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Das Voltigier-Turnier

Das Voltigier-Turnier

Titel: Das Voltigier-Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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Überraschung
    Zehn Minuten braucht Lena sonst immer für den Weg zu ihrer besten Freundin Caro. An diesem Tag schaffte sie es in acht Minuten. Trotzdem ging ihr alles viel zu langsam. Die letzten Meter rannte sie. Endlich stand sie vor Ca ros Haus. Ungeduldig klingelte Lena dreimal. Nach einer halben Ewigkeit machte Caro auf, mit nassen Haaren und einem Handtuch um den Kopf.
    „Was?“, rief Lena. „Du bist noch nicht fertig? Hast du vergessen, dass wir heute vor dem Voltigieren Pepper striegeln dürfen?“
    „Nein, hab ich nicht“, sagte Caro. „Bin gleich so weit.“
    Lena stöhnte. Sie mochte Caro wirklich sehr. Obwohl sie nicht auf dieselbe Schule gingen, trafen sie sich fast jeden Nachmittag und spielten miteinander. Aber warum machte Caro sich für die Voltigierstunde immer extrafein? Beim Turnen schwitzte man doch sowieso wieder. Ungeduldig trat Lena von einem Bein aufs andere. Endlich war Caro fertig! Ihre kurzen blonden Haare glänzten mit dem pinkfarbenen T-Shirt um die Wette. Dazu trug sie eine neue hellblaue Gymnastikhose. Lena dagegen hatte wie immer ihre schwarzen Leggings an und ein rotes T-Shirt, das schon ziemlich ausgeleiert war.
    „Los!“, rief Caro. „Wer zuerst beim Reiterhof ist.“
    Die Freundinnen rannten um die Wette. Lena hatte längere und kräftigere Beine als Caro. Dafür konnte Caro besser sprinten. Kurz vor dem Reiterhof holte Lena auf und jubelte: „Gewonnen!“
    Caro lachte. „Okay, okay. Das nächste Mal gewinne ich wieder.“
    „Vielleicht“, sagte Lena. „Aber jetzt komm, Pepper wartet bestimmt schon auf uns.“ Sie zog ihre Freundin mit zum Stall. Fröhliches Wiehern kam aus den Boxen. Lena hörte Pepper sofort heraus.
    Ihr Herz klopfte. Aufgeregt ging sie zur letzten Box in der Stallgasse. Pepper streckte ihr schon den Kopf entgegen. 

    Lena streichelte seine weiße Mähne und den Hals mit den lustigen braunen Tupfen. Pepper war der süßeste Tigerschimmel auf der ganzen Welt und das beste Voltigierpferd weit und breit. Als Lena vor einem Jahr mit dem Voltigieren angefangen hatte, hatte sie sich sofort in Pepper verliebt.
    „Lass mich auch mal!“, sagte Caro.
    Lena trat einen Schritt zurück, damit Caro Pepper begrüßen konnte. Danach gingen die Freundinnen zur Sattelkammer und holten den Putzkasten. Als sie zurück zu Pepper kamen, scharrte der Wallach mit den Hufen.
    „Du kannst es wohl auch kaum erwarten, oder?“, sagte Lena.
    Pepper schnaubte. Das klang eindeutig nach einem Ja.
    „Gleich ist es so weit“, sagte Caro und machte die Boxentür auf.
    Dann führte sie Pepper hinüber zum Putzplatz. Lena band den Tigerschimmel mit dem Strick an die Stange. Sie holte den Gummistriegel heraus und entfernte den groben Schmutz aus Peppers Fell. Caro bearbeitete mit der Wurzelbürste die Mähne. Pepper blieb ruhig stehen und machte genießerisch die Augen zu. Bald waren Lena und Caro fertig.
    Da kam auch schon Antonia, die Voltigierlehrerin. „Hallo, Lena, hallo, Caro! Toll,
    dass ihr schon so weit seid! Da kann ich ja gleich weitermachen.“ Geschickt wickelte sie Pepper blaue Bandagen um die Beine. Danach legte sie ihm die Trense an und befestigte die Decke und den Voltigiergurt auf seinem Rücken.

    Lena und Caro gingen inzwischen hinüber zum Longierplatz. Dort trafen sie Sofia, Jule, Marie, Hannes und Moritz, die anderen Kinder aus der Nachwuchsgruppe. Sofia und Jule kicherten wieder mal ohne Ende. Marie, Moritz und Hannes fingen schon an. sich aufzuwärmen.
    Lena trat von einem Fuß auf den anderen. „Wo bleibt bloß Antonia?“
    „Da kommt sie“, sagte Caro.
    Die Lehrerin führte Pepper zum Longierplatz. „Hallo zusammen! Schön, dass ihr alle da seid. Heute hab ich nach der Stunde noch eine Überraschung für euch.“ Lena fragte sofort: „Welche Überraschung?“ Antonia zwinkerte ihr zu. „Das verrate ich euch erst hinterher. Sonst ist es ja keine Überraschung mehr.“
    „Schade!“, rief Lena. Caro und die anderen waren auch total neugierig. Aber es blieb ihnen nichts anderes übrig, als erst zu trainieren.
    „Ich longiere Pepper, und ihr lauft euch warm“, sagte Antonia. Sie schnallte die Ausbindezügel und die Longe in die Trensenringe und führte Pepper im Schritt im Kreis herum. Lena, Caro und die anderen liefen hinter dem Tigerschimmel her. Nach einigen Runden machten sie Sprünge und Schwungübungen. Danach dehnten und kräftigten sie die Muskeln. Und endlich ging es richtig los. Alle stellten sich in einer Reihe auf. Caro war die Erste

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