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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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genug zu tun. Als sich die Gruppe um Ashley zerstreut hatte, legte er den Arm um ihre Schulter und sagte nur drei Worte: „Gute Arbeit, Montague.“ Für Ashley waren sie die wichtigsten, die sie an diesem Morgen hörte.
    Am Nachmittag arbeitete sie in der Dunkelkammer, als an die Tür geklopft wurde. Sämtliche Kollegen aus der gerichtsmedizinischen Abteilung und einige Mitschüler ihrer ehemaligen Klasse hatten sich versammelt und überreichten ihr einen Kuchen. Gwyn hatte mit Hilfe des Computers eine Urkunde entworfen, die Ashley zum Ehrenmitglied ihrer Abschlussklasse ernannte.
    Der Montag hielt noch mehr angenehme Überraschungen bereit. Stuart war wieder soweit hergestellt, dass er umherlaufen konnte. Er und Ashley, Jake, Karen, Jan, Len und sogar Mary, die für diese Gelegenheit ihr Hare-Krishna-Gewand gegen normale Kleidung getauscht hatte, statteten John einen Besuch ab. Sie durften jedoch nur ein paar Minuten bleiben; die Krankenschwestern waren unerbittlich. „Überlasst mir den Streit mit ihnen“, stöhnte John. „Wenn ich erst mal hier rauskomme, bin ich ein freier Mann. So frei, wie ich seit Jahren nicht gewesen bin – vorausgesetzt, ich werde nicht verhaftet.“
    „Und was haben Sie dann vor?“ wollte Jake wissen.
    „Dann schreibe ich eine sensationelle Story“, antwortete er.
    Stuart räusperte sich vernehmlich.
    „Na gut, dein Name steht auch darunter“, sagte John, und alle lachten.
    Sie verabschiedeten sich von ihm und gingen gemeinsam essen. Für Ashley war es eine neue und wunderbare Erfahrung, hinterher zu zweit zurückzufahren. Jake nahm sie mit auf die
Gwendolyn
.
    Am nächsten Abend standen sie in der kleinen Küche und diskutierten darüber, welches das beste Rezept für einen Rotbarsch sei, als Jake sich plötzlich mitten im Satz unterbrach.
    Ashley sah ihn besorgt an.
    Er bewegte nur die Lippen. „Draußen ist jemand.“
    Leise ging er zur Tür und riss sie auf.
    Draußen stand Brian Lassiter. Er hatte die Hand erhoben, als ob er gerade anklopfen wollte.
    „Hallo, Jake. Hast du einen sechsten Sinn?“
    Jake schüttelte den Kopf. „Ich habe dich kommen gehört.“
    „Oh.“ Er schaute in die Kabine und erblickte Ashley. Sie hatte ihn ein paar Mal bei Nick gesehen und wusste nicht viel mehr über ihn, als dass er Nancys Ehemann war.
    „Guten Tag, Brian. Ich bin Ashley, Nicks Nichte.“
    „Deshalb kommen Sie mir so bekannt vor. Wie geht es Ihnen?“ Er schaute wieder zu Jake. „Kann ich reinkommen?“
    Jake öffnete die Tür weit.
    „Möchtest du ein Bier?“ fragte Jake.
    „Nichts Alkoholisches – ich fahre.“
    Ashley holte eine Cola für ihn aus dem Kühlschrank. Brian lächelte ihr zu und wandte sich wieder an Jake. „Ich bin gekommen, um mich bei dir zu bedanken.“
    Jake machte eine abwehrende Geste. „Du brauchst dich nicht dafür zu bedanken, dass ich meinen Job mache, Brian.“
    „Ich finde schon“, meinte Brian. „Ich habe sie geliebt. Und ich bin froh, dass es den Typen erwischt hat. Irgendwie tut es jetzt nicht mehr so weh. Außerdem muss ich mich bei dir entschuldigen.“ Er zögerte kurz. „Ob du’s glaubst oder nicht“, fuhr er entschlossen fort, „ich höre auf mit dem Trinken. Und ich werde wieder heiraten. Ich hoffe, du kommst zu unserer Hochzeit.“
    „Herzlichen Glückwunsch, Brian“, sagte Jake.
    „Auch von mir alles Gute“, schloss Ashley sich ihm an.
    „Möchten Sie mit uns essen? Es gibt Rotbarsch.“
    Brian warf Jake einen unsicheren Blick zu. „Ich … äh … ja, warum eigentlich nicht?“
    Während der Mahlzeit war Jake zwar höflich, aber ungewöhnlich einsilbig.
    Kaum war Brian gegangen, fragte Ashley, was mit ihm los sei.
    „Er ist stinkreich“, sagte er nur.
    Die Antwort verblüffte sie. „Na ja, er ist Anwalt.“
    „Ja ja.“
    „Hasst du ihn immer noch, weil er Nancy wehgetan hat?“ erkundigte sie sich.
    „Nein“, erwiderte er knapp. Nach einer Weile fügte er hinzu: „Wir alle haben ihr wehgetan.“ Er wandte sich ab und trat an seinen Schreibtisch. Einen Moment blieb er unschlüssig stehen. Dann ging er ins Schlafzimmer. Ashley folgte ihm nicht, sondern beschloss, die Küche aufzuräumen. Anschließend schaute sie nach ihm. Er sprach immer noch nicht viel. Stattdessen nahm er sie so ungestüm in die Arme, wie sie es bei ihm noch nie erlebt hatte.
    Mitten in der Nacht läutete sein Telefon. Im Halbschlaf torkelte er ins Wohnzimmer, und sie hörte ihn ein paar Minuten lang reden. Als er zurückkam, fragte sie ihn,

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