht; jene Portale, durch die Stunden zuvor die beiden Hydriten Gilam’esh und Quart’ol sowie der geniale Erfinder Meinhart Steintrieb in die Vergangenheit der Erde geflüchtet waren. Diese Sechs stellten die einzigen Überlebenden der Erde dar; der Rest der Menschheit starb in einem Inferno. Auch Miki Takeo, den die Zeitblase als anorganisches Material abgestoßen hatte.
    In einer monatelangen Odyssee durch Raum und Zeit suchten Matt, Xij und Grao nach einer Möglichkeit, den Untergang der Erde doch noch abzuwenden. Dabei machten sie die Bekanntschaft mysteriöser Wesen, die sich »Archivare« nannten – direkte Nachfahren der Agarther aus einer unvorstellbar weit entfernten Zukunft, die im so genannten »Zeitlosen Raum« irdische Technik aus allen Epochen der Menschheitsgeschichte horteten.
    Das Wüten des Streiters bedrohte auch ihre Existenz, und so stellten sie den drei Besuchern das Magtron zur Verfügung, um den Flächenräumer nach dem ersten, missglückten Schuss neu und diesmal vollständig aufzuladen.
    Das wurde letztlich möglich, weil die drei Gefährten im selben Moment in den Flächenräumer zurückkehrten, in dem die Zeitblase damals entstanden war: beim Abfeuern des Schusses und somit drei Stunden vor Antritt ihrer Reise. Diese Zeitspanne blieb ihnen nun, die Apokalypse ungeschehen zu machen.
    Der Plan gelang, obwohl sie sich weder ihren früheren Ichs bemerkbar machen, noch eine der Gerätschaften berühren konnten: Die Zeit bewahrte sich so vor einem Paradoxon. Doch Xij bekam telepathischen Kontakt zu einem Geist in der vergangenen Xij und veränderte damit den Zeitablauf – und Matt konnte sein anderes Ich darauf aufmerksam machen, dass die Energiebänke neu aufgeladen waren.
    Kurz bevor der Streiter vom Mond abhob, transferierten sie mit dem Flächenräumer einen lebenden Stein in seine Masse; eine von den Archivaren gezüchtete Substanz, die ihn versteinerte.
    Für Vogler kam diese Änderung der Zeit zu spät: Er hatte Clarice Braxton bereits in den Spalt gestoßen, als der

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