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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Gesundheitswesen aufgewendet hätte. Garissa war nicht gerade eine ausgesprochen reiche Welt. Und wie das garissanische Verteidigungsministerium an derart große Mengen Antimaterie gekommen war, hatte Alkad tunlichst zu fragen vermieden.
    »Noch ungefähr dreißig Minuten bis zum nächsten Sprung«, sagte Peter Adul. Alkad löschte das Datavis. Die visuelle Sensordarstellung der Schiffe verschwand von ihrer Netzhaut und wich dem spartanischen graugrünen Komposit der Kabinenwände. Peter stand in der offenen ovalen Luke. Er trug den typischen dunkel türkisfarbenen Schiffsoverall mit gepolsterten Gelenken, die ihn im freien Fall davor bewahren sollten, schmerzhaft irgendwo anzustoßen. Er lächelte Alkad einladend an. Sie erkannte die Besorgnis hinter den hellen, lebendigen Augen.
    Peter war fünfunddreißig, einen Meter achtzig groß und besaß eine Hautfarbe, die womöglich noch dunkler war als Alkads eigener ebenholzfarbener Teint. Er arbeitete in der mathematischen Fakultät der Universität, und sie waren seit achtzehn Monaten zusammen. Peter war nicht der ausgelassene, kontaktfreudige Typ, sondern still und hilfsbereit. Ein Mann, dem es tatsächlich nichts auszumachen schien, daß sie klüger war als er – und diese Sorte war dünn gesät. Selbst die Aussicht, daß man Alkad auf immer und ewig für die Schaffung des Alchimisten verdammen würde, schien ihm nichts auszumachen. Im Gegenteil, er hatte sie sogar zu der ultrageheimen Basis auf dem Navy-Asteroiden begleitet und ihr bei der Entwicklung der Mathematik des Apparats geholfen.
    »Ich dachte, wir könnten sie zusammen verbringen«, sagte er.
    Sie grinste zu ihm hoch und schlüpfte aus dem Haltenetz, während er sich auf die Kante der Andruckliege neben ihr setzte. »Danke. Den Navy-Typen macht es nichts aus, wenn sie während eines Kurswechsels eingepfercht werden wie in einem Käfig. Aber es zerrt definitiv an meinen Nerven.«
    Zahlreiche Geräusche von den Lebenserhaltungssystemen des Schiffs durchdrangen die Kabine, Besatzungsmitglieder, die sich leise auf ihren Stationen unterhielten, unverständliche Worte, die durch die langen, beengten Niedergänge hallten. Die Beezling war nur zu dem Zweck konstruiert worden, den Alchimisten ins Ziel zu bringen. Das Design des Schiffes beschränkte sich allein auf Standfestigkeit und starke Antriebe; die Bedürfnisse der Besatzung hatten auf der Prioritätenliste der Navy einen der unteren Plätze eingenommen.
    Alkad schwang die Beine über die Kante der Andruckliege und spürte, wie ihre Füße von der starken Gravitation auf das Deck gezogen wurden. Sie lehnte sich gegen ihn, dankbar für die Wärme des körperlichen Kontakts und für seine Gegenwart.
    Er legte den Arm um ihre Schulter. »Wie war das noch gleich mit der Aussicht auf den bevorstehenden Tod und den aufwallenden Hormonen?«
    Sie lächelte und drückte sich enger an ihn. »Wie war das noch gleich bei euch Männern, daß ihr nur aufwachen müßt, damit die Hormone wallen?«
    »Ist das ein Nein?«
    »Das ist ein Nein«, antwortete sie entschlossen. »Die Kabine hat keine Tür, und wir würden uns in dieser Gravitation nur verletzen. Außerdem haben wir reichlich Zeit, wenn wir zurück sind.«
    »Ja.« Falls wir zurückkommen. Doch das sagte Peter nicht laut.
    Genau in diesem Augenblick ging der Beschleunigungsalarm los. Sie erschraken, und eine wertvolle Sekunde verging, bevor sie den ersten Schock überwunden hatten und reagierten.
    »Schnell zurück in deine Liege!« schrie Peter, als die Schwerkraft zunahm. Alkad versuchte, die Beine zurück auf die Liege zu schwingen. Sie schienen aus Uran zu bestehen, so schwer waren sie. Muskeln und Sehnen drohten unter der Anstrengung zu reißen, während sie gegen das Gewicht ankämpften.
    Komm schon. Es ist ganz einfach. Das sind doch nur deine Beine. Heilige Mutter, wie oft hast du schon die Beine ins Bett gehoben? Nun komm schon!
    Neural-nanonische Nervenimpulsüberlagerungen schikanierten ihre Oberschenkelmuskeln. Alkad gelang es, ein Bein zurück auf die Andruckliege zu schwingen, doch zu diesem Zeitpunkt hatte die Beschleunigung bereits sieben g erreicht.
    Sie hing mit dem linken Bein auf dem Boden fest. Ihr Fuß rutschte über das Deck, während das gewaltige Gewicht ihres Oberschenkels nach unten drückte und ihr Kniegelenk aufreißen ließ.
    Die zwei gegnerischen Schwärme von Kombatwespen prallten aufeinander; Angriffs- und Verteidigungsdrohnen brachen auf, und jede einzelne entließ ein ganzes

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