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49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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verrutschte ein Stück – genau wie der Turban des guten alten Deb-Lu. Ich sah aus wie die sprichwörtliche Mumie.
    »Ihr werdet mich wohl tragen müssen«, sagte ich ziemlich leise in einem grollenden Tonfall. »Ich muß es sehen!«
    Natürlich wollten sie es mir ausreden. Sie hatten keinen Erfolg.
    Als ich endlich das Ende des Tunnels erreicht hatte – sie hatten mich getragen, vorwärts geschoben und zum Schluß hinter sich her gezerrt –, weit hinter der Stelle, an der ich so verzweifelt den Felsen weggeräumt hatte, mußte ich ihnen recht geben. Es gab nicht das allergeringste Anzeichen, daß Delia überhaupt dort gewesen war.
    Mein Verstand arbeitete nicht richtig, davon war ich überzeugt. Ein Gedanke drängte sich mir auf, der zwar von verblüffender Einfachheit war, sich aber nicht ohne weiteres beiseite schieben ließ. Der Illusionszauberer W'Watchun hatte keine Phantom-Delia als Warnung geschickt; was war, wenn auch die Everoinye keine Frau aus Fleisch und Blut gesandt hatten, sondern nur ein Abbild Delias? War das überhaupt möglich?
    Der Gedanke quälte mich.
    Nach der erfolglosen Tunnelexpedition und den schrecklichen Gedanken, die sich in meinem Kopf ausbreiteten und vom unablässigen Gedröhn der berühmten Glocken untermalt wurden, zog ich mich wieder in mich zurück. Es war, als würde ich mich in einem Kokon einhüllen. O ja, ich gehorchte Nadelstecherin und Nadelstecher ebenso wie der Dame H'Havalini, blieb im Bett, trank die heiße Suppe, schlief und gewann jeden Tag an Stärke.
    Es kam der Augenblick, da ich tatsächlich ohne Hilfe von einer Zimmerhälfte zur anderen gehen konnte. Noch immer war ich in gelbe Verbände gehüllt. Sie waren ein wichtiger Teil der Therapie des Nadelstechers, eines gewissen Doktor Drewinger; er nannte sie das Clonset Jibr'chun. Ich nannte sie ein verdammtes Ärgernis.
    Den Namen hatte mir übrigens das rundgesichtige kleine Mädchen mit den blauen Augen verraten, das ich als erstes zu Gesicht bekommen hatte. Sie hieß Shalli und war eine Apim; zusammen mit ihren kleinen Kolleginnen, einer Fristle-Fifi namens Thansi und einem Och-Mädchen namens Solana, war sie für meine Pflege zuständig. Sie waren energisch, schnell, lebhaft und überaus bezaubernd. Wenn die Zeit für eine bittere Medizin oder den Wechsel der Akupunkturnadeln gekommen war, waren sie die Strenge in Person. Da ließen sie sich nicht einmal von einem haarigen Clankämpfer, der zum Herrscher aller Herrscher aufgestiegen war, beeindrucken oder gar von der Arbeit abhalten.
    Diese drei jungen Damen, die alle aus einer Pflegerinnenschule und nicht etwa aus einer Institution für höhere Töchter kamen, wären es wert gewesen, daß Gilbert und Sullivan Lieder über sie geschrieben hätten.
    Um ehrlich zu sein, sie waren in dieser schrecklichen Zeit so ziemlich der einzige Lichtblick.
    Ärztliche Anordnungen, die den Wein- und Alekonsum einschränkten, wurden rigoros vollstreckt. Als Ronun einmal versuchte, eine Flasche eines wohlschmeckenden Gelben ins Gemach zu schmuggeln, wurde sie ihm mit eifrigen, flinken Fingern abgenommen, die einem Schüler Diproos des Flinkfingerigen zur Ehre gereicht hätte. Die drei Mädchen sorgten stets für einen gefüllten Wasserkrug. Das war eine persönliche Anordnung der Dame H'Havalini, belehrten sie mich mehr als leicht aufgebracht. »Das Wasser wird helfen, dein Ib zu reinigen!«
    Viele Industrien produzieren schädliche Abfälle, doch auf Kregen sind sie so verschwindend gering, daß Mutter Natur mühelos damit fertig wird. Kregisches Wasser hat keine Verunreinigungen. Trotzdem benutzen die Kreger eine einfache und wirkungsvolle Methode der Wasseraufbereitung. Das Quellwasser wird durch Büschel aus Heidekraut gelenkt. Es muß sich allerdings um altes Heidekraut mit haarigen Stengeln handeln; so werden die festen Teilchen herausgefiltert, und das saubere Wasser fließt hindurch. Ich kann Ihnen versichern, daß das kregische Wasser ein ganz ausgezeichnetes Getränk darstellt. Allerdings veredeln Beng Dikkane und seine Alesorten die ursprüngliche Flüssigkeit!
    Ich gewann jeden Tag an Kraft, war jedoch noch immer in die gelben Verbände gehüllt. Als ich um ein Schwert bat, um ein paar Übungen machen zu können, war ich zugegebenermaßen überrascht, als Shalli meinen Drexer mitsamt Scheide brachte; jedoch hielt sie ihn so, als wäre er mit einer tödlichen Krankheit infiziert.
    Sie hielt ihn mit gerümpfter Nase weit vom Körper weggestreckt.
    Ich konnte ihre

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