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Am Malanger Fjord

Am Malanger Fjord

Titel: Am Malanger Fjord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor Muegge
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verkommen. Vertraue mir, glaube nur, daß ich weiß, was zu unserem Glück gehört, und du wirst sehen, ich streife deine Einfachheit, deine nachlässige Erziehung, deine Unkenntnis des Lebens bald von dir ab und mache, daß Grafen und Fürsten von deiner Schönheit, deiner Klugheit und deinem ganzen Wesen bezaubert sind!«
Diese Aussichten konnten Mary jedoch nicht erheitern. Sie schwieg, betrübt über den geringen Erfolg ihres Gespräches, sie fühlte sich verletzt und in ihren Erwartungen getäuscht, ihre Furcht vor dem gewalttätigen Wesen dieses Mannes erwachte erneut, und auch der Gedanke an die großen Aufgaben, die sie, nach des Propstes Meinung, an seiner Seite würde erfüllen können, vermochte ihre Bedrücktheit nicht zu mildern. Stureson seinerseits hatte genug gehört darüber, was dieses junge Mädchen dachte und was sie sich von ihrem Ratgeber hatte einreden lassen, um zunächst weitere Erörterungen zu vermeiden.
Um sie abzulenken, zeigte er ihr, was er in seinen Schränken an Silber und anderen wertvollen Gegenständen verwahrte, machte ihr einige hübsche Schmucksachen zum Geschenk, scherzte und gab sich froh und unbefangen. Sie jedoch konnte die spöttischen Blicke nicht vergessen, mit denen er sie betrachtet hatte, als sie von den Wünschen für ihr gemeinsames Leben sprach. Eine bittere Kälte füllte ihr Herz, und nur mit aller Gewalt vermochte sie die Tränen zu unterdrücken, welche das dumpfe Weh in ihre Augen drängte.
Nach einiger Zeit kehrte ihr Vater vom Markt zurück, und mit Hvaland kamen mehrere Kaufleute samt Frauen und Töchtern, darunter manche Freundinnen Marys oder was man gewöhnlich so nennt. Sie hatten ihre Zelte und Buden aufgeschlagen, ihre Wagenvorräte ausgeschifft, geordnet und unter Aufsicht gestellt und folgten nun Christies Aufforderung, mit ihm seinen Schwiegersohn zu besuchen.
Es waren die reichsten und geachtetsten Leute, welche hier zusammenkamen und ihre Glückwünsche über das junge Paar ausschütteten. In Sturesons prächtigem Haus verwandelte sich die Bewunderung der jungen Mädchen bald in Neid. Welche von ihnen hätte den stattlichen Mann nicht genommen, der so reiche herrliche Sachen, solchen Geschmack und solch einträgliches Amt besaß! Keine verfehlte, Mary zu sagen, wie glücklich sie sei, hier wohnen zu können und alle diese Herrlichkeiten zu genießen.
Der Nachmittag vermehrte die Gäste des Sorenskrivers, denn die rege Lebendigkeit am Fjord wuchs mit jeder Stunde. Stureson ließ sein schönes Lustboot zu einer Fahrt auf dem Fjord an das Bollwerk legen, und bald flog das flinke Schiffchen mit weißen vollen Segeln durch die leichten Wellen. Er selbst führte das Steuer und zeigte seine Geschicklichkeit als guter Seemann durch schnelle Wendungen und wie er sein Fahrzeug mitten durch die anderen führte oder Bord an Bord vorüberflog. Am äußersten Ende des großen Marktplatzes landete die Gesellschaft, um die verschiedenen Hütten und Zelte zu betrachten, wo viele in der Nacht ihr Unterkommen fanden, und als man endlich auf allerlei Umwegen unter Scherzen und Lachen in das gastliche Haus zurückkehrte, geschah es nur, um von neuem zu trinken, zu schmausen, gesellige Spiele zu spielen und zuletzt bis in die Nacht hinein zu tanzen.
Der Landrichter hatte für alles gesorgt, was seinen Gästen Vergnügen gewähren konnte, sein Lob war in jedem Munde. Alle versicherten, nie einen Mann gesehen zu haben, der so wisse, was Lebensart sei und wie man seine Tür offenhalte, daß Freunde gern hereinkommen mögen. Wein und starke Getränke aller Art waren in Hülle und Fülle vorhanden, leere Flaschen und leere Gläser konnte er nicht dulden. An kleinen Tischen saßen die Älteren bei Boston und Whist unter den mächtigen Dampfwolken ihrer Tabakpfeifen, für das junge Volk schallte Musik ohne Aufhören, und Stureson selbst war unermüdlich und überall. Es war kein Tanz, den er nicht mitgemacht hätte, sein Stolz war heute ganz in Freudigkeit und Scherz verschwunden, und als er mit Mary den nordischen Fandango auf und ab flog, klatschten alle Hände Beifall, und die alten dicken Kaufleute, Vögte und Lehnsmänner an den Tischen trommelten furchtbar mit den Füßen, daß Lichter und Gläser umstürzten, zur Ehre des mächtig wackeren Brautpaars.
So gingen die Stunden vorüber, bis es den meisten gut dünkte, ihre nächtlichen Ruhestätten auf den Jachten, in den Booten oder in den verschiedenen Herbergen aufzusuchen. Manche Bevorzugte fanden in Sturesons

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