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Alptraum in Pink

Alptraum in Pink

Titel: Alptraum in Pink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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ich mit meiner bevorzugten Sorte reizender Mädchen bestücken konnte, mit den braun gebrannten, sorglosen, willigen Galeerensklavinnen mit salzigem Haar, sandigem Hintern, mit bierdosenöffnenden, angelnden, glücklich machenden Mädchen in ausgebleichten Stoffen und mit Sonnenstrahlen im Haar. Aber Miss Nina schaute mich aus den ehrlichen blauen Augen ihres Bruders Mike an, und er hatte mich sonst noch um etwas gebeten.
    »Ich will Ihnen eine Geschichte erzählen«, sagte ich.
    »Ach, bitte tun Sie das, Sir«, entgegnete sie.
    »Da war diese Sache mit einem Urlaubsschein für sechsunddreißig Stunden, und unser Captain dachte, er könne uns nicht beide auf einmal entbehren. Also spielten Mike und ich ein bisschen Poker und wetteten ein bisschen, und ich habe gewonnen. Ich bin mit dem Jeep ins Lager zurückgefahren und rausgeflogen. Die ganzen Stunden in Japan verbrachte ich in einen seidenen Morgenmantel gehüllt in einem dampfend heißen Bad, auf einem Futon auf einem spiegelblanken Fußboden in einem Papierhaus mit einem reizenden Mädchen, deren Namen ich nicht aussprechen konnte und die ich deshalb Missy nannte. Sie schrubbte mich ab, fütterte mich und schlief mit mir. Sie war einen Meter fünfzig groß und kicherte hinter vorgehaltener Hand. Und das ganze Vergnügen wurde noch mal so schön bei dem Gedanken an den armen Mike, der da draußen feststeckte. Dann flog ich zurück, nahm wieder den Jeep, und man sagte mir, er sei tot. Er sei entweder im Notlager gestorben, im Feldlazarett oder auf der Fahrt ins Krankenhaus. Das wusste keiner so genau. Dann sagten sie, er sei noch am Leben, läge aber im Sterben. Und jetzt befindet er sich, wie man so schön sagt, in der Obhut einer dankbaren Republik, er kann weder sehen noch gehen, und es ist ein Festtag, wenn man ihn einmal für eine Stunde in die Sonne schiebt. Aber durch die ganzen Wunder der Medizin konnte man Mike Gibson am Leben halten. Am Ende der Geschichte bleibt mir nur eins, Miss Nina: Schuld. Schuldgefühle, weil ich froh darüber bin, dass es Mike getroffen hat und nicht meine besonders wertvolle Wenigkeit. Ich will nicht froh darüber sein, aber ich bin es. Dann ist da noch eine andere Schuld. Im Schnitt habe ich ihn jedes Jahr einmal besucht. Gehe ich hin, um mit eigenen Augen zu sehen, dass es ihn erwischt hat und nicht mich? Sollte ich ihn öfter besuchen oder überhaupt nicht? Ich weiß es nicht. Aber eins weiß ich: Die Krankenschwester hat mir geschrieben, dass er mich sehen will. Ich bin hingegangen. Er hat mir von Ihrem Besuch erzählt und gesagt, ich solle der Sache nachgehen. Also werde ich, mit oder ohne Ihre Hilfe, Miss Nina, der Sache auf den Grund gehen.«
    »Wie schrecklich lieb!«, sagte sie. »Wie unerträglich kumpelhaft! Ich hätte nicht mit meinem kleinen Liebeskummer zu ihm rennen sollen, Mr. McGee. Das war egoistisch. Es hat ihn aufgeregt, und mir hat es auch nicht besonders gut getan. Wie will er denn überhaupt etwas herausfinden? Warum erfinden Sie nicht irgendeine beruhigende kleine Geschichte für ihn, gehen hin und erzählen ihm die, und dann verfolgen Sie weiter Ihre Laufbahn als Faulenzer am Strand oder was Sie sonst so tun?«
    »Er ist ja vielleicht völlig zerhackt, aber dumm ist er nicht.«
    »Jetzt ist es zu spät. Es bringt nichts, wenn Sie sich jetzt noch einmischen.«
    »Vielleicht gibt es ja ein paar Fragen, auf die Sie beide eine Antwort suchen.«
    Für einen kurzen Augenblick erkannte man an ihrem Mund und ihrer Stimme, wie verletzlich sie war. »Antworten? Wozu sollen Antworten gut sein? Der Junge ist tot.«
    »Ich könnte ein bisschen herumstochern.«
    »Sie? Jetzt aber wirklich, Mr. McGee. Sie sind phantastisch gebaut, Sie sind schon beinahe unanständig gebräunt, und Sie haben so eine Art hölzernen, verblassenden, jungenhaften Charme, aber das ist kein Spiel für Dilettanten oder vergnügte Jungs, und ist es auch nie gewesen. Das ist nichts für die Kategorie ›Ich tue meinem alten Kumpel einen Gefallen‹. Kein grauäugiges Männerwunder mit einem breiten, strahlenden Grinsen kann etwas erreichen oder wiederbeschaffen, indem es in meinem Leben herumfuhrwerkt. Danke für die Geste. Aber wir sind nicht im Fernsehen. Ich brauche keinen großen Bruder. Warum gehen Sie also nicht einfach wieder zurück zu Ihren Spielchen und Vergnügungen?«
    »Das werde ich, wenn ich so weit bin.«
    »Mein Verlobter ist tot. Howard Plummer ist tot.« Sie blickte mich finster an und schlug mit ihrer kleinen Faust auf den

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