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Anna Strong Chronicles 01 - Verführung der Nacht

Anna Strong Chronicles 01 - Verführung der Nacht

Titel: Anna Strong Chronicles 01 - Verführung der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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zügig weiter, und die Gelegenheit ist vorbei, bevor ich sie nutzen kann. Noch so ein Blödsinn, für den ich mich bei diesem Idioten da vorn bedanken werde, wenn ich hier herauskomme. Ich frage mich, wie das Blut eines Cops wohl schmecken mag… Moment mal.
    Was denke ich da? Ich werde einfach fliehen. Ich werde nicht noch auf einen mitternächtlichen Snack bleiben, obwohl er einen kleinen Biss gewiss verdient hätte. Der Streifenwagen fährt immer tiefer in den Park hinein. Wir verlassen die Hauptstraße, fahren über den Campingplatz und weiter die gewundene Straße durch den lichten Wald geisterhafter Bäume hindurch, die als die Torrey Pines bekannt sind. Diese Bäume sind in ewiger Bewegung erstarrt, gebeugt wie von gespenstischen Stürmen, selbst in dieser windstillen Nacht. Das ist ein dunkler, unheimlicher Ort, und ein ungutes Gefühl breitet sich in mir aus. Ich war noch nie so tief in diesem Wald, aber ich höre die Brandung irgendwo unter uns und weiß, dass wir das Ende der Straße bald erreichen müssen. Soweit ich mich an die Karte des Parks erinnern kann, endet sie unmittelbar an den Klippen. Diese Stelle wäre tatsächlich abgelegen genug, um irgendein grausiges Ritual zu vollziehen, oder was immer dieser Kerl mit mir vorhaben mag.
    Ich richte mich auf dem Rücksitz auf und bereite mich auf die Flucht vor. Der beste Zeitpunkt wäre der Moment, in dem er die Tür öffnet, bevor er überhaupt bemerkt, dass ich die Hände halb frei habe. Ich werde mich mit meinem gesamten Gewicht gegen die Tür werfen, sobald er am Griff gezogen hat, und ihn damit hoffentlich so hart treffen, dass er das Gleichgewicht verliert. Dann werde ich mich unter die Bäume flüchten. Ich weiß noch sehr gut, wie schnell Donaldson und Avery waren. Ich kann nur hoffen, dass das bei allen Vampiren so ist.
    Ich sammle mich. Avery zufolge bin ich jetzt unsterblich. Quasi verwandt mit Lestat und Graf Dracula. Verdammt, vielleicht sogar eine Cousine von Spike meinem Lieblingscharakter unter den Vampirfiguren. Und süß ist er obendrein.
    Buffy hätte ihn wirklich besser behandeln sollen. Vielleicht ist das bei James Marsters nicht mal gespielt. Wenn man sich diese Wangenknochen so ansieht, ist er vielleicht wirklich ein… Du nimmst das wirklich nicht ernst genug . Die Stimme kommt so unerwartet, dass ich buchstäblich zusammenzucke.
    »Was?«, quieke ich und merke erst dann, dass ich laut gesprochen habe.
    Mein Blick huscht zu dem Cop vor mir, aber falls er mich gehört hat, lässt er es sich nicht anmerken. Er hält den Blick stur auf die Straße gerichtet.
    Avery?
    Nein, nicht Avery. Und wie ich bereits sagte, nimmst du diese Sache überhaupt nicht ernst. Was denkst du dir eigentlich dabei?
    Der Tonfall ist geradezu unverschämt. Ich kann mich eben schlecht konzentrieren, erwidere ich. Das war schon immer mein Problem.
    Nun, wenn du dich nicht zusammenreißt, wirst du dieses Problem nicht mehr lange haben.
    Von dieser neuen Einmischung in meinen Geist dreht sich mir der Kopf.
    Meine Augen suchen den Spiegel. Es ist jedenfalls nicht der Cop. Der schaut weiter geradeaus. Außerdem, weshalb sollte er so mit mir sprechen? Ich versuche, die Quelle der fremden Gedanken aufzuspüren, finde aber nichts.
    Wer bist du?
    Das ist nicht wichtig. Wichtig ist jetzt, dass du dich zusammennimmst. Dieser Kerl wird gleich nicht mehr allein sein.
    Das sind sie nie.
    Wo bist du? Bist du gekommen, um mir zu helfen?
    Ich bin nicht nah genug, um direkt eingreifen zu können. Du wirst das allein schaffen müssen. Hast du einen Plan?
    Ich sage ihm, was ich mir ausgedacht habe.
    Das könnte klappen. Aber du wirst schnell sein müssen, und sobald du frei bist, lauf wie der Teufel. Schau nicht zurück.
    Ich warte auf dich an der Straße vor der Tinfahrt zum Park.
    Wie soll ich dich erkennen?
    Ich werde mit deinem Auto kommen.
    Was? Das ist ein 90000-DollarWagen. Pass bloß auf, dass du…
    Der Streifenwagen wird langsamer, und ich werde aus meiner albernen Ermahnung gerissen. Ich muss wohl verrückt geworden sein, mir Sorgen um mein Auto zu machen, während ein Haufen Irrer es kaum erwarten kann, dafür zu sorgen, dass ich das verdammte Ding nie wieder fahren werde.
    Er hat recht, schelte ich mich selbst. Nimm dich zusammen.
    Es wird auch höchste Zeit. Die fremde Stimme in meinem Kopf hat mir ja gesagt, dass der Cop nicht mehr lange allein sein würde. Auch damit hatte der Fremde recht. Drei Gestalten tauchen im Scheinwerferlicht auf, und wir nähern uns ihnen

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