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Anna Strong Chronicles 01 - Verführung der Nacht

Anna Strong Chronicles 01 - Verführung der Nacht

Titel: Anna Strong Chronicles 01 - Verführung der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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die Zügel schießen.
    Nichts macht so schnell einen klaren Kopf wie ein Achtzylinder mit 390 PS. Ich hätte es besser wissen müssen.
    Der Cop erwischt mich an der Kreuzung Torrey Pines und Ardath. Ich sehe ihn im selben Moment wie er mich, und ich weiß, dass die kleine Radarpistole, die er auf meinen Wagen gerichtet hat, ihm in diesem Augenblick sagt, dass ich mit knapp zweihundert Sachen an ihm vorbeirase.
    Es hat keinen Zweck, jetzt noch eine Notbremsung hinzulegen oder ihn gar abschütteln zu wollen, also gehe ich einfach vom Gas und lasse mich von dem schwarzweißen Wagen einholen.
    Mit blinkendem Blaulicht folgt er mir. Ich fahre rechts ran und warte darauf, dass er zu mir kommt. Ich habe lange genug mit Polizisten zu tun gehabt, um zu wissen, dass man keinesfalls aus dem Auto springt oder anfängt, in der Handtasche nach den Papieren zu kramen. Das macht sie nur nervös. Deshalb bleibe ich ruhig sitzen, lasse beide Hände am Lenkrad, braves Mädchen, und beobachte im Rückspiegel, wie er näher kommt. Er ist groß, massig wie ein Wrestler, und trägt die Dienstmütze tief ins Gesicht gezogen. Er leuchtet mit einer Taschenlampe direkt in meine Augen.
    »Guten Morgen, Miss. Wissen Sie, warum ich Sie angehalten habe?«
    Reflexartig hebe ich die Hand, um meine Augen zu schützen. »Ich bin zu schnell gefahren.«
    Er lässt die Taschenlampe nicht sinken. »Bitte legen Sie Ihre Hände wieder ans Lenkrad.«
    »Bitte richten Sie die Taschenlampe woanders hin. Sie blenden mich.«
    Er lässt sie immer noch nicht sinken, sondern hält sie mir noch dichter vors Gesicht. Das grelle Licht lässt kleine Schmerzpunkte, wie von Nadelstichen, hinter meinen Augen aufflammen. Ist das auch so eine Besonderheit von Vampiren? Ich kann im Sonnenlicht herumlaufen, aber der Strahl einer Taschenlampe ist mir unerträglich? Ich höre eher als dass ich sehe, wie er meine Wagentür öffnet. Die Stimme des Polizisten erklingt hart und barsch direkt an meinem Ohr.
    »Steigen Sie bitte aus dem Wagen«, sagt er. Ich tue es und taumele dabei ein wenig. Es ist beinahe so, als würde das grelle Licht nicht nur mein Sehvermögen, sondern auch meinen Gleichgewichtssinn beeinträchtigen. »Haben Sie getrunken, Miss?«
    O Gott. Sicher meint er Alkohol. Wie viel Wein habe ich getrunken? Ich erinnere mich nur an ein Glas. Aber es wäre wohl nicht klug, ihm das zu sagen. »Nein, Officer. Ich habe nichts getrunken. Das Problem ist dieses Licht direkt in meinen Augen. Ist es wirklich notwendig, mich so zu blenden?«
    Offenbar nimmt er Anstoß an meinem Tonfall, denn bevor ich noch etwas sagen kann, gräbt er die Hände in meine Schultern und wirbelt mich herum, so dass ich mit dem Bauch am Auto stehe. Er reißt mir die Hände auf den Rücken.
    »Ich fürchte, ich muss Sie mitnehmen«, sagt er und lässt die Handschellen zuschnappen. Das geht so schnell, dass ich gar keine Zeit habe zu reagieren.
    »Sie verhaften mich?«, quieke ich mit vor Empörung schriller Stimme. »Weshalb?«
    »Fahren unter Alkoholeinfluss, Miss«, sagt er und stößt mich zu seinem Wagen.
    Ich sperre mich. »Moment mal. Müssen Sie nicht erst einen Alcotest oder so etwas durchführen? Ich sage Ihnen doch, ich habe nichts getrunken.«
    Doch selbst wenn ich betrunken gewesen wäre, hätte der Lauf seiner Waffe, die sich nun in mein Kreuz bohrt, mich schlagartig nüchtern gemacht. »Was soll das?« »Steig ein, Miststück«, sagt er mit giftiger Stimme. »Oder ich ramme dir auf der Stelle einen Pflock durchs Herz.«
    KAPITEL 14
    Er ist menschlich, das spüre ich; einer dieser Antinachtwächter, vor denen Avery mich gewarnt hat? Ich höre auf, mich zu wehren, und lasse mich von ihm auf den Rücksitz des Streifenwagens drängen. Ich weiß nicht, was eine Kugel bei mir anrichten könnte, und dies ist wohl nicht der geeignete Zeitpunkt, das herauszufinden. Vermutlich werde ich eine Chance haben, ihm zu entkommen, wenn wir da sind, wo er mich hinbringen will, wo immer das auch sein mag. Nicht ins Gefängnis, darauf würde ich wetten. Er hat aufgehört zu reden. Er reißt sich die Mütze vom Kopf und wirft sie auf den Beifahrersitz. Dann setzt er sich ans Steuer. Durch das Drahtgitter, das uns trennt, wirft er mir über die Schulter hinweg einen Blick zu. »Entspann dich«, sagt er. »Wir machen einen kleinen Ausflug.« Ich lasse mich auf dem Sitz zurücksinken und arbeite an den Handschellen. StandardPolizeiausrüstung.
    Wenn ich meine Handtasche hier hätte, könnte ich mich mit meinem

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