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Allmählich wird es Tag: Roman (German Edition)

Allmählich wird es Tag: Roman (German Edition)

Titel: Allmählich wird es Tag: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franka Potente
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Stoff die Arme hinuntergleiten, dann beiläufig von der Hand auf den Teppich tropfen. Darunter dünner weicher Stoff. Die Arme trainiert, gebräunt.
    Ihr Oberkörper ging nach vorne. Sie streckte ihm ihren Hintern entgegen, verführerisch schwenkte sie die runden Arschbacken von links nach rechts.
    Er setzte sich auf. Wollte sie anfassen. Ihr die Jogginghose herunterziehen. Atemlos beobachtete er, wie ihre Hände über ihren Po glitten. Als könne sie Gedanken lesen, streifte sie langsam die Hose ab.
    In schwarzem Slip und Hemdchen kam sie auf ihn zu. Scheinbar gelangweilt zog sie die Füße über den Teppich.
    Ein gespielt herablassendes Lächeln um den Mund. Langsam setzte sie ein Knie neben ihm auf der Armlehne ab. Als sie sich langsam vorbeugte, spürte er ihr Haar auf seiner Wange. Sie hielt sich mit beiden Händen an der Rückenlehne fest. Setzte dann das zweite Knie auf der anderen Armlehne ab.
    Ihre Brüste wenige Zentimeter vor seinem Gesicht, spürte er die Wärme ihres Körpers. Sie roch gut. Schweiß, Gesichtscreme, Vanille.
    Als er ihre Taille berührte, griff sie ihn hart am Handgelenk. »Hände weg!« Legte seine Hand zurück auf die Armlehne.
    Er schloss die Augen. Hörte ihren Atem. Dann war die Musik zu Ende. Es war dunkel geworden.
    Stille.
    Als er es nicht mehr aushielt, packte er sie. Spürte ihren Puls. Feuchte Haut. Sie protestierte nicht, als er sie ins Schlafzimmer trug.
    Mitten in der Nacht wachte er auf. Ihr dunkles Haar lag auf dem Kissen neben ihm. Das weiße Laken bedeckte ihren nackten Körper bis zu den Hüften. Das Fenster stand offen. Er hörte die Nachtvögel vom Garten her. Fühlte sich hellwach und doch schläfrig.
    Er stand auf und ging nackt ins Wohnzimmer, ohne Licht zu machen. Nahm sich Zigaretten und Feuerzeug und trat in den dunklen Garten.
    Der Mond fast voll. Silbernes Licht schien auf die beiden Gartenstühle. Er setzte sich. Berührte mit dem Fuß das halb volle Cocktailglas vom Nachmittag. Genussvoll sog er den Rauch ein, spürte das Plastik kühl und klebrig auf der Haut. Er blies den Rauch in die Nacht. Genoss den Frieden. Die letzten zwei Tage waren anstrengend gewesen. Die letzten Wochen.
    Er dachte an Larry. Den kleinen blassen Kopf auf dem großen Krankenhauskissen. Verdammt, Larry hatte viel Blut verloren. Er hatte noch nie so viel Blut gesehen.
    Er sah zum Haus hinüber. Auf den leeren Pool. Die unbeweglichen Pflanzen. Wann würde es wieder bergauf gehen?
    Vor zwei Jahren hatte er das Wasser aus dem Pool gelassen. Er erinnerte sich genau an den Tag. Nach der Finanzkrise hatte er sofort mit Sparmaßnahmen begonnen. Liz stand kopfschüttelnd vor dem leeren Pool. Aber sie nahm es einfach zur Kenntnis. Sie hatten den Pool nur selten genutzt.
    Es war ihm unverständlich gewesen, wie viele Leute die Lage unterschätzten. Täglich sprachen sie im Büro davon. Diskutierten Prognosen, aber sie waren sich über die Konsequenzen für ihr eigenes Leben nicht im Klaren. Der Pool war immer noch leer. Er hatte den alltäglichen Fluss der Dinge irgendwann für selbstverständlich gehalten. Warum musste erst alles kaputtgehen, bevor man verstand? Er trank den abgestandenen Mai Tai aus. Schüttelte sich.
    Fuck it. In diesem Moment gab es keine Lösung.
    Er hatte sich noch einmal ins Bett gelegt und war sofort eingeschlafen. Er erwachte gegen Mittag. Draußen war es jetzt windig.
    Etwas schlug gegen die Hauswand.
    Aida war verschwunden. Nur einige schwarze Haare auf dem Kissen erinnerten daran, dass sie neben ihm gelegen hatte.
    Schläfrig stand er auf und machte Kaffee. Als er sich nach einigen Zigaretten und einer halben Kanne Kaffee wach genug fühlte, holte er Handbesen und Kehrblech unter der Spüle hervor. Er fegte den Küchenboden, wusch die restlichen Blutflecken ab, warf die zerquetschten Limetten und alles, was Larry für seine Cocktails gebraucht hatte, weg und begann, die Spülmaschine einzuräumen.
    Mit einer großen Mülltüte und dem Staubsauger trat er ins Wohnzimmer. Sammelte Essensreste, Flaschen, Zigarettenschachteln, Asche und Scherben auf und stopfte sie in die Plastiktüte. Nachdem er die Sofakissen eingesammelt hatte, begann er zu saugen. Aida hatte recht. Der Teppich war hinüber. Getrocknetes Blut hatte überall große braune Flecken hinterlassen.
    Der Teppich war teuer gewesen. Liz hatte ihn ausgesucht, Farben verglichen, während Derek und er gelangweilt herumstanden. Derek war noch auf dem College gewesen, er war für einige Tage zu Besuch zu

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