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Al Wheeler und die letzte Party

Al Wheeler und die letzte Party

Titel: Al Wheeler und die letzte Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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unseren
Beziehungen gab es keinen Platz für Sentimentalitäten.«
    Luther stand unvermittelt auf.
»Falls es Ihnen nichts ausmacht«, sagte er förmlich, »mir reicht es jetzt
ebenfalls.«
    »Bleiben Sie«, sagte ich. »Auf
Sie sind wir noch gar nicht zu sprechen gekommen.«
    »Auf mich?« Langsam setzte er
sich wieder.
    » Gestern
nacht , als Sie Rudi mit Harkness verwechselten und ihn zu erschießen
versuchten«, sagte ich, »erzählten Sie mir eine lange Geschichte, Sie wären dem
verkehrten Wagen gefolgt und so weiter — aber Harkness hatte sich die ganze
Zeit hier im Haus aufgehalten. Wen haben Sie also sein Hotel verlassen sehen —
seinen Zwillingsbruder?«
    Seine Mundwinkel zuckten, und
er verschränkte die Finger so fest ineinander, daß die Knöchel weiß anliefen.
    »Ich frage mich nur, ob Sie die
Wahrheit glauben werden, Lieutnant «, sagte er mit
brüchiger Stimme.
    »Wir könnten es ja einmal damit
versuchen«, schlug ich vor.
    »Als Harkness nicht auftauchte,
rief ich Judy an und fragte sie, ob sie den Vertrag unterschrieben habe«,
berichtete er. »Sie verneinte und sagte mir, Harkness müsse ein Fälscher sein.
Dann sagte sie mir, wo ich ihn finden könne — bei seiner Freundin in einem
Hotel mit Namen Daydream Court. Sie
beschrieb mir sogar, was er anhatte. Ich fuhr also hin, um ihn umzubringen —
alles übrige wissen Sie ja.«
    Harkness hatte einen Keks in
die falsche Kehle bekommen, und die Krumen sprühten aus seinem Mund. »Judy
wollte, daß du mich umbringst!« kläffte er.
    Es gab ein heftiges Krachen, als
die Hintergrundmusik mit einer ohrenbetäubenden Dissonanz plötzlich verstummte.
Rudis Augen drohten herauszufallen, während er aufsprang.
    »Sie umbringen?« sprudelte er
heraus, indem er Harkness anstarrte. »Alles Quatsch! Judy wollte, daß Luther
mich umbringt — sie hat mich wie eine Schießbudenscheibe vor ihn hinplaciert !«
    »Und warum?« fragte ich.
    »Das werde ich gleich erfahren
— und zwar sofort!« knurrte er. Er ging rasch auf den Teil des Hauses zu, in
dem die Schlafzimmer lagen.
    Harkness hatte glücklich die
letzte Krume aus der Kehle gehustet und schrie verzweifelt: »Rudi!« Ravell blieb stehen und drehte sich nach ihm um.
    »Was war mit den Verträgen?«
fragte Harkness rasch. »Sie unterschrieben doch, und ich stand daneben, als Sie
es taten. Warum haben Sie jetzt gelogen?«
    »Es war Judys Idee«, sagte er.
»Sie meinte, wir könnten auf die Dauer mehr Geld herausschinden, indem wir Sie
und Luther gegeneinander ausspielten.« Er eilte rasch weiter und knallte,
nachdem er das Speisezimmer verlassen hatte, die Tür hinter sich zu.
    »Aber Harkness«, sagte ich
vorwurfsvoll. »Wer führt denn hier eigentlich die Untersuchung?«
    »Tut mir leid, Lieutnant !« Beglückt griff er nach dem letzten Keks auf
seinem Teller. »Ich wollte nur nicht länger als unbedingt nötig als Waschlappen
dastehen.«
    Luther hob den Kopf, und seine
Augen blickten wild. »Sie hat mich also angelogen! Sie wollte, daß ich ihren
Mann für sie ermorde! Warten Sie nur, bis ich sie —« Er schickte sich an, sich
zu erheben.
    »Bleiben Sie sitzen«, befahl
ich ihm. »Sie können von Glück reden, daß Sie ihren Mann nicht getötet haben.
Gehen Sie nicht noch einmal ein solches Risiko ein.«
    Er hörte mir überhaupt nicht
zu. Seine Augen brannten und sein Mund verzog sich zu einer häßlichen Grimasse,
als er langsam auf die Tür zuging. » Polnik !« sagte
ich.
    »Ja, Lieutnant .«
Für einen Burschen seiner Größe konnte sich Polnik überraschend schnell bewegen. Er erwischte Luther, bevor dieser die Tür
erreicht hatte, und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    Luther fuhr plötzlich herum,
seine Faust traf den Sergeanten ins Gesicht. Polnik brummte gereizt auf, verlagerte sein Körpergewicht auf die Fußballen und
versetzte Luther einen kurzen Haken in die Magengrube. Das Geräusch war so
scheußlich, daß ich zusammenzuckte.
    Polnik ließ den Bruchteil einer
Sekunde verstreichen und fing Luther auf, bevor dieser zu Boden sank, und trug
ihn dann hinaus ins Wohnzimmer. Gleich darauf kehrte er zurück.
    »Ich hab’ ihn draußen auf die
Couch gelegt, Lieutnant «, sagte er. »Er wird schon
wieder zu sich kommen.« Er nahm wieder am Tisch Platz und zündete sich eine
Zigarette an. Dann richtete er seinen Blick auf mich, und der erste Schimmer
eines Einfalls begann in seinen Augen aufzudämmern.
    »Ich hab’ die Idee, Lieutnant !« sagte er, und helle Begeisterung lag in seiner
Stimme.

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