Antworten auf Fragen
auszuprobieren. Damals behandelte ich in meiner Sprechstunde mithilfe von Energiefeld und Punktmassage, wobei der Heileffekt oft hervorragend war. Doch ich war damit nicht mehr zufrieden, deshalb suchte ich ständig nach neuen Einwirkungsformen.
So beschloss ich zu experimentieren. Ich nahm gute Reproduktionen alter Ikonen, hing sie an die Wand und stellte unter ihnen einen Stuhl auf. Ich ließ meine Patienten auf diesem Stuhl Platz nehmen, betete dann und stellte mir vor, dass von diesen Ikonen eine Ausstrahlung ausging und den Menschen erfasste. Ich tat praktisch nichts, doch die Wirkung war oft bei weitem besser als bei allen anderen Energieeinwirkungen. Wenn es in diesem Fall eine Einwirkung gegeben hatte, so war sie in Fernbehandlung erfolgt, denn ich hatte mit den Händen überhaupt nichts getan. Mit jedem Mal konnte ich mich mehr davon überzeugen, dass die Einwirkung umso effektiver war, je feiner und unmerklicher sie erfolgte.
Dann erinnerte ich mich an einen Fall, der wie ein Wunder erschien. Bei einer Frau wurde Brustkrebs diagnostiziert. Sie sollte operiert werden. Zwei Mönche begannen in dieser Zeit, für sie zu beten. Als man vor der Operation Analyseproben entnahm, stellte sich heraus, dass sie vollkommen gesund war. Ich spürte instinktiv, dass diese Geschichte nicht erfunden war. Und wir beschlossen, dem Mädchen durch Fernbehandlung zu helfen. Wir gingen in die Kirche, beteten und zündeten für ihre Gesundheit eine Kerze an. „Von allem, was wir bisher getan haben“, sagte ich zu meiner Kollegin, „halte ich diese Hilfe für die effektivste. Ich habe das Gefühl, dass sich etwas bewegt hat und sich der Zustand des Kindes wesentlich verändern wird.“ Und er hatte sich geändert. Um fünf Uhr abends hatten wir die Kerze angezündet, um zehn Uhr abends rief ich die Eltern an, um nach dem Zustand des Kindes zu fragen. „Es ist jetzt im Krankenhaus, auf der Intensivstation“, war die Antwort. „Was ist denn geschehen?“ — „Um fünf Uhr abends setzte übermäßiges Erbrechen ein. Der Zustand verschlechterte sich derart, dass wir die Erste Hilfe rufen mussten und es auf die Intensivstation bringen ließen.“ Ich war schockiert. Und einfach erschrocken. Ich hatte helfen wollen und hatte damit fast Unheil gestiftet.
Ich rief die Eltern des Mädchens nicht mehr an. Das Problem schien unlösbar zu sein. Doch innerlich beschäftigte ich mich weiter damit. Damals dachte ich, dass ich dem Säugling Schaden zugefügt hatte, obwohl logischerweise nichts dafür sprach. Denn für viele andere waren schon Kerzen für ihre Gesundheit angezündet worden, und dies hatte ihnen zum Besten gereicht. Später kam ich regelmäßig auf dieses Thema zurück und versuchte, es zu ergründen. Als wir mit den Händen eingewirkt und dem Kind Energie übertragen hatten, hatten wir dem Körper geholfen. Und als wir eine Kerze für seine Gesundheit angezündet hatten, hatten wir ebenfalls dem Körper helfen wollen. Warum war die Wirkung so unterschiedlich gewesen? Langsam und quälend kam die Erleuchtung.
Als wir in der Kirche die Kerze für die Gesundheit des Mädchens angezündet hatten, hatten wir an den Körper und seine Probleme gedacht, aber im Christentum ist der Mensch zuerst Seele und dann Körper. Und das Energiefeld in der Kirche hatte anfangs für die Rettung und die Gesundheit der Seele, und nicht des Körpers, gewirkt. Es war die Reinigung der Seele erfolgt, d.h. bei dem Mädchen hatte eine Rettung der Seele stattgefunden. Doch offensichtlich war es um die Seele sehr schlecht bestellt gewesen, denn die Reinigung war qualvoll erfolgt. Der Körper hatte leiden müssen — die Seele war gereinigt worden. Die Seele des Mädchens, die auf höchste Geisteswerte fixiert gewesen war, war gewohnt gewesen, Liebe zu unterdrücken und sich Liebe gegenüber aggressiv zu verhalten. Und als durch die Kirche und das Gebet die Liebe zurückzukehren begonnen hatte, war die Aggression gegen die Liebe in Aggression gegen ihren Träger umgeschlagen, und es war eine Reinigung erfolgt. Ich fühlte, dass die Reinigung der Seele des Mädchens nicht so qualvoll gewesen wäre, wenn die Eltern als Erste in die Kirche gegangen wären, gebetet und geistig Einkehr gehalten hätten.
Nachdem mir wiederholt übermäßige Behaarung und Staphylokokken bei Kindern begegnet sind, weiß ich, was die Ursache ist. Vor allem ist es die harte und unversöhnliche Haltung der Eltern, der Großväter und Großmütter, d. h. früherer Generationen
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