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Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Titel: Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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1. Kapitel
    G regor drückte den Rücken auf den kalten Steinfußboden, als er zu den Worten an der Decke hinaufstarrte. Seine Augen und seine Haut brannten noch immer von der vulkanischen Asche, die ihn vor ein paar Stunden eingehüllt hatte. Es stach so sehr in der Lunge und sein Herz schlug so schnell, dass er kaum atmen konnte. Um sich zu beruhigen, umklammerte er den Griff seines neuen Schwerts noch fester.
    Er hatte das Schwert aus dem Museum geholt und war dann sofort in diesen Raum gestürmt. Jeder Zentimeter hier – Boden, Decke und Wände – war mit Prophezeiungen über das Unterland bedeckt, diese düstere, kriegerische Welt tief unter der Stadt New York, die Gregor das ganze letzte Jahr in Atem gehalten hatte. Bartholomäus von Sandwich, der Gründer der Menschenstadt Regalia, hatte die Prophezeiungen vor rund vierhundert Jahren hier eingeritzt. Größtenteils bezogen sie sich auf die Menschen in Regalia, aber auch die riesenhaften Wesen in den benachbarten Gebieten kamen darin vor – die Fledermäuse,Kakerlaken, Spinnen, Mäuse und vor allem die Ratten. Ach ja, und Gregor natürlich. Ziemlich viele handelten von Gregor. Aber er wurde nicht mit seinem Namen genannt. In den Prophezeiungen war er immer »der Krieger«.
    Gregor hatte niemandem erlaubt, ihn hierher zu begleiten. Wenn er diese Prophezeiung zum ersten Mal las, wollte er ganz allein sein. So, wie sie sich in den letzten Monaten alle bemüht hatten, den Inhalt vor ihm geheim zu halten, musste es etwas sehr Schlimmes sein. Und er wollte nicht, dass ihn jemand beobachtete, wenn er es zum ersten Mal sah. Wenn er weinen musste, wollte er weinen. Wenn er schreien musste, wollte er schreien. Aber dann kam es ganz anders, denn er reagierte fast überhaupt nicht.
    Ich muss mich dieser Sache stellen, sagte er sich. Ich muss sie verstehen. Also zwang er sich, die säuberlich eingemeißelten Worte noch einmal genau zu betrachten.
    Als er sie zum zweiten Mal las, war ihm, als hörte er beim Lesen eine Uhr ticken. Schließlich war es ja auch die »Prophezeiung der Zeit«.
    Tick tack tick tack tick tack tick tack tick tack tick tack tick tack …
    Den Krieg habt ihr begonnen
    Verbündete gewonnen
    den Schlüssel findet nun zum Code
    Sonst ist es euer sicherer Tod .
    Die Zeit ist bald um
    ist bald um
    ist bald um .
    Mein Schwert muss bei dem Krieger sein
    Nur so könnt ihr die Sieger sein
    Doch vergesst niemals das Tick
    Und das Klick-klick-klick .
    Gebt auf die Rattenpfote acht
    mit ihr halten sie die macht .
    Denn die Pfote ist der Bote
    In dem Krallencode .
    Die Zeit steht still
    steht still
    steht still .
    Der Prinzessin kann’s gelingen
    Dieses Rätsel zu bezwingen
    Studieren muss sie und vergleichen
    Das Kratzen, Kratzen, Kratzen
    Hinterlistiger Rattentatzen
    Denn der Name stellt die Weichen .
    Mit einem Blick sah sie den Trick
    In dem Klick-klick-klick .
    Die Zeit läuft zurück
    läuft zurück
    läuft zurück .
    Fliesst das Blut des Monsters rot
    Ist der Krieger endlich tot
    So hört dennoch auf das Pock
    Und das Tick-tack-tock .
    Wollt ihr schlafen, wollt ihr warten
    Haben die Nager die besseren Karten .
    Dann sind sie die Herrscher im Land
    Und ihr für alle Zeit verbannt .
    Mit dem letzten Wort hörte auch das Ticken auf.
    Gregor schloss die Augen, als die eine Zeile in seinem Kopf hämmerte:
    Ist der Krieger endlich tot
    Das waren die entscheidenden Worte. Über die niemand mit ihm sprechen wollte.
    Ist der Krieger endlich tot
    Nicht einmal Ripred – und der war es bestimmt gewohnt, schlechte Nachrichten zu überbringen, nach all den Jahren, die er im Krieg gekämpft hatte.
    Ist der Krieger endlich tot
    Nicht einmal Luxa – die erst zwölf war und doch viel älter wirkte, weil sie die Königin war und ihre Eltern verloren hatte. Was hatte sie vor wenigen Stunden an der Klippe zu ihm gesagt? »Solltest du nach Hause zurückkehren, nachdem du dieProphezeiung gelesen hast, so könnte ich es dir nicht verdenken.«
    Stimmt das, Luxa?, dachte Gregor. Würdest du es mir wirklich nicht übel nehmen? Denn wenn es andersherum wäre … nicht in hunderttausend Jahren würde ich dir verzeihen.
    Ist der Krieger endlich tot
    Theoretisch könnte Gregor natürlich nach Hause zurückkehren. Könnte sich seine dreijährige Schwester Boots schnappen, seine Mutter aus dem Krankenhaus holen, wo sie sich von der Pest erholte, und sich von seiner Fledermaus Ares in den Wäschekeller ihres Hauses in New York zurückfliegen lassen. Ares, mit dem er verbunden

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