Alarm im Raubtierhaus
leuchtete. Mitten im Raubtierhaus stand ein
funkelnagelneues Auto und Karl erkannte sofort das Nummernschild. »Niebert...«,
flüsterte er.
»Kein Wunder, dass er sich plötzlich
ein neues Auto leisten konnte«, sagte Gaby.
Klößchen nickte. »Und jetzt? Von hier
aus kann man ja nicht sehr viel erkennen !« Als er Tim
ansah, ahnte er schon, was jetzt kommen würde.
»O nein!« Klößchen schüttelte den Kopf.
Aber Tim war schon durch die Luke gekrochen und befand sich nun im dunklen Gepardenkäfig . Karl, Gaby und Klößchen folgten ihm.
Niebert war aus dem Mitarbeiterraum
gekommen und ging zu seinem Auto. Schnell schlichen die vier Freunde in eine
besonders dunkle Ecke.
»Was ist das ?« ,
flüsterte Klößchen. »Was hat Niebert da in der Hand ?«
»Ein Gewehr. Ein Betäubungsgewehr«,
erklärte Karl. »Wir haben es schon einmal gesehen, als der Eisbär freigelassen
wurden .«
Der Tierpfleger legte das
Betäubungsgewehr in den Kofferraum und knallte den Deckel zu. Es hallte durch
das Raubtierhaus. Dann war es wieder ganz still. Niebert sah sich um. Er drehte
sich im Kreis und schaute in den Gepardenkäfig . Hatte
er sie bemerkt? Er öffnete das Tor, ging zurück zum Auto und öffnete die
Fahrertür. Noch einmal hielt er inne und sah sich um.
»Na steig schon ein, Mann !« , flüsterte Klößchen ängstlich. Aber Niebert stieg nicht
ein. Er schlug die Tür wieder zu und verschwand im Mitarbeiterraum.
»Was macht er jetzt ?« ,
fragte Klößchen mit zitternder Stimme — er wusste nicht, ob sie vor Kälte oder
vor Angst zitterte. Tim zuckte mit den Schultern.
Plötzlich rasselte es hinter den vieren
und die Falltür der Luke fiel krachend zu. Die Augen der vier waren weit
aufgerissen. Niebert kam zurück. Er hatte sein Handy am Ohr.
»Ich bin in fünf Minuten da. Mach schon
mal das Tor bei den Trauerweiden auf !« sagte er,
löschte das Licht, stieg in sein Auto und fuhr los.
»Das war’s !« ,
flüsterte Klößchen. »Wir sind gefangen !«
Daran gab es keinen Zweifel. Sie waren
gefangen im Gepardenkäfig . Die Luke nach draußen war verschlossen. Sosehr Tim auch daran rüttelte, er bekam
sie nicht auf. In der Dunkelheit hörten sie unheimliches Knurren und Fauchen.
Die Tiere hatten bemerkt, dass sie nicht alleine waren, und begannen, neugierig
zu werden.
»Hat Niebert uns bemerkt oder hat er
den Käfig einfach so dichtgemacht ?« , fragte Gaby. Aber
letztendlich spielte das jetzt keine Rolle mehr.
»Die Polizei können wir nicht rufen«,
sagte Karl und verschaffte ihnen mit seinem hellen Handydisplay ein wenig
Licht. »Oder wie sollen wir deinem Vater erklären, dass wir in den Zoo
eingebrochen sind ?«
Gaby zuckte mit den Schultern.
»Nein«, stimmte Tim zu. »Das geht gar
nicht.
Aber wie sollen wir sonst hier
rauskommen ?«
»Wir kommen hier nicht raus«, trotzte
Klößchen.
»Und Niebert geht uns auch durch die
Lappen«.
Karl hat sich an den Rand des Käfigs
getastet und leuchtete mit seinem Handy in den Nachbarkäfig. »Kommt mal her !«
Tim, Gaby und Klößchen folgten ihm.
»Das ist der Käfig der Gepardenmutter . Er ist leer !«
»Ja und ?« ,
fragte Klößchen.
Karl zeigte auf eine Verbindungstür im
Gitter zwischen den Käfigen »Die Käfige sind alle miteinander verbunden. Hier
ist die Falltür. Wenn wir die aufkriegen, dann können wir in den anderen Käfig
kriechen .«
»Und dann?« Auch Gaby verstand nicht,
worauf Karl hinaus wollte.
Karl leuchtete auf die Rückwand des
Nachbarkäfigs. »Die Luke da drüben ist noch offen. Wir schlüpfen dann einfach
nach draußen ins andere Freigehege und von dort durch das Foch im Zaun in die Freiheit !«
»Genial !« ,
flüsterte Tim und begann sofort, gegen die Falltür zu treten. Die Raubkatzen
fühlten sich durch den Lärm in Gefahr und begannen aufgeregt zu knurren. Das
Furcht einflößende Gebrüll eines Löwen ließ Tim zusammenzucken. »Keine Chance !« , murmelte er.
Karl war ganze nach vorne geschlichen
und leuchtete auf den Boden vor dem Käfig. »Die Falltüren kann man von innen
nicht öffnen. Das ist eine Sicherheitsmaßnahme. Das hab ich gestern beobachtet.
Seht ihr hier ?« Er leuchtete auf eine Kette, die unten
auf dem Boden zwischen Käfig und Besucherbereich lag. »Wenn man hier anzieht,
geht das Verbindungstor auf !«
Tim war sofort zur Stelle, aber sosehr
er sich auch gegen die Gitterstäbe drängte, er konnte die Kette unmöglich
erreichen. Er gab auf.
»Wir sind gefangen und Ende aus«, fasste Tim die Lage
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