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Alarm im Raubtierhaus

Alarm im Raubtierhaus

Titel: Alarm im Raubtierhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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sagen konnte, fuhr Gaby fort: »Ich würde am liebsten zwei
Tage im Zoo verbringen und den Tierpflegern über die Schulter gucken. Wer ist
dabei ?« Gaby lächelte, wischte ihren Pony aus der
Stirn und schaute in die Runde.
    Tim setzte sich neben Gaby. Irgendwie
erwarteten Karl und Klößchen, dass Tim sagen würde, er wolle mit Gaby das
Zooabenteuer angehen, aber er tat es nicht.
    Endlich brach Karl kleinlaut die
Stille: »Ja, also... also ich würde schon mitkommen. In den Zoo. Warum nicht.
Klingt irgendwie... spannend.«
    Gaby nickte freudig und schlug mit Karl
ein. »Ist gebongt !«
    Tim war zwar einerseits überrascht,
dass Gaby bei seiner Idee nicht mitzog, aber andererseits hatte er auch kein
Problem damit, mit seinem Zimmerkollegen Klößchen ein Team zu bilden. »Okay,
Willi, sieht ganz so aus, als würden wir zwei uns einigen müssen, was wir
machen wollen !« , sagte er und grinste.
    »O nein, bitte nicht !« ,
ächzte Klößchen. Er sah sich schon irgendwo verschwitzt und verzweifelt einem
Hasen auf dem Feld nachjagen, um seinen Bärenhunger stillen zu können. »Tu mir
das nicht an, Tim! Ich bin es nicht gewohnt, dass mein Essen vor mir davonrennt !«
    Tim grinste und hob seine Faust:
»Stein, Schere, Papier! Lassen wir das Glück entscheiden, ob du in den nächsten
zwei Tagen abnimmst oder dir noch ein paar Kilo anfutterst !«
    Klößchen verdrehte die Augen, aber Tims
Vorschlag war fair. Die Chancen waren 50 zu 50.
    Eins, zwei, drei, und die Sache war entschieden. Tim strahlte übers ganze Gesicht und
Klößchen sackte in sich zusammen. »Na sehr toll !« ,
stöhnte er. »Das überlebe ich niemals !«
    Die drei anderen lachten laut auf.
    Tim drehte sich zu Gaby. Sie schien
zufrieden mit der Teambildung und lehnte sich gegen Tims Schulter. Tim
durchfuhr ein wohlig-warmer Schauer und er war plötzlich erleichtert. Er hatte
schon geglaubt, dass irgendetwas nicht stimmen würden
zwischen ihnen. Aber alles schien perfekt. Er und Klößchen beschlossen, ins
Internat zu gehen, um zu besprechen, was sie morgen Nachmittag alles mitnehmen
wollten. Um Klößchen ein bisschen aufzumuntern, erwähnte Tim, dass die Leute
auf dem Bauernhof über eine eigene Imkerei verfügten und den besten Honig der
Welt machten. Sofort leuchteten Klößchens Augen auf und er begann sich langsam
mit dem Gedanken an diesen ganz besonderen Bauernhof anzufreunden.
    Gaby und Karl mussten auch dringend
los. Sie wollten den Zoodirektor um seine Einwilligung bitten. Denn wenn er seine
Zustimmung verweigerte, brauchten sie schnell einen neuen Plan.
     
    Gaby und Karl saßen alleine im Büro des
Zoodirektors Herrn Bauernfeind. Vor ihnen stand sein leerer Schreibtisch. Schon
wieder war er nach draußen gestürmt. Es war jetzt schon das dritte Mal. Bevor
er aus dem Zimmer stürmte, hatte er entschuldigend gemurmelt, dass aufgrund der
herbstlichen Temperaturen einige Mitarbeiter krank und deshalb die
Verbleibenden überfordert seien.
    Endlich kam er wieder zurück und ließ
sich in seinen Sessel fallen. Der Direktor war groß und stark, auf dem Kopf
hatte er kaum noch Haare und seine Stirn lag fast immer in Falten. Irgendwie
war er griesgrämig, und Gaby hatte das Gefühl, dass er nicht sehr gut mit
Menschen auskam.
    »Manchmal können Menschen wunderbar mit
Tieren umgehen, aber sie haben einfach keinen Draht zu ihren Mitmenschen«,
flüsterte sie Karl zu, nachdem der Zoodirektor noch einmal um einen kurzen
Moment gebeten hatte, um einen Tierpfleger anzurufen.
    »Nein, natürlich nicht !« , brüllte er ins Telefon. »Das Elefantenbad fällt aus. Wir
brauchen die Arbeitskräfte an wichtigeren Stellen. Ja, genau. Dummkopf!«
    Endlich wandte er sich wieder an seine
beiden jungen Gäste. »Es tut mir leid, aber hier ist wirklich gerade viel los.
Gleich zehn Tierpfleger sind heute krankgemeldet — da ist es schwierig, den
Zooalltag zu koordinieren. Immerhin hat unser Zoo über 12 000 Tiere in fast 1000
Arten !«
    »961«, unterbrach ihn Karl. Der
Zoodirektor stutzte. Karl wurde jedoch nicht umsonst »Computer« genannt. Er
hatte sich vor ihrem Besuch beim Direktor ein bisschen über den Zoo informiert.
»961 Arten, um genau zu sein. Bestand gesamt: 12 383 Tiere bei der letzten
Zählung im Frühling. Davon 689 Säugetiere, 1502 Vögel, 296 Kriechtiere, 415 Lurche,
3218 Fische und 6263 wirbellose Tiere.«
    Direktor Bauernfeind staunte nicht
schlecht. Gaby verwunderte das hingegen überhaupt nicht — das war einfach
typisch Karl. Still lächelte sie

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