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Amnion Omnibus

Amnion Omnibus

Titel: Amnion Omnibus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Donaldson
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seinen Ohren nicht das Zischen der
    Sauerstofftanks, das ihm vor dem Hintergrund der undurchdringlichen Stille des Asteroidengürtels so laut zu fauchen schien, als müßte es sämtlichen Gegnern Angus’ zur Orientierung dienen. Er verabscheute EA-Anzüge, weil ihm das Geräusch der eigenen Atemzüge das Gefühl von Winzigkeit und Angreifbarkeit einflößten. Auf einmal zählten ihm
    Luft, Wasser und Essen nicht mehr soviel. Er spiegelte sich vor, er könnte irgendwie ohne sie leben. Nur noch die schiere Wut trieb ihn vorwärts.
    Die Strahlende Schönheit hatte Beschädigungen davongetragen. Sie würde nie wieder dieselbe sein.
    Dafür sollten ihm die Überlebenden der Stellar Regent büßen. Er beabsichtigte die Leute, die sie ihm auf den Hals gehetzt hatten, Mores zu lehren.
    Vor Haß vergoß er Ströme von Schweiß, während er zu dem VMKP-Zerstörer hinübertappte.
    Ohne sonderliche Umstände entdeckte er im intakten Abschnitt des Wrackteils eine Luftschleuse. Sobald er die Schleuse betreten und die Außenluke hinter sich geschlossen hatte, war ihm wohler. Das Sausen, mit dem die Mechanismen Luft in die Schleusenkammer pumpten, übertönte fast das Gezischel seiner Sauerstofftanks. Vielleicht lauerten die Überlebenden im Hinterhalt, um über ihn herzufallen, wenn er die Schleuse verließ; doch zumindest befand er sich nicht mehr im Freien, im allgemeinen Blickfeld. Und im Raumschiffsinnern gab der Impacter eine verheerende Waffe ab.
    Als die Innenluke sich öffnete, sprang er beiseite, drückte sich an die Wand, eine instinktive Vorsichtsmaßnahme.
    Wie stets bewährte sich sein Gespür. Hinter der Luke stand ein Mann und wartete auf ihn.
    Auf den ersten Blick schien der Mann völlig unbeschadet zu sein.
    Die Zerzaustheit des silbernen Haars erhöhte nur die energische Autorität seiner Erscheinung. Die Schultern seiner Kleidung wiesen Offiziersstreifen auf. In der Faust hielt er eine Strahlwaffe.
    Beinahe hätte Angus »Nicht schießen!« geschrien, obwohl er sein Helmfunkgerät nicht in Betrieb hatte und seine Stimme unhörbar geblieben wäre.
    »Ich bin Kapitänhauptmann Davies Hyland«, sagte der Mann.
    »Angus Thermopyle, Sie sind verhaftet.« Seine Selbstsicherheit klang
    nach Verrücktheit, während Angus auf die Stimme aus dem Helmempfänger lauschte, als hätte der Kapitänhauptmann den Bezug zur Wirklichkeit verloren. »Wir werden Ihr Raumschiff beschlagnahmen.« Seine Augen hatten auf Angus’ Bewegung nicht reagiert. Auch jetzt blickte er Angus nicht an. Die Waffe blieb auf die Außenluke am anderen Ende der Schleusenkammer gerichtet.
    Die versengte Haut rings um seine Augen erklärte, was sich ereignet hatte. Durch den Explosionsblitz war er erblindet.
    Trotzdem versuchte er zu bluffen...
    Mein Raumschiff beschlagnahmen? MEIN Schiff? Angus kicherte gräßlich hinter seiner Helmscheibe und schoß. Die Wirkung des Impacters versprühte einen feinen Dunst aus Blut dreißig Meter weit den Korridor entlang.
    Hastig entschuldigte sich Angus. Tut mir leid, Kapitänhauptmann Davies Hyland. Boshaft spielte er den Höflichen. Mein Schiff können Sie nicht haben.
    Auf dem Fußboden lagen ein paar Brocken vom Leichnam des Kapitänhauptmanns herum. Mit einem Tritt beförderte Angus sie zur Seite und ging auf die Pirsch nach den zwei restlichen Überlebenden.
    Inzwischen fühlte er sich erheblich wohler in seiner Haut.
    Dieser Abschnitt der Stellar Regent umfaßte auch die Brücke. Dorthin schlich Angus zuerst; er blieb vorsichtig, lugte mit schußbereitem Impacter um jede Ecke und in jeden Korridor, ehe er weiterzuhuschen wagte; eine andere Möglichkeit, als die beiden Übriggebliebenen aufzuspüren, hatte er nicht, um sie zu finden. Doch seine Achtsamkeit erwies sich als überflüssig: er begegnete niemandem, bevor er zur Brücke gelangte. Und der Mann, der dort zusammengesunken an der Kontrollkonsole im G-Andrucksessel hockte, befand sich in keinem Zustand, um irgendwem gefährlich zu werden. Er lag im Sterben, wahrscheinlich infolge, wie Angus vermutete, innerer Blutungen.
    Seinetwegen brauchte er sich keine Sorgen zu machen.
    Angus schubste den Mann aus dem G-Andrucksessel. Neuer Schmerz entlockte dem Verletzten einen Aufschrei; gleichzeitig klärte sich sein Blick, er starrte Angus an. Genau das hatte Angus beabsichtigt. Indem er im EA-Anzug vor sich hinkeckerte, zerschoß er den Mann zu Klumpen aus Gewebe und Knochensplittern, so daß von ihm auf dem Boden nichts als Matsch aus Kot, Blutgeschmier und

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