Atem
die Energie und den Fluss der Energie studieren, desto mehr stellen wir fest, dass selbstbezogenes Denken Blockaden schafft.
Der Energie gewahr
Die Verbindung von Körper, Aufmerksamkeit und Atem ist unglaublich kraftvoll – sie kann viel Energie erzeugen. Doch oft nutzen wir sie nicht oder können mit ihr nicht umgehen.
Manchmal machen wir so viele Atemübungen, dass wir nicht wissen, wohin mit dieser Energie und leben manche destruktive Verhaltensmuster mit noch mehr Wucht. Wir sollten sehr achtsam sein, in welche Richtung wir diese sehr kostbare Energie lenken.
Atmet intensiv ein und atmet aus und füllt euren Körper mit reiner Energie. Vielleicht könnt ihr einen Bereich in eurem Körper fühlen, der sich gar nicht füllen lässt, weil die aufgenommene Energie ständig wieder abfließt.
In welche Richtung, in welche Gedankenmuster fließt sie? Ihr könnt noch so viel atmen und versuchen, Energie zu tanken – wenn diese Energie immer wieder in destruktive Gedankenmuster strömt, ist das wie ein Fass ohne Boden.
NATÜRLICHES GEMEINSAMSEIN
Yogische Praxis
In der yogischen Praxis ist es zuallererst wichtig zu bemerken, wo unsere Aufmerksamkeit ist. Anschließend lenken wir die Aufmerksamkeit auf den Atem und erkennen, dass wir sehen können, dass wir gerade beim Atem sind. Wir fragen uns: Wer oder was sieht?
Mit anderen Worten, ihr seid nicht die Objekte, die in eurem Geist auftauchen. Ihr habt euch nur fälschlicherweise mit ihnen identifiziert.
Sobald ihr euch mit dem lebendigen Atem verbindet, „cuttet“ ihr jegliches diskursive Denken und löst die Identifikation mit den Objekten auf.
Damit euer Hiersein das Hiersein eines verwirklichten Yogi ist, müsst ihr noch erkennen, dass ihr sehen könnt, dass eure Aufmerksamkeit beim Atem ist ... „Ihr sehen könnt“ ... Wer oder was ist dieses „ihr“? Wer seid ihr? Wer bist du? Wer bin ich?
Viele wollen erkennen, wer sie wirklich sind, indem sie die Objekte und die Art, wie sie die Objekte interpretieren, zu analysieren versuchen.
Aus yogischer Sicht ist diese Tätigkeit die größte Verblendung.
Im Grunde leer
Irgendwie könnte man sagen: Mit was ihr euch verbindet, zu dem werdet ihr. Wenn es euch um Lebendigsein geht, verbindet euch mit etwas Lebendigem.
In der Yogischen Welt sind und bleiben die Dinge lebendig. Die Yogische Welt ist eine Welt der Aktivität – eine Welt des Verbundenseins, der wechselseitigen Abhängigkeiten. In dieser Yogischen Welt begegnen wir auch all den Meistern, die den Weg vor uns gegangen sind – indem wir ihre Präsenz fühlen oder sie erscheinen.
Aber in dieser Yogischen Welt kommt auch alles andere vor – als Aktivität. Als etwas, das sich permanent verändert. Sobald wir in diese Aktivität hineingreifen und versuchen, ursprünglich Lebendiges in abgeschlossene Einheiten zu packen, erzeugen wir unsere persönliche Wirklichkeit.
Ein wichtiger Teil der yogischen Praxis ist, diese Päckchen wieder zu öffnen und festzustellen, dass dort nichts ist, dass die Päckchen im Grunde leer sind. Dem einen macht das Angst, der andere findet darin die Befreiung.
Die Dinge so sehen, wie sie sind
Yoga ist die Abwesenheit von Gedankenwellen, ein stiller Geist.
Nur mit einem stillen Geist können wir sehen, wie die Dinge tatsächlich sind. Weil nur ein stiller Geist klar spiegeln kann. Nur in einem stillen Wasser kann sich der Mond spiegeln. Solange wir nicht in das Wasser hineingreifen, entstehen keine Wellen.
Das Wasser kann unterschiedliche Dinge spiegeln: die Sonne, den Mond, einen Vogel. Wenn Wolken da sind, sind Wolken da – wenn nicht, dann nicht. Wir schreien nicht: „Ich will jetzt aber die Sonne!“ Wenn die Sonne da ist, dann spiegelt das Wasser die Sonne. Wir wollen auch nicht etwas Bestimmtes sehen. Wenn wir sagen: „Nein, das soll sich nicht in dem See spiegeln, diesen Vogel mag ich nicht, der da vorbei fliegt.“, bleibt er möglicherweise besonders lange – obwohl er eigentlich von alleine weiterfliegen würde.
Das, was sich spiegelt, verändert sich permanent. Die Sonne geht auf und die Sonne geht unter. Der Körper altert, Blumen verwelken und neue Blüten gehen auf. Wir können den Puls des Lebens aber nicht fühlen, solange wir versuchen, in die immerwährende Veränderung einzugreifen.
Immer wieder versuchen wir den fliegenden Vogel, der sich in dem Wasser spiegelt, mit den Händen zu fangen, obwohl er schon längst weggeflogen ist. Öffnen wir
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