2039 - Traumzeit
Traumzeit
Der Imperator hat ein Ziel – er will das Göttliche Imperium
von Rainer Castor
Spätestens nachdem die Truppen des Kristallimperiums den Planeten Ertrus besetzt haben, warten die Bewohner der Milchstraße mit großer Furcht auf den Ausbruch eines großen galaktischen Krieges.
Doch nach wie vor schrecken Perry Rhodan und die Führung der Liga davor zurück; ein offener Konflikt mit Arkon würde Milliarden von Todesopfern kosten und die Milchstraße in ein einziges Schlachtfeld verwandeln. Die Terraner setzen deshalb im Sommer und Herbst des Jahres 1303 NGZ auf geheimdienstliche Vorstöße und auf Diplomatie.
Der Versuch von Julian Tifflor, dem Residenz-Minister für Liga-Außenpolitik, in der Eastside der Galaxis ein Bündnis mit den Blues-Nationen zu schmieden, ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Dabei weiß niemand außer den Teilnehmern der Geheimkonferenz, was auf dem abgeschiedenen Planeten San tanz wirklich geschehen ist... Währenddessen aber beginnen die Arkoniden mit ganz neuen Aktivitäten im Zentrum ihres Imperiums.
Welten werden zu Sperrgebieten erklärt, seltsame Entscheidungen getroffen. Im Zentrum aller Arbeiten steht ein Mann: Bostich I., der Imperator.
Einen Teil seines Lebens widmete er dem Aufenthalt in der TRAUMZEIT ...
Die Hauptpersonen des Romans:
Gaumarol da Bostich - Ein junger Arkonide wird zum Herrscher über das Kristallimperium.
Aktakul - Ein junger Kolonial-Arkonide wird zum Freund des künftigen Imperators.
Kiz da Bostich - Der Adelige billigt den Plan seines Sohnes.
Jasmyne da Ariga - Die Tochter der Imperatrice verfolgt ein eigenes Lebensziel.
Nur ein verbrecherisch veranlagter Narr kann der Meinung sein, bedrohlich erscheinende Konflikte allein mit Waffengewalt lösen zu können. Gönne deinem vermeintlichen Gegner das Wort; biete ihm deine Hand zum Gruß; lege sie vertrauensvoll in artfremde Hände - und du verdienst es, Mensch genannt zu werden. Die Waffe wird dem Wort aus verhandlungsbereitem Mund niemals überlegen sein...
MUNTUS KLERIKIN, terranischer Philosoph, 24. Jahrhundert n. Chr.
PROLOG
Sein Auftreten vor den vollbesetzten Rängen des Galaktikums war betont sachlich. Imperator Bostich I. verzichtete an diesem 2. November 1303 NGZ bewusst auf sämtlichen Prunk und Pomp.
Sogar auf einen Herold oder Zeremonienmeister, der sonst minutenlang die ihm traditionell zustehenden Titel und Ehrenbezeichnungen verkündete.
Er war nicht einmal von einer Leibgarde begleitet worden, als er in den Versammlungssaal kam, um die offizielle Klage vorzutragen.
Aber gerade durch diese Art des Auftretens zeigte Seine Erhabenheit, welche Macht sich in seiner Person wirklich verkörperte. Er war der Herrscher des Gos'Tussan, und sämtlichen Anwesenden war nur zu gut bewusst, was das bedeutete.
Die Zahl der direkt zum Kristallimperium gehörenden Welten näherte sich in diesen Tagen der 13.000, die unter wirtschaftlichem Einfluss stehenden Planeten wurden mit fast 22.000 beziffert. Auch dieser Wert stieg permanent weiter, stand für den prosperierenden Wirtschaftsraum Kristallimperium.
Schon die mit den kristallimperialistischen Flottenbewegungen verbundene Präsenz reichte inzwischen im allgemeinen aus, früher einmal zum Tai Ark'Tussan zählende, längst selbständig gewordene Arkon-Abkömmlinge „zu überzeugen".
Wiedervereinigungsprojekt wurde das von den Gos'Tussanii genannt.
Bostich I. lächelte kühl. Schon vor mehreren hundertstel Tontas hatte ein Automat die Sitzung des Galaktikums eröffnet und ihm das Wort erteilt. Er ließ sich Zeit, wartete in respektlos gelangweilter Manier darauf, dass sich die letzte Unruhe unter den Vertretern der galaktischen Völker legte.
Bedrückende Stille breitete sich in dem trichterförmigen Saal aus.
Der Imperator kannte keine hinderlichen Skrupel. Was allein zählte, war das Ergebnis, waren eindeutige Zahlen und Fakten, und Huhany'Tussan - das Göttliche Imperium.
Er wusste, dass viele der alten Imperatoren, die das Große Imperium zur einzig führenden Großmacht der damals bekannten Milchstraße aufgebaut hatten, bei ihren Aktionen wenig zimperlich gewesen waren. Sie hatten allerdings auch diplomatisches Geschick bewiesen, durch ihr Charisma überzeugt - oder sich als degenerierte, weinerliche Versager herausgestellt.
Viele Höchstedle verfuhren im Sinne eines Ausspruchs, der einer toten Sprache Terras entstammte: divide et impera teile und herrsche!
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