Alter Sack, was nun
am Tisch ein. Abgesehen natürlich von meinen Pokerrunden, für die ich - wie gesagt - eine besondere Schwäche habe.
Nein, ich meine hier eine spezielle Form des Actionspieleabends, die ich empfehlen will: Und dafür gibt es eigentlich nur zwei Spiele. Das hört sich jetzt hier wie Werbung an, und das soll es auch gerne sein. So ein Spiel für einen idealen Abend muss erst einmal kurz sein.
NICHTS IST ÄTZENDER ALS SPIELE, DIE ÜBER DREI, VIER STUNDEN GEHEN, UND BEI DENEN MAN DANN MIT UNGLAUBLICHEN STAPELN VON CHIPS, KARTEN, BAUKLÖTZEN UND SO WEITER DASITZT UND EINFACH NUR DENKT, WANN KANN ICH ENDLICH NACH HAUSE?
In der Kürze also liegt die Würze. Zweitens muss das Spiel lustig sein und darf vor allem keine langatmigen Erklärungen und das Durcharbeiten telefonbuchdicker Gebrauchsanweisungen voraussetzen.
Es ist jetzt gar nicht so einfach, da etwas zu finden. Da fällt schon mal ein guter Teil aller normalen Gesellschaftsspiele weg. Denn, ob die nun »Spiel des Jahres« oder weiß der Geier was sind - ehe man
das Ganze kapiert hat, vergeht einfach viel zu viel Zeit, und ich kriege davon schlechte Laune und kann dann auch irgendwann nicht mehr zuhören. Man muss sich die Situation ja so vorstellen, in der man spielen will:
MAN HAT VIELLEICHT SCHON ZWEI STUNDEN DA GESESSEN, EINE SCHÖNE LAMMHAXE WEGGEDÜBELT, SICH DAZU ZWEI, DREI GLÄSER ROTWEIN REINGESCHÜTTET, UND SITZT DA JETZT SO LEICHT SEDIERT HERUM UND WILL NUR NOCH ETWAS DEZENT SPASS HABEN.
So auf halber Betriebstemperatur. Und jetzt komme ich zu den beiden Spielen, die ich empfehlen möchte, sie heißen »Activity« und »Graffiti«.
Fange ich mal mit »Activity« an. Sagen wir mal, es sind acht Leute insgesamt anwesend. Es werden zwei Viererteams gebildet, die gegeneinander spielen. Von einem großen Stapel werden Karten gezogen, auf denen Begriffe oder Gegenstände genannt sind, die entweder gezeichnet, erzählt oder pantomimisch dargestellt werden müssen. Und die andere Gruppe muss versuchen, das Gezeichnete etc. zu erraten. Ich will jetzt hier nicht zu weit ins Detail gehen. Es hört sich vielleicht sogar ein bisschen beknackt an, ist aber ziemlich lustig. Man hat wirklich eine Menge zu lachen. Die Pantomimen sind besonders beliebt und auch gefürchtet, weil man sich da oft doch herrlich lächerlich machen kann, wenn man zum Beispiel »Nichtschwimmer« darstellen muss. Wir haben mit einer Gruppe von Freunden regelmäßige Spieleabende mit »Activity«. Ich kann das auch einigermaßen gut spielen, wenn ich nicht so auf dem Posten bin. Will sagen:
AUCH WENN ICH SCHON EINEN IM KAHN HABE, FÜR »ACTIVITY« REICHT ES IMMER NOCH.
Das zweite Spiel, das ich hier empfehlen will, heißt »Graffiti« und ist noch einfacher zu erklären. Da haben alle Mitspieler kleine Tafeln vor sich, auf denen sie zeichnen können. Das sind diese Ritsch-Ratsch-Tafeln, die man aus seiner Kindheit kennt, mit dieser Folie, auf der man malt, und wenn einem das nicht gefällt, zieht man sie einmal raus und schiebt sie wieder rein, und das Gezeichnete ist gelöscht. Okay, also einer geht dann raus, die Gruppe zieht von einem Stapel eine Karte, darauf steht ein Begriff, der von allen gezeichnet werden muss. Jeder malt und anschließend werden die Ergebnisse auf einen Haufen gelegt, dann wird der Wartende reingerufen und muss anhand der Zeichnungen den Begriff raten - sagen wir, Turmspringen, Zeppelin, Prostituierte oder was auch immer.
Das macht eine Menge Spaß. Ich zum Beispiel kann katastrophal schlecht zeichnen.
JEDER PSYCHOLOGE, DER VON MIR GEMALTES SÄHE, WÜRDE MICH SOFORT ZWANGSEINWEISEN LASSEN.
Anschließend muss der Ratende auch noch prämieren, welches die beste Zeichnung ist und dann die Zeichnung den jeweiligen Personen zuordnen. Ich habe »Graffiti« vor kurzem zum ersten Mal mit Freunden gespielt, und es war ein Riesenankommer. Brüllendes Gelächter, stehende Ovationen. Kreischende Gäste. Lange nicht so gelacht. Wirklich. Versuchen Sie’s mal.
Falls wir mal sabbernd im Rollstuhl sitzen …
EIN ERNSTES KAPITEL
Also, Männer, wir sind ja noch fit, und keiner denkt gern an so was. Aber wir müssen vorsorgen, für den Fall, dass wir irgendwann selber nicht mehr in der Lage sind zu entscheiden, was mit uns passieren soll. Ist doch ätzend, wenn man einen Schlaganfall hatte, und halbseitig gelähmt, ohne Bewusstsein und sabbernd und grunzend im Bett liegt und vorher nicht klargemacht hat, wie man in so einem Fall behandelt (oder nicht behandelt!) werden
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