Antworten auf Fragen
veranlagt, und der andere ist hart, hasst und verachtet andere. Ich habe nie jemandem Böses zugefügt, mich immer korrekt verhalten. Mich ärgern nur gewisse Dinge bei anderen Menschen. Doch ich fühle, dass mein Mann Recht hat, in mir steckt irgendwie eine gespaltene Persönlichkeit. Womit lässt sich das erklären?
Tief in Ihrer Seele ist die Liebe erhalten geblieben, und Sie sind ein durchweg gutmütiger Mensch. Aber Ihre Erziehung und Ihre Lektüre haben Sie so orientiert, dass Ziele, Prinzipien und Ideale über die Liebe gestellt wurden. Dieser Prozess verstärkt sich bei Ihnen immer mehr und kann mit der Zeit sowohl Ihre Gutmütigkeit als auch Ihre Liebe zerstören. Lassen Sie Ihr Leben Revue passieren und ändern Sie Ihre Haltung nicht nur zu den Ereignissen und Menschen, sondern auch zu den gelesenen Büchern, in denen Prinzipien wichtiger als Liebe und Leben waren. Überprüfen Sie die Ratschläge, die Sie in der Kindheit und Jugend erhalten haben. Je harmonischer der Mensch ist, umso gefährlicher ist seine falsche Weltanschauung. Zuerst für andere, dann auch für ihn selbst.
Die sozialistische Revolution wurde von Menschen gemacht, die im Großen und Ganzen ethisch und prinzipienfest waren. Doch sie brauchten nur die These aufzustellen, dass der lichten Zukunft wegen getötet werden müsste, d.h. dass Prinzipien und Ziele wichtiger als die Liebe und das Leben wären, schon wurden sie allmählich von moralischen und ethischen Menschen zu Henkern und dann zu Opfern.
Kirow wurde wegen seiner Prinzipientreue, Ehrlichkeit und Redlichkeit von allen sehr geachtet. Ich habe von einer Tatsache erfahren, die mich sehr überraschte. Er ließ zehntausend Familien der Leningrader Intelligenz aus ihren Wohnungen vertreiben und darin Arbeiter einziehen. Die Menschen mit Hochschulbildung wurden in Baracken untergebracht, wo sie umkamen. Wenn er weniger prinzipientreu gewesen wäre, hätten diese Menschen überlebt.
Auf der Krim tobte der Bürgerkrieg, der von beiden Seiten erbittert und blutig geführt wurde. Der sowjetische Heerführer Frunse sagte, dass er das Blutvergießen beenden wolle, und schwor bei seiner Offiziersehre, dass alle am Leben bleiben würden, die sich freiwillig ergeben würden. Sechzigtausend Weißgardisten legten die Waffen nieder, und sie wurden alle ermordet. Der Befehl dazu kam nicht von Frunse, er selbst wollte sich daraufhin erschießen. Ein sich irrender, anständiger Mensch kann mehr Unheil anrichten als der größte Schurke. All diesen Irrtümern liegen menschliche Ziele zugrunde, die über das Leben und die Liebe gestellt werden, wenn das Menschliche das Göttliche überwiegt und es zu ersticken droht.
In einem Werk von Friedrich Engels habe ich einen interessanten Satz gelesen: „Wenn es um die Klasseninteressen des Proletariats geht, kann von Ethik und Moral keine Rede sein.“
Wir müssen immer daran denken, dass alle menschlichen Werte nicht Selbstzweck sein dürfen.
Die Liebe zu Gott bewirkt Liebe zur Umwelt und zu den Menschen. Sittlichkeit und Moral rufen Ethik, Intellekt und ein glückliches Schicksal hervor. Deshalb leben wir in erster Linie dafür, um die Liebe zu Gott zu mehren, und das ist das Wichtigste, wovon wir uns in allen unseren Handlungen leiten lassen müssen.
Dann werden die Liebe und das Leben wichtiger als andere Ziele und Aufgaben sein. Und keine großangelegten Projekte und Theorien werden zum Untergang der Menschen und der ganzen Menschheit führen. Geben wir uns jedoch ständig mal dem Geld, mal Prinzipien und Idealen oder Sittlichkeit und Moral hin und verehren sie, dann werden wir vor dem unvermeidlichen Zusammenbruch und Untergang dessen stehen, was wir angebetet haben.
Am Arbeitsplatz habe ich eine Untergebene, mit der ich nicht gern Umgang habe. Ich spüre ihrerseits eine gewisse Aggression gegen mich. Kann ich sie entlassen?
Wenn Sie einen verletzenden Faktor loswerden wollen, ohne sich zu ändern, wird Ihnen Unangenehmes in mehr als doppeltem Maße widerfahren. Übrigens verehren Sie innerlich die Frauen. Deshalb wurden Sie mit einer Frau konfrontiert, durch die diese Orientierung verringert wird. Wenn Sie richtig an sich arbeiten, muss dieser verletzende Faktor von selbst verschwinden, d.h. die Frau wird innerlich Ihnen gegenüber weicher oder wird selbst um ihre Entlassung bitten.
Meine Mutter hat Leukämie. Ich habe schreckliche Angst um sie gehabt. Dann sagte ich mir: „Wenn sie stirbt, ist das Gottes Wille.“ Danach besserte sich der
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