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Alle müssen sterben - Thriller (German Edition)

Alle müssen sterben - Thriller (German Edition)

Titel: Alle müssen sterben - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Kopie der Methode, mit der Jonas Blau ermordet worden war. Auch in dieser Anzeige hatte der Fotograf ein Model auf einem umgedrehten Kreuz abgelichtet. Der Kopf des Models steckte in einer schwarzen SM-Lederhaube und sah auf den ersten Blick aus wie der verbrannte Kopf von Jonas Blau. Rund um Kopf und Oberkörper züngelten Flammen empor, die sich zu einer Headline formten: „Burning Souls Collection Coming Soon.“
    „Brennende Seelen? Was ist das für eine Modekollektion?“, fragte Chiara, die näher getreten war und die Anzeigen und Fotos eingehend studierte. „Red Zorn: Fashion with Passion. Das sehe ich mir sofort genauer an.“
    Schnell lief sie zurück an ihren Schreibtisch und tippte hektisch einige Befehle in ihren Computer.
    „Red Zorn ist eine österreichische Modefirma, die Streetwear in den ehemaligen Tabakwerken in Linz produziert“, rief sie schon nach wenigen Minuten und zitierte diverse Presseartikel. „Eigentümer von Red Zorn ist ein gewisser Zoltan Zorn, Geschäftsführer ist aber sein Sohn Edgar. Red Zorn unterstützt im Augenblick ein soziales Projekt in Moldawien. Dort werden die Produkte von Red Zorn zu EU-Bedingungen vorgefertigt. Das heißt, die Entlohnung und die Arbeitszeiten in der Fabrik sind nach EU-Standards geregelt. Auf diese Weise trägt Red Zorn dazu bei, dass sich Länder des ehemaligen Ostblocks wirtschaftlich erholen und eine eigene Textilindustrie aufbauen können. Endgefertigt werden die Produkte dann in Österreich, um auch hier Arbeitsplätze zu sichern und die Wirtschaftskraft zu stärken. Mit dieser Initiative setzt Red Zorn ein positives Gegengewicht zu Kinderarbeit und Ausbeutung der Menschen in der Dritten Welt durch multinationale Konzerne.“
    „Hört sich an wie echte PR-Scheiße“, kommentierte Braun den Presseartikel. „Aber wenn auch nur die Hälfte stimmt, dann ist Red Zorn eine der wenigen Modefirmen, von denen man ohne schlechtes Gewissen Klamotten kaufen kann.“
    Er sah hinaus ins Foyer, wo Elena Kafka stand und heftig gestikulierend telefonierte.  Dann ging sie in Designermotorradstiefeln und einer weichen schwarzen Lederjacke durch den Zuschauerraum auf die Pinnwände mit den Motiven zu.
    „Bravo, Braun! Das nenne ich Querdenken!“ Elena Kafka klatschte anerkennend in die Hände, nachdem ihr Braun im Schnelldurchlauf den aktuellen Stand der Ermittlungen und die neue Spur erläutert hatte. „Sie haben eine ganz andere Sichtweise in die Ermittlungen gebracht und schon sehen wir alles mit anderen Augen. Tim Kreuzer und Jonas Blau sind beides Opfer des Flammenkillers. Und das Modeunternehmen Red Zorn spielt dabei eine, wie mir scheint, nicht unwesentliche Rolle. Wir brauchen nur noch das Motiv herausarbeiten, das diesen Morden zugrunde liegt, dann haben wir unseren Killer.“
    „Darin liegt ja die Schwierigkeit!“, warf Berger ein. „Es kann ein Konkurrent von Red Zorn sein. Aber wie soll man das jemals beweisen?“
    „Ach was“, wischte Elena Kafka die Bedenken zur Seite. „Alles, was wir tun müssen, ist die einzelnen Mosaiksteinchen in die richtige Reihenfolge zu bringen, nicht wahr, Braun?“
    „Eines dieser Mosaiksteinchen heißt Red Zorn. Wir heben dieses Mosaiksteinchen hoch und was werden wir darunter finden? Ungeziefer und Mord?“
    „Unser Flammenkiller scheint Ihrer Meinung nach also in einer besonderen Beziehung zu dem Unternehmen Red Zorn zu stehen.“ Elena Kafka hatte wieder ihren Gummiball in der Hand und betrachtete die Anzeigen.
    „Das ist doch mehr als offensichtlich! Wir brauchen ja nur die Anzeigen mit den Tatortfotos und den Zeichnungen, die wir bei Jonas Blau gefunden haben, zu vergleichen. Da gibt es einen Zusammenhang“, erwiderte Braun und trommelte mit seinen Fingerspitzen auf den Rand der Pinnwand. „Ich weiß nur noch nicht, worin dieser Zusammenhang besteht. Aber das werden wir noch herausfinden! Red Zorn steckt da ganz tief drinnen, glauben Sie mir.“
    „Da sind Sie ja wieder in Ihrem Element, Braun.“ Elena Kafka holte die Schachtel mit den Nikotinkaugummis aus ihrer Lederjacke und steckte sich gleich zwei Stück Kaugummi in den Mund. „Das sind doch immer Ihre Lieblingsfeinde. Die bösen Konzerne, die glauben, über den Gesetzen zu stehen. Mit denen haben Sie sich ja in der Vergangenheit schon öfters angelegt.“
    „Und immer recht behalten!“
    Elena Kafka schwieg und blickte ins Leere. Sie war plötzlich mit ihren Gedanken weit weg. „Vielleicht haben Sie auch diesmal recht. Wir sollten uns

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