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Al Wheeler und die tote Lady

Al Wheeler und die tote Lady

Titel: Al Wheeler und die tote Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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legte die Arme um ihre
Taille.
    »Wollen Sie sich erkälten?«
fragte ich.
    »Ich stelle gerade die
Beziehung zu meiner ersten und einzigen wirklichen Liebe her, dem Pazifischen
Ozean«, sagte sie leise. Sie lehnte den Kopf gegen meine Schulter. »Ich liebe
es, unter Wasser zu schwimmen — in der intimen, tiefen, kalten grünen Welt dort
unten! Dane ist verrückt, wenn er sich einbildet, er könnte mich davon
abhalten, zurückzukehren. Hören Sie, wie die Brandung gegen den Strand schlägt,
Al! Es ist das schönste — und einsamste — Geräusch auf der ganzen weiten Welt.«
    »Eine romantische Neigung?«
murmelte ich. »Das muß eine neue Facette ihrer vielschichtigen Persönlichkeit
sein.«
    »Sie dauert nie allzu lange.«
Sie lachte leise. »Wollen Sie mir mit Ihrem Gummiknüppel eins überziehen, bevor
wir uns lieben?«
    »Das ist längst außer Mode«,
sagte ich. »Schon seit die Preise für Gummiknüppel so gestiegen sind.«
    »Dann bringen Sie mich zu Ihrer
Couch, Lieutenant.« Sie schauderte leicht. »Ich spüre einen Schnupfen kommen — oder
vielleicht ist auch nur jemand über mein Grab getrampelt.«
    »Niemand würde das wagen«,
versicherte ich ihr. »Dagegen gibt es eine städtische Verordnung.«
    »Dann ist vielleicht jemand
darüber geschwommen? Ach, zum Teufel!« Sie schüttelte energisch den Kopf. »Ich
habe nur eine morbide Anwandlung, und diesen Triumph würde ich meinem Mistvieh
von Ehemann ohnehin nicht gönnen.« Sie löste sich von meinen Händen und ging
auf das verdunkelte Zimmer zu, wobei die Vollkommenheit ihres nackten Körpers
durch das weiche Mondlicht erhöht wurde. Ich sah ihr bewundernd nach, bis sie
im Dunkel verschwunden war, und folgte ihr dann. Gleich darauf zogen mich ihre
plötzlich drängenden Hände aufs Bett hinab. Ihre Umarmung war leidenschaftlich
und wild und umschloß bei aller Erfahrung völlige Hingabe.
    Lange Zeit später, in den
einsamen Tiefen der Nacht, wachte ich von ihrem gedämpften Schluchzen auf.
    »Was ist, Süße?« flüsterte ich.
    »Du bist solch ein Widerling,
und ich liebe dich so!« stöhnte sie. »Du weißt, es hätte trotzdem alles okay
sein können, wenn du nicht die Nerven verloren hättest.«
    Als ich schließlich
dahinterkam, daß sie keineswegs zu mir gesprochen hatte, sondern wahrscheinlich
zu einem mir völlig unbekannten Mann, schlief sie schon wieder friedlich neben
mir.
    Als ich das nächstemal aufwachte, flutete helles Sonnenlicht in das leere Zimmer. Es dauerte keine
Minute, bis ich entdeckt hatte, daß nicht nur Tracy, sondern auch all ihre
Habseligkeiten verschwunden waren. Nur ein schwacher Parfümduft in der Luft
bewies noch, daß sie überhaupt existiert hatte.
    Der Angestellte am Empfang
berichtete mir, daß sie vor einer Stunde in einem Leihwagen davongefahren war;
und das Grinsen auf seinem Gesicht verriet, daß er, auch wenn er sich gestern abend an meine Stelle gewünscht hatte, heute früh
froh war, diesen Wunsch nicht erfüllt bekommen zu haben.
     
     
     

ZWEITES KAPITEL
     
    W enn es nicht bedeuten würde,
daß das Opfer tot ist«, knurrte Sheriff Lavers, »so wäre ich über diesen Mord
froh. Seit einer Woche sind Sie nun von Ihrem Urlaub zurück und haben bis jetzt
nichts anderes getan, als im Vorzimmer hinter meiner Sekretärin herzujagen.«
    »Ich
hatte gehofft, Ihre Sekretärin würde im Lauf der Zeit gelegentlich auch einmal
hinter mir herjagen«, sagte ich wehmütig. »Aber aus irgendeiner seltsamen
weiblichen Reaktion haut es immer nicht hin.«
    »Paradise
Beach«, zischte er. »Ein Streifenwagen wartet draußen, die Leute werden Sie zu
der Leiche bringen. Der County Coroner wird sich innerhalb der nächsten zehn
Minuten ebenfalls auf den Weg machen. Machen Sie sich an die Arbeit,
Lieutenant.«
    »Gibt es irgendwelche Details?«
erkundigte ich mich.
    Sein fettes Gesicht sah
selbstzufrieden drein. »Ich denke nicht im Traum daran, mich in irgendeiner Weise
in Ihre Arbeit einzumischen, Wheeler. Details aus zweiter Hand würden Sie bloß
verwirren. Ich möchte, daß Sie den Fall auf Ihre eigene Weise und völlig allein
übernehmen; und ich hoffe aufrichtig, daß er Sie für die nächsten vier Wochen
diesem Büro hier fernhalten wird.«
    »Es regnet draußen«, sagte ich
mit dem Blick eines Märtyrers.
    »Sie werden gleich hier drinnen
einen Tornado erleben«, knurrte er, »wenn Sie in fünf Sekunden noch da sind.«
    Der Wink mit dem Zaunpfahl war
kaum übersehbar. Ich zog mich ins Vorzimmer zurück, und das Klicken

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