Adobe Air (wiwobooks.com Release)

den Abschnitten über Anwendungs- und Webprogrammierung sowie über Kompilier- und Laufzeit behandelten Punkte zusammenfassen, dann ist eine Laufzeitumgebung geradezu ein zwingend folgender, logischer Schritt, die die Idee der Rich Clients mit der Einfachheit von Webinhalten und komplexem Bedienkomfort und Funktionsumfang der Anwendungsentwicklung kombiniert, die im (Sicherheits-) Kontext eines Webbrowsers nicht realisierbar ist. Genau diesen Schritt versucht Adobe mit der Veröffentlichung von AIR zu tun.
1.3.1 Durch den Flash Player abgedeckte Rich-Client-Anforderungen
    Schon durch die Tatsache, dass Adobe AIR auf der Technologie des Flash Players basiert, wird ein Großteil der Anforderungen an Rich Clients erfüllt:
    Es existiert eine effiziente, leistungsfähige Laufzeitumgebung, die überdies in den letzten Jahren besonders in den Bereichen Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit deutlich weiterentwickelt wurde.
    Der Integration von Inhalt, Kommunikation und Anwendungsschnittstellen in eine gemeinsame Umgebung wird durch die Flash-Plattform und das FlexFramework sowie weitere, AIR-spezifische Funktionalität (von der in diesem Buch noch die Rede sein wird) Rechnung getragen.
    Leistungsfähige und erweiterbare Objektmodelle für Interaktivität sind essenzieller Bestandteil von ActionScript und Flex.
    Rapid Application Development wird durch Komponenten des Flex-Frameworks, Wiederverwertbarkeit von Code durch die Kombination der objektorientierten Skriptsprache ActionScript 3.0 mit dem XML-Derivat MXML ermöglicht.
    Die Nutzung von Web- und Datendiensten wird durch in ActionScript bzw. Flex enthaltene Funktionalität ermöglicht.
1.3.2 Durch AIR abgedeckte Rich-Client-Anforderungen
    Über den Funktionsumfang des Flash Players hinausgehende Rich-Client-Anforderungen werden gezielt durch AIR adressiert:
    Neben der weitverbreiteten Flash-Technologie »versteht« AIR HTML, CSS und JavaScript durch die in der Laufzeitumgebung enthaltene Open-SourceHTML-Engine WebKit und ermöglicht so sowohl die einfache Erstellung und Verteilung von Inhalten als auch die Nutzung von Webservices auf Basis etablierter Webtechnologien.
Interaktion mit anderen Anwendungen auf der Ebene des Betriebssystems (z. B. Kontextmenüs, Drag & Drop) wird durch zusätzliche Funktionalität in AIR ermöglicht.
    AIR bietet die Möglichkeit, zu prüfen, ob eine Internetverbindung vorhanden ist und kann programmatisch darauf reagieren, sodass eine Anwendung unabhängig vom Bestehen einer Internetverbindung laufen kann.
Der Notwendigkeit der lokalen Datenspeicherung bei fehlender Internetverbindung wird durch eine SQLite-Engine in AIR Rechnung getragen (SQLite ist eine Ausprägung von SQL und stellt eine dateisystembasierte, schmale OpenSource-Datenbanklösung dar).
    AIR-Anwendungen verwenden einen einheitlichen Installationsmechanismus, der Bestandteil der Laufzeitumgebung ist, zusätzlich haben AIR-Anwendungen die Möglichkeit, sich selbst zu aktualisieren und vereinfachen so die Verteilung von Anwendungen auf unterschiedlichste Plattformen und Endgeräte.
1.3.3 Wichtige Entwicklungsaspekte in AIR
    Zusätzlich berücksichtigt die AIR-Laufzeitumgebung folgende wichtige Gesichtspunkte der Anwendungsentwicklung:
    Security-Sandbox -Prinzip: Anwendungseigene Inhalte können nur in strikt abgegrenzten Bereichen abgelegt und manipuliert werden, nachgeladene anwendungsfremde Inhalte werden isoliert und in ihren Berechtigungen stark begrenzt.
    Durch zwingend bei der Entwicklung von AIR-Anwendungen notwendige Code-Signing-Zertifikate der Anwendungsentwickler wird sowohl die Identität der Entwickler prüfbar gemacht als auch die nachträgliche Manipulation von AIR-Anwendungen verhindert. (Mehr über Code Signing in AIR erfahren Sie in Abschnitt 18.3.)
Datenschutz: Lokal abgelegte, sensible Informationen können verschlüsselt werden.
    Nachdem Sie nun eine erste Vorstellung von dem Hintergrund haben, vor dem Adobe AIR entwickelt wurde, ist es an der Zeit, sich einen Überblick über die Grundzüge der Technologien zu verschaffen, die die Basis für AIR bilden.
1.4 Clienttechnologien als Grundlage von AIR
    Da es sich bei Adobe AIR um eine auf der Client-Seite, also beim Benutzer, installierte Laufzeitumgebung handelt und nicht um eine Servertechnologie, stehen im weiteren Verlauf dieses Buchs die Clienttechnologien im Mittelpunkt, auf denen AIR basiert.
    Hinweis
Im Praxisteil dieses Buchs (siehe Kapitel 17, »Die Verbindung nach außen«) wird die Kommunikation