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Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Titel: Aster, Christian von - Die grosse Erdfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwerg und Uberzwerg
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gegen einen Stamm. Die Egelblasrohre! Bis zum heutigen Tag hatte er noch nie eines von ihnen zu Gesicht bekommen. Der Große Verwalter hatte sie vor einigen hundert Jahren aus der zwergischen Bewaffnung entfernt und sie geächtet. Die Blasrohre waren irgendwo in den hinteren Regalen in den Höhlen der Neuerer gelandet und hätten dem Vergessen anheimfallen sollen. Aber Farrnwart hatte Tarrf Dornsturm sterben sehen, den Anführer der Expedition, einen gestandenen Zwerg. Er hatte gesehen, wie die Giftegel ihm von einem Schlag auf den anderen den Weg in die Hohe Höhle geebnet hatten. Er hatte die Egelblasrohre in Aktion gesehen. Auch wenn der Große Verwalter sie verboten hatte. Aber wenn die Vermummten sich über das höchste Gesetz und die natürliche Ordnung der Dinge hinwegsetzten, was scherten sie da die Worte des Verwalters?
    Ein zweiter Egel schlug irgendwo neben ihm ein. Der nächste zerplatzte auf seiner Rüstung, keine zwei Finger unterhalb seines Nackens.
    In diesem Moment kam der Waldrand in Sicht! Er sah das Licht, das aus dem angrenzenden Gang strömte, und erkannte die Stelle, an der sie gerastet hatten!
    Es war nicht mehr weit, nur noch wenige Schritte. Die Luke zur magischen Kammer lag auf der rechten Seite des Ganges. Er erinnerte sich genau. Die stählerne Luke aufzustemmen würde ihn etwas Zeit kosten, und vor dem Licht des Ganges würde er ein gutes Ziel abgeben. Doch wenn er sich beeilte, konnte es ihm vielleicht gelingen…
    Er hatte keine Ahnung, wie lange es dauerte, bis Magie wirkte. Vor allem mechanische. Aber er hoffte, dass es nicht allzu lange sein würde. Er hoffte außerdem, dass die Kammer über die Jahrhunderte funktionstüchtig geblieben und niemand auf den Gedanken gekommen war, die magischen Steine darin zu stehlen.
    Denken, fluchen, fliehen und hoffen…
    Ein Giftegel schoss an seinem Gesicht vorbei und streifte seinen Bart. Hinter ihm waren höchstens zwei Mann mit Blasrohren. Und einer von ihnen musste nachladen. Der richtige Moment war gekommen! Farrnwart nahm seine ganze Kraft zusammen und sprintete in Richtung Gang. Geduckt hastete er zur rechten Wand, rollte sich über die gesunde Schulter ab und kam direkt neben der Luke wieder auf die Füße.
    Aus dem Dunkel des Waldes schälten sich die Schatten seiner Verfolger. Er konnte drei ausmachen. Zwei mit Egelblasrohren und einen, der seine Axt über dem Kopf schwang. Ein Blasrohrschütze kniete sich hin und legte auf ihn an.
    Der Ferkelbändiger griff nach dem Riegel der stählernen Luke und riss sie auf. Ein Egel zerplatzte auf dem Metall, während er durch die Öffnung hechtete und die Luke hinter sich ins Schloss zog. Er schaute sich eilig um, der Raum hatte einen Durchmesser von vielleicht vier Bart und war nicht mehr als einen Zwerg hoch. An der gegenüberliegenden Wand sah er einen Hebel und dahinter eine metallene Röhre, die die magischen Steine enthielt. Sie schien unbeschädigt zu sein.
    Farrnwart atmete auf. In diesem Moment aber hatten seine Verfolger die Luke erreicht. Einer von ihnen versuchte, sie aufzureißen. Farrnwart hielt von innen dagegen. Inzwischen musste ein zweiter Verfolger hinzugekommen sein. Machtvoll zerrten sie an der Luke. Der Ferkelbändiger überlegte fieberhaft. Schließlich holte er seine Axt hervor und blockierte damit den Riegel. Er kroch zurück, hieb auf den Hebel der magischen Vorrichtung und hockte sich in die Mitte der Kammer.
    Aus dem Inneren der Metallröhre war ein leises Klicken zu vernehmen, als die magischen Steine, einer nach dem anderen, hineinrutschten. Er sah, wie die Axt, die den Riegel an der Luke blockierte, auf und ab hüpfte, während seine Verfolger versuchten, die Luke aufzustemmen. Von draußen drangen aufgeregte Rufe herein, und im gleichen Moment schob sich eine dünne Klinge durch den Spalt der Luke und schob langsam den Stiel seiner Axt vom Riegel fort. In der Metallröhre der magischen Vorrichtung spannte sich eine Feder.
    Die Luke flog auf, zwei Egelblasrohre richteten sich auf den Ferkelbändiger, und er schrie entsetzt auf. Doch ehe seine Gegner auf ihn schießen konnten, schnellte die Feder in der Röhre plötzlich hoch und rammte die magischen Steine ineinander, die sich mit einem Lichtblitz entluden.
    Für einen kurzen Moment war die Kammer samt Ferkelbändiger in grelles Licht getaucht. Doch schon im nächsten Augenblick war es verschwunden und ebenso der Ferkelbändiger. Zurück blieb eine leere magische Kammer und ein Haufen verwirrter Vermummter, deren

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