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Alle lieben Emma

Alle lieben Emma

Titel: Alle lieben Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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Lieblingsblumen sind.«
    »Stimmt das, Emma?«, fragte Mama.
    Ich nickte. »Rosen sind doch auch deine Lieblingsblumen, oder etwa nicht? Und dass Mona gleich in den Garten rennt und das ganze Beet abrupft, ist schließlich nicht meine Schuld.«
    »Aber das hättest du dir doch denken können!«, rief Mama. »Oder dachtest du etwa, sie würde nach Dederstadt ins Blumengeschäft fahren, um einen Rosenstrauß zu kaufen?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Weiß ich doch nicht.«
    Warum hackte Mama jetzt eigentlich schon wieder auf mir herum? Mona war schließlich diejenige, die die Rosen abgerupft hatte, und nicht ich. Typisch!
    Gesa sah mich nachdenklich an. »Weißt du, Emma, mir kommt es fast so vor, als hättest du Mona absichtlich den Tipp mit den Rosen gegeben. Damit sie das Rosenbeet deiner Mutter plündert und hinterher Ärger bekommt.«
    »Stimmt das?«, fragte Mona und sah mich ungläubig an.
    Ich merkte, wie ich wieder rot wurde. Vier Augenpaare starrten mich fassungslos an. Und dann war ich plötzlich nur noch wütend. »Na und?«, schrie ich. »Dann war ich eben mal wieder fies. Das findet ihr doch sowieso alle.«
    »Hör mal, Emma …«, fing Mama an, aber ich ließ sie nicht ausreden. In mir zischte und brodelte es wie in einem zu vollen Wasserkocher und die Worte sprudelten nur so aus mir heraus.
    »Und ich bin sogar noch viel fieser, als ihr alle denkt!
Ich
hab nämlich den Boiler im Bad immer wieder ausgemacht. Gesa kann gar nichts dafür. Und
ich
hab auch deine Briefe aufgemacht, Mama. Aber ich hab sie nicht gelesen!«
    Die anderen starrten mich an, als hätte ich mich plötzlich in ein Ungeheuer mit drei Köpfen verwandelt.
    »Hast du etwa auch das rote T-Shirt in die Waschmaschine gesteckt?«, fragte Gesa in die Stille hinein.
    Ich nickte. Mir war etwas flau im Magen. Eigentlich hatte ich das alles gar nicht sagen wollen, aber mein Mund war mal wieder schneller gewesen als mein Kopf. Jetzt würde es garantiert richtig Ärger geben.
    Mama schüttelte den Kopf und murmelte: »Ich weiß wirklich nicht, was ich dazu sagen soll!«
    Ich saß da und wartete auf das große Donnerwetter. Aber es passierte nichts. Warum fing Mama nicht endlich an zu schimpfen? Ich fühlte mich nicht besonders wohl in meiner Haut und rutschte unruhig auf meinem Stuhl hin und her.
    »Mann, Emma, das war echt gemein von dir«, sagte Tim schließlich und Mona nickte dazu. »Warum hast du das gemacht?«
    Seine Stimme klang vorwurfsvoll und davon bekam ich ein gemeines Stechen im Bauch. Das machte mich wütend, weil ich kein Stechen im Bauch haben wollte. Schon gar nicht wegen Tim, dem Verräter.
    »Warum ich das gemacht habe?«, rief ich. »Weil ich wollte, dass die Eindringlinge wieder verschwinden, natürlich! Ich will die hier nicht haben! Ich will, dass Papa wiederkommt, und ich will mein Zimmer nicht mit so einer blöden Nebelkrähe teilen!«
    »Emma, jetzt reicht’s aber!«, sagte Mama.
    »Mir reicht’s schon lange!«, brüllte ich. »Aber das ist euch ja allen egal.«
    Dann sprang ich auf, rannte auf den Dachboden und knallte die Tür hinter mir zu. Ich legte mich ins Bett und zog mir die Decke über den Kopf, obwohl es draußen noch hell war. Ich wollte niemanden mehr sehen.
    Als Mama später noch einmal hereinkam, tat ich so, als würde ich schon schlafen.

9. Kapitel
    Eine kleine Dickmadam
    M itten in der Nacht wachte ich auf und wusste plötzlich, was ich tun würde. Ich würde ausziehen. Genau so wie Papa. Nach allem, was passiert war, konnte ich sowieso nicht länger hier bleiben. Wenn Gesa und die Nebelkrähe nicht gingen, würde ich eben gehen. Basta! Vielleicht würde es Mama und Tim dann Leid tun, dass sie immer nur zu den Eindringlingen gehalten hatten und nie zu mir. Aber dann wäre es zu spät. Denn ich hatte nicht vor zurückzukommen.
    Ich schlich mich frühmorgens aus dem Haus, als alle anderen noch schliefen. Sogar im Atelier war noch alles ruhig. Ich wollte den ersten Bus nach Dederstadt nehmen. Vorher packte ich so leise wie möglich ein paar Sachen in meinen Rucksack und schrieb einen Zettel für Mama, den ich auf mein Bett legte:
    Hallo, Mama!
    Ich ziehe aus.
    Ab heute wohne ich bei Papa.
    Vielleicht sehen wir uns irgendwann mal.
    Schöne Ferien noch,
    deine Tochter Emma
    Das mit der Tochter hatte ich extra hingeschrieben. Jetzt konnte Mama wenigstens nicht so schnell vergessen, dass sie eine Tochter hatte. Immer wenn sie den Brief las, wurde sie daran erinnert.
    Bei dem Satz »Vielleicht sehen wir uns

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