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Analog 01

Analog 01

Titel: Analog 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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    die das Aus ankündigten. März 1933 war es dann soweit: Astounding Stories of Super-Science (wie es in der letzten Ausgabe wieder hieß, nachdem man zwischen Februar 1931 und Januar 1933 auf Astounding Stories verkürzt hatte) wurde wie alle Clayton-Magazine eingestellt, und Claytons Verlag ging den Bach hinunter. Damit schien das kurze Abenteuer, Astounding als Episode in der Geschichte der vielen erfolglosen SF-Magazine, abgeschlossen zu sein. Doch, o Wunder, Astounding erwies sich als Stehaufmännchen. Völlig unerwartet brachte der Verlag Street & Smith das Magazin nach sechsmonatiger Abwesenheit vom Markt im Oktober 1933 neu heraus: als Astounding Stories. Das erste Titelbild im neuen Verlag sah noch nicht sehr nach SF aus, aber das sollte sich bald ändern, denn Howard V. Brown, der fortan häufiger für dieses Magazin zeichnete, entwickelte sich bald zu einem fähigen Mann mit oft überraschenden Ideen. Neuer Redakteur war der damals 34jährige Frederick Orlin Tremaine, der vorher schon im Clayton-Verlag Zeitschriften (aber keine SF-Magazine) betreut hatte. Er führte eine Leserbriefspalte ein, die unter der gleichen Bezeichnung („Brass Tacks“) noch heute in Analog zu finden ist. Hatte Harry Bates – nicht zuletzt dank der Tatsache, daß er zwei Cents pro Wort und damit mindestens doppelt soviel wie die Konkurrenz bezahlen durfte – schon attraktive Autoren wie Leinster, Cummings, Williamson, Nat Schachner und andere an das Magazin binden können, so baute Tremaine Astoundings Vormachtstellung zügig aus. Und das, obwohl ihm nur ein Etat von 1 Cent pro Wort zur Verfügung stand (allerdings war die Konkurrenz inzwischen auf zwei Magazine geschrumpft, die noch schlechter zahlten). Von Tremaine ist bekannt, daß er zwar ein fähiger Redakteur allgemeiner Art, aber eben kein SF-Spezialist war. Er kaufte das Material ein, das er für attraktiv hielt, hatte damit auch Erfolg, war ansonsten jedoch ungeeignet, eine redaktionelle Linie zu verfolgen, die der Weiterentwicklung der SF diente. Das wurde anders, als 1937 ein neuer Mann im Redakteurssessel Platz nahm: John W. Campbell jr. Er übernahm von Tremaine ein Magazin, das an der Spitze der SF-Magazine stand – sowohl was die Qualität und den Einfluß auf Leser und Autoren als auch was die Auflagenhöhe betraf. Campbell nutzte den Vorsprung. Anders als Tremaine war er bestens mit der jungen Science Fiction vertraut und hatte sich auch als Autor bereits einen Namen gemacht. Seine Karriere als Autor stellte er in der Folge jedoch gänzlich hinter die Arbeit als Redakteur zurück; lediglich zu Beginn seiner Redaktionsarbeit erschienen von ihm noch einige SF-Werke aus eigener Feder. Fortan feuerte er seine Stammautoren mit immer neuen Ideen an und forderte sie auf, sich alle möglichen Wissenschaftsbereiche auf der Suche nach neuem Stoff für Science-Fiction-Stories zu erschließen. Campbell, dem Kenntnisse in vielen naturwissenschaftlichen Gebieten nachgesagt werden, führte die Science Fiction in das von Fans verklärte und so bezeichnete „goldene Zeitalter“ der frühen vierziger Jahre hinein, Jahre, in denen die ältere Garde der heute namhaften Autoren die Science Fiction entdeckte und – vor allem – für Astounding heute berühmte Klassiker verfaßte. Zu nennen sind Isaac Asimov, Robert A. Heinlein, Clifford Simak, A. E. van Vogt, Henry Kuttner, Eric Frank Russell und viele andere. So waren denn auch die frühen vierziger Jahre für das Magazin selbst die glorreichste Periode. Campbell, der seit März 1938 Astounding Stories in Astounding Science Fiction umgetitelt hatte – und dieser Titel sollte jahrzehntelang Bestand haben –, mußte sich zeitweilig einer Konkurrenz von über 30 (allerdings meist sehr kurzlebigen) SF-Magazinen erwehren, hielt aber mit Astounding dank besserer Honorare und seinem Ruf als Mentor der Science Fiction unangefochten die Spitze. Beides bewirkte, daß fast alle relevanten Autoren ihre Werke zuerst ihm anboten; er konnte absahnen, und der Konkurrenz blieben die Reste. Ein Supermann, wie ihn seine Verehrer gerne
     

     
    hätten, war er allerdings beileibe nicht. Zu recht merkt Harry Bates, der erste Astounding-Redakteur , an, daß Geschichte nun einmal ein fortschreitender Prozeß ist und nicht von einzelnen Leuten „gemacht“ wird: „Die moderne SF wurde nicht geboren, als Campbell zum erstenmal am Schreibtisch des Redakteurs Platz nahm; wir, die vor ihm dran waren, haben mit unserer Arbeit und

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