Alles, was ich will, bist du
in der Hölle zugleich.
„Hol dich der Teufel, Rocco“, murmelte sie an seiner Brust.
Er legte seine Hände an ihre Wangen und versuchte verzweifelt, ihre Tränen abzuwischen. „Nicht weinen, piccolina … bitte. Ich wollte dich nicht zum Weinen bringen. Sag mir einfach nur, was du von mir willst.“
Gracie öffnete den Mund. Sie wollte ihn genauso verletzen wie er sie, aber sie konnte es nicht. Sie schaute in sein dunkles, schönes Gesicht und sah nur den Mann, den sie liebte.
„Ich will dich, Rocco, ich will alles über dich wissen, was dich bewegt, was du willst, was dich glücklich macht. Ich will dich glücklich machen. Ich liebe dich, und ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen. Ich will keine kurze Affäre. Ich will mehr. Viel mehr.“
Nachdem sie ihm endlich die Wahrheit gesagt hatte, konnte sie wieder frei atmen. Stolz hob sie ihr Kinn und sah ihn an. Wieso rannte er nicht entsetzt weg? „Na? Ist es das, was du hören wolltest?“, fragte sie herausfordernd. „War das ehrlich genug für dich?“
Rocco lächelte – ein Lächeln, das sie noch nie bei ihm gesehen hatte. Für einen winzigen Augenblick konnte sie sich vorstellen, wie er als Jugendlicher ausgesehen hatte.
„Oh ja, cara . Das war genau das, was ich hören wollte. Weil … ich dich auch liebe. Ich habe nur nicht gewagt, es dir zu sagen. Ich hatte Angst, ich würde dich damit in die Flucht schlagen. Ich wusste ja, wie sehr ich dich verletzt hatte, und ich wollte dich langsam und vorsichtig umwerben – bis du dich so sehr in mich verliebt hättest, dass du mich nie wieder verlassen würdest. Aber als ich dann nach Hause gekommen bin, warst du weg, und ich habe nur deine Nachricht gefunden.“ Er stieß einige Sätze auf Italienisch aus.
Zaghaft berührte Gracie seine Wange. „Du sprichst Italienisch“, bemerkte sie verwundert.
Rocco verzog sein Gesicht. „Seitdem du weg bist, konnte ich nicht schlafen, nicht essen, nicht reden. Ich habe Vorhänge in meinem Büro anbringen lassen und alle Mitarbeiter auf eine andere Etage verbannt, damit keiner sehen konnte, wie verzweifelt ich war.“ Er sah sie ernst an. „Du hast mich wieder zum Leben erweckt, Gracie. Der Gedanke an ein Leben ohne dich ist entsetzlicher als alles, was ich je erlebt habe.“
Sie konnte ihn nur anschauen. Auch sie hatte sich immer allein gefühlt. Bis sie Rocco begegnet war. Ganz tief in ihrem Inneren hatte sie ihm vom ersten Augenblick an vertraut.
Wieder kamen ihr die Tränen. Hilflos wischte sie ihre Wangen mit dem Handrücken ab. „Bevor ich dich getroffen habe, habe ich nie geweint“, sagte sie ärgerlich.
„Weil du jetzt endlich nicht mehr nur stark sein musst. Ich beschütze dich. Für immer.“ Sanft küsste er ihre Tränen fort.
Sie legte ihre Arme um Roccos Hals. Er hob sie hoch, sie schlang ihre Beine um seine Taille und schluchzte an seinem Hals, als wollte sie nie wieder aufhören. Rocco streichelte ihren Rücken und flüsterte zärtlich italienische Trostworte.
Gracie hob den Kopf und sah ihn an. „Mein Gott, wie sehr ich dich liebe, Rocco.“
Seine Augen verdunkelten sich. „Ich liebe dich auch, Gracie.“
„Was ist, wenn du mich irgendwann leid bist und doch eine von deinen hochwohlgeborenen Eisprinzessinnen willst?“, fragte sie leise.
Rocco sah sich in der staunend lauschenden Menge um. Plötzlich fühlte er tiefen Stolz, weil er die Liebe seines Lebens in den Armen hielt. Und sie liebte ihn auch.
Dies war der Platz, nach dem er sich schon immer gesehnt hatte.
„Was glaubst du?“, fragte er rau.
Jetzt schaute auch Gracie sich um. Sie begriff, was er getan hatte. In aller Öffentlichkeit. Für sie. Zwischen all den Reichen und Mächtigen, deren Meinung ihm so lange das Wichtigste gewesen war.
Sie errötete. „Okay, ich glaube dir.“
„Dann lass uns nach Hause gehen.“
Ihre Arme lagen fest um seinen Hals. „Ja, bitte.“
Viele Stunden später lagen sie eng umschlungen nebeneinander im Bett. Gracie seufzte glücklich.
Rocco stützte sich auf einen Ellenbogen und strich ihr eine feuchte Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich wollte dich so umwerben, wie du es verdienst.“
Gracie grinste. „Ich würde sagen, das hast du getan“, erwiderte sie trocken.
Geheimnisvoll lächelnd griff er hinter sich zum Nachttisch. Gracie beugte sich vor, um zu sehen, was er tat.
Er verbarg etwas in seiner großen Hand. „Nachdem wir das Umwerben so schnell hinter uns gebracht haben, können wir jetzt wohl zum nächsten
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