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Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch

Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch

Titel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webnovel
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jeden Abend las er ein Kapitel aus der One-Year-Bible , einem erbaulichen Büchlein, das ihm Vater Hanson geschenkt hatte und das in 365 Auszügen für jeden Tag des Jahres das Wesentliche der Heiligen Schrift zusammenfasste.
    Dennoch wusste Frank Babcock, dass das immer noch nicht reichen würde. Früher oder später würde er den Tatsachen ins Auge blicken und sein persönliches Armageddon bestehen müssen. Seltsamerweise ließ ihn dieser Gedanke inzwischen ganz ruhig werden.
    Wie üblich stand Frank gegen drei Uhr nachmittags auf und brühte sich einen Kaffee, der seinen angegriffenen Magen in schmerzhaften Aufruhr versetzte. Bis zur Messe hatte er noch zwei Stunden Zeit, danach würde er etwas für Steve erledigen müssen, das keinen Aufschub duldete.
    Er schlurfte in seinem uralten Bademantel gerade durch den langen Flur in sein winziges Wohnzimmer, als es an der Tür klopfte. Neil Cummings, sein Nachbar von gegenüber, stand draußen, ebenfalls im Bademantel, ebenso unrasiert, ebenso grau und erloschen trotz seiner noch nicht mal dreißig Jahre. Sie spielten gelegentlich Schach zusammen, und Neil lag ihm ständig in den Ohren wegen eines Jobs bei Steve.
    »Hallo, Neil.«
    »Hi, Frank. Hab ich dich geweckt oder so?«
    »Was liegt an, Neil?«
    »Ich hab da gestern im Radio einen Country-Song gehört, der mir nicht aus dem Kopf geht. Toller Song. Du stehst doch auf so Kram, also wollte ich dich fragen, ob du ihn vielleicht kennst oder so.«
    »Komm rein, Neil. Willst du’n Kaffee?«
    Er schenkte seinem irischen Nachbarn eine Tasse ein und ließ sich den Song vorsingen.
    »Das ist Someone Else’s Song von Wilco«, erklärte Frank. »Schöner Song. Den hab ich.«
    Frank schlurfte ins Schlafzimmer, das gerade groß genug für ein Bett und die kleine Kommode war, auf der sein CD-Player stand. Steve hatte ihm dieses Apartment besorgt, weil er fand, dass Frank jederzeit erreichbar in Manhattan leben sollte. Es war eines jener typischen railroad apartments  – ein enger Schlauch von Wohnung, der praktisch nur aus einem durchgehenden Flur bestand, unterteilt in mikroskopische Durchgangszimmer. Das Apartment war eng, schäbig und dunkel, aber es war alles, was Frank sich in Manhattan leisten konnte. Es lag an der 7th Street zwischen 2nd und 3rd Avenue. Lower East Side, Manhattan. Steves Reich.
    Frank legte die CD ein und stellte den Song auf Repeat.
    »Wirklich ein schöner Song«, wiederholte er und baute die Schachfiguren auf.
    »Sag mal, stimmt die Geschichte mit Steve und den bösen Jungs letztens?«, fragte Neil. Frank konzentrierte sich auf seinen ersten Zug.
    »Hm«, knurrte er. Er hatte nicht viel Lust, darüber zu reden. Steve hatte vor drei Monaten einen Zeitungs-Lieferservice übernommen. Ein Geschäft, das traditionell von der Mafia beherrscht wurde. Logischerweise waren vor einer Woche zwei Typen bei Steve aufgekreuzt, um mit ihm zu »Verhandeln«. Aber so einfach ließ sich Steve eben nichts wegnehmen, nicht mal von der Mafia. Also »Verhandelte« er tatsächlich mit den Typen und schaffte es sogar, etwas Geld herauszuschlagen. Das hatte sich schnell in der Gegend herumgesprochen und seinen Ruf gefestigt.
    Frank zog mit seinem Springer und lauschte dem Song, der aus den Lautsprechern im Schlafzimmer herüberwehte. Schöner Song, wirklich ein schöner Song.
    »Hast du Steve jetzt mal gefragt, ob er was für mich hat oder so?«
    »Mach deinen Zug, Neil, und nerv nicht.«
    »Was ist das für ein Business, was du für ihn machst?«
    Frank seufzte und sah Neil an. »Ich verticke Schrottkarren an irgendwelche Arschlöcher, denen längst keiner mehr Kredit gibt.«
    »Cool. Wie läuft das?«
    »Die Typen haben keine Kohle, sind total kreditunwürdig, brauchen aber ein Auto, klar. Also verticke ich ihnen eines, das gerade so eben noch fährt. Die erste Rate ist dreimal so hoch wie für einen Neuwagen. Meist können sie danach schon nicht mehr zahlen. Dann kommt Steve und nimmt ihnen den Wagen wieder weg und ich verticke ihn an den nächsten.«
    Neil grinste. »Cool. Gibt’s da nie Ärger oder so?«
    »Nicht mit Steve.«
    Neil nickte. »Nee, ist klar. Mit Steve fängt niemand Ärger an.«
    »Mach deinen Zug, Neil, ich muss mal telefonieren.«
    Während Neil über seiner Antwort auf Franks Eröffnungszug grübelte, rief Frank Vater Hanson an, um einen Termin für die überfällige Beichte auszumachen. Er hatte den Priester kaum an der Leitung, als er merkte, dass die Musik aus dem Schlafzimmer schlagartig leiser

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