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0201 - Duett für Maschinenpistolen

0201 - Duett für Maschinenpistolen

Titel: 0201 - Duett für Maschinenpistolen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duett für Maschinenpistolen
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Wir kamen so ahnungslos wie neugeborene Babys in Washington an. Woher hätten wir auch wissen sollen, daß zwei Burschen mit Maschinenpistolen auf uns warteten? Die Sonne schien, es war ein herrlicher Tag, und wir waren so zufrieden, wir man nur sein kann.
    »Bin gespannt, was sie von uns wollen«, sagte mein Freund Phil Decker, als die Maschine zur Landung ansetzte.
    »Bestimmt nichts Gescheites«, brummte ich. »Ich traue den Militärs nicht über den Weg. Wenn bei denen etwas schiefgeht, versuchen sie immer erst, es selbst herauszukriegen. Merken sie aber nach ein paar Wochen, daß sie es selber nicht schaffen, dann fällt ihnen plötzlich ein, daß es auch noch einen FBI gibt. Und wir armen Kerle sollen dann Dinge aufklären, die Wochen oder gar Monate zurückliegen und bei denen alle brauchbaren Spuren längst zertrampelt worden sind. Mir wäre lieber, wir hätten in New York bleiben und unserer gewohnten Arbeit nachgehen können.«
    »Du hast wohl schlechte Laune«, sagte Phil. »Ich finde es ganz nett, daß wir mal wieder aus den Wolkenkratzern rauskommen. Immer nur Beton ist auf die Dauer auch ein bißchen langweilig.«
    »Du willst doch nicht etwa behaupten, daß Washington interessanter wäre?« konterte ich. »Irgendeiner hat mal gesagt, Washington wäre eine verschlafene Kleinstadt, in die sich versehentlich eine Regierung verirrt hat. Das ist die treffendste Charakteristik, die ich je gehört habe.«
    »Mit dir möchte ich heute keinen Ärger kriegen«, sagte Phil schmunzelnd. »Du bist in einer Stimmung, wo du gefährlich bist!«
    »Das ist total falsch«, widersprach ich. »Ich fühle mich wohl, das Wetter ist wunderschön, und ich werde die ganze Geschichte hier als einen bezahlten Urlaub auffassen, bei dem man nebenbei eine Kleinigkeit miterledigt, um sich nicht zu langweilen.«
    Die Maschine war inzwischen gelandet und ausgerollt. Wir schnallten uns los und warteten, bis die anderen Fluggäste ausgestiegen waren. Danach holten wir unsere leichten Frühjahrsmäntel aus dem Gepäcknetz und liefen durch den Gang zur Tür.
    Die Stewardeß stand noch neben der Tür und verabschiedete uns mit dem üblichen berufsmäßigen Lächeln. Wir gingen hinaus, und ich blieb auf der obersten Stufe der Gangway stehen, um einmal prüfend hinauf zum Himmel zu blinzeln. Es gab nur wenige Wölkchen im frischen Blau.
    Da zischte auf einmal etwas scharf an meinem Kopf vorbei und klatschte in die Leichtmetallhaut des Flugzeuges. Mit einer instinktiven Bewegung hob ich die Hand. Ich dachte zuerst an eine Wespe, die mit zuviel Schuß gegen das Flugzeug geprallt war. Aber dann sah ich das kleine Loch in der Wand.
    Einen Augenblick starrte ich reichlich verdattert auf das kleine Loch — und dann ging mir ein Licht auf.
    In diesem Augenblick rief Phil, der schon die Gangway hinabgestiegen war:
    »Was machst du denn da oben?«
    Ich war mit drei großen Sprüngen bei ihm und zog ihn hinter die Gangway in Deckung.
    Er sah mich vollkommen verständnislos an und brummte:
    »Bekommt dir das Fliegen nicht mehr?«
    »Man hat auf mich geschossen«, sagte ich.
    Phil runzelte die Stirn. Sein Blick enthielt auf einmal so etwas wie Mitleid. Kopfschüttelnd versuchte er, meinen Verstand wieder zurechtzurücken.
    »Jerry, sei vernünftig! Wenn jemand geschossen hätte, müßte ich es doch auch gehört haben — oder?«
    »Ich habe ja selber nichts gehört«, sagte ich.
    »Na also!« rief Phil erleichtert. »Du hast heute deinen witzigen Tag, was?«
    »Ich finde das gar nicht witzig!« knurrte ich. »Jemand hat auf mich geschossen, als ich oben auf der Gangway stand und den Himmel musterte! Er kann ja einen Schalldämpfer benutzt haben. Jedenfalls flog die Kugel dicht an mir vorüber und schlug ein kleines Loch in die Außenwand des Flugzeuges!«
    Phil sah mich mißtrauisch an.
    »Ist das dein Ernst?«
    »Glaubst du, ich wäre sonst im Sprintertempo die Gangway heruntergekommen?«
    »Ich will mir das Loch ansehen«, sagte Phil.
    Er trat hinter der Gangway hervor. Ich zuckte die Achseln und folgte ihm. Aber in diesem Augenblick schoben ein paar Mechaniker die Gangway vom Flugzeug weg.
    »Zu spät«, sagte ich.
    »Du wirst dich geirrt haben«, meinte Phil.
    Er ging vor mir her auf die Halle zu. Ich folgte ihm in einem Abstand von drei oder vier Schritten, wo bei ich dauernd meinen Blick schweifen ließ. Aber es war ein Flugplatz wie hundert andere. Hinter uns gab es die großen Hangars für die Maschinen, vor uns das eigentliche

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