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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seilbahn zu den Sternen
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Sie weg! Gehen Sie weg!«
     
    Der Arzt blieb abrupt stehen, dann hob er die Hände und begann, langsam zurückzuweichen. »Legen Sie die Waffe weg, Duane«, sagte er sanft und beschwichtigend, doch seine Stimme zitterte dabei.
    »Geben Sie mir die Schlüssel!«
Dr. Hakkie wich weiter zurück. Er wirkte verängstigt. »Duane...«
    Duane entsicherte die Pistole. Das metallische Klicken klang unnatürlich laut in der Stille. »Geben Sie mir die verdammten Schlüssel!«
Hinter sich hörte er das zunehmende Gegröle der anderen Patienten. Gewalt war das einzige Mittel, mit dem man einige von ihnen noch aus einem oft schon Jahrzehnte andauernden Dämmerschlaf reißen konnte, und jetzt wachten sie auf.
    »Gib's ihm! Tu es!« schrien sie.
    Duane fuhr herum und sah, wie sich der Wärter, auf dessen Rücken sich ein Blutfleck abzeichnete, langsam aufrichtete und benommen den Kopf schüttelte. Hastig wandte sich Duane wieder Dr. Hakkie zu.
    Gott sei Dank haben sie mir keine Fußfesseln angelegt, schoß es ihm durch den Kopf. Panik schnürte ihm die Brust zu. Mit gefesselten Füßen hätte ich keine Chance.
    Er sprang auf Dr. Hakkie zu, der nicht schnell genug ausweichen konnte, und bohrte ihm den Stahllauf der großkalibrigen Automatik in die weiche Stelle zwischen Hals und
Schlüsselbeinknochen. Als der Arzt stolperte, krallte Duane eine Hand in dessen Hemd und riß ihn wieder hoch. Hakkie stöhnte. »Nein... nein...«
    Duane drückte ihm die Pistole an die Schläfe und näherte sich mit den Lippen dem Ohr des Arztes. Seine Stimme klang rauh vor Angst und Anspannung. »So oder so Doc, hier werden wir nur zusammen rauskommen.«
    Dr. Hakkie nickte und fragte sich im stillen, ob er die Fischgründe, zu denen er sich schon so lange hinsehnte, wohl jemals erblicken würde. Möglicherweise nicht.
     
    »Gehen Sie!« zischte Duane. »Los, los, los!«

3 Hallenschwimmbad für Regierungsangestellte Washington, D.C. 7. August 1994
    Fox Mulder zog ruhig seine Bahnen in einem Hallenschwimmbad, das beinahe die Ausmaße eines Sportplatzes auf wies. Er glitt mit einer athletischen Eleganz durch das Wasser, die jeden überrascht hätte, der ihn nur in Jeans und T-Shirt oder in einem zerknitterten Anzug kannte.
    Agent Alex Krycek stieg die Betonstufen hinab und ging am Beckenrand entlang. Seine Schuhabsätze erzeugten klickende Geräusche auf dem harten Boden. Er wirkte in der dampfenden Luft des Hallenbads völlig deplaziert, was nicht nur an dem dunklen Anzug lag, den er trug, sondern auch an der überaus gepflegten und kultivierten Art, die ihn wie eine unsichtbare Aura umgab. Es war schwer, sich ihn auch nur mit einer unordentlichen Frisur vorzustellen. Er verkörperte die Art von Mann, gegen die andere Männer eine instinktive Abneigung verspüren, ohne erklären zu können, woran es liegt.
    Krycek erreichte den Beckenrand genau in dem Moment, als Mulder eine schwungvolle Wende vollführte. »Agent Mulder.«
     
    Mulder hielt mitten in der Bewegung inne und hob den Kopf. Er schob die Schwimmbrille zurück und blickte auf. Sein nasses Haar, durch das Wasser dunkel statt wie gewöhnlich mittelbraun, umrahmte sein feingeschnittenes Gesicht.
    »Krycek«, rief er gelassen. »Was gibt's denn?«
»Es gibt da eine Situation, die zu eskalieren droht, und man will Sie deshalb auf der Stelle sehen.«
    Mulder legte die Hände um die verchromten Griffe der Leiter und zog sich aus dem Wasser. Er strich sich das nasse Haar aus der Stirn, während er zusammen mit Krycek vom Beckenrand wegging. »Und worum geht es?« »Um eine Geiselnahme.«
     
    Mulder nahm ein Handtuch von seinem Liegestuhl und trocknete sich das Gesicht ab. Dann ließ er das Handtuch sinken und hob die Augenbrauen. »Und die wollen mich dafür haben?«
     
    »Ja. Irgend so ein Kerl ist aus einer psychiatrischen Anstalt geflohen. Jetzt bedroht er in einem Bürogebäude vier Leute mit einer Waffe. Und er behauptet, er werde von Aliens kontrolliert.«

4 Richmond, Virginia; Innenstadt Scharfschützenstellung über dem Halliday Square 7. August 1994
    Der Scharfschütze des Geiselbefreiungskommandos war mit einem Helikopter direkt von Quantico eingeflogen worden, obwohl es sich um eine ganz gewöhnliche Geiselnahme zu handeln schien. Vom Dach eines Nachbarhauses aus hatte er gute Sicht auf den kleinen Platz vor dem Bürogebäude. »Travel Time« verkündete der Schriftzug über der Tür in großen roten Lettern.
    Der kleine Platz war menschenleer, doch um ihn herum wimmelte es von

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