Attila - Die Welt in Flammen
geben die Menschen auf, selbst wenn ihre stolzesten Türme zu Asche niederbrennen, auch wenn ihre Städte von den Wassern der Ozeane überflutet werden, selbst wenn Plagen und Hungersnöte sie ereilen, wenn sie tags in der Sonne vor Hitze darben und nachts vor Kälte zittern, sie mühen sich am Tag ab und fürchten sich in der Nacht, sie sind so zahlreich und doch so klein, so schwach, so nackt, diese Zweifüßler, so viele kleine Päckchen aus menschlichem Fleisch, und täglich geht der Tod neben ihnen einher. Niemals lassen sie die Hoffnung fahren, entschlossen ziehen sie weiter, gehen sehenden Auges in den herannahenden Sturm, der sie doch selbst sind, ungebeugt, unverzagt, unbesiegt. Sie sind geschaffen, um zu leiden und zu erdulden, zu stürzen und zu triumphieren – und niemals zu kapitulieren.
Unter allen Wundern auf Erden ist das wunderbarste doch der Mensch. Ihn grüße ich, in ihm sehe ich das Werk des lebendigen Gottes, in der Tragik seines Schicksals und der Größe seines Herzens.
Hic finis Historiae Prisci Panii, Anno Domini 488
ANHANG
Zeittafel
378
Schlacht bei Adrianopel. Oströmisches Reich von den Goten besiegt
395
Erste Gerüchte über die Hunnen, über Angriffe auf Persien und Armenien. Honorius wird Kaiser Westroms
398
Geburt von Attila und Aëtius
406
Geburt Athenais’
410
Invasion Italiens durch Alarich den Goten. Plünderung Roms. Der Knabe Attila, der als Geisel in Rom gehalten wird, beginnt seine lange Flucht nach Skythien
419
Geburt Valentinians
422
Geburt Honorias
425
Tod des Honorius. Valentinian III ., Sohn Galla Placidias, wird Kaiser Westroms
429
Nordafrika fällt an die Vandalen unter König Geiserich
437
Honoria wird unehrenhaft ins östliche Exil geschickt
441
Attila kehrt zu seinem Volk zurück. Die Vereinigung der Stämme
449
Die Hunnen überqueren die Donau und greifen das Stadtfest von Margus an. Die Invasion des Ostens
450
Tod Galla Placidias und Theodosius’ II . Markian (Marcianus) wird oströmischer Kaiser
451
Attila fällt im Westen ein und legt die Städte am Rhein und in Nordgallien in Schutt und Asche. Die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern
452
Attila fällt in Italien ein
453
Tod von Attila und Aëtius
454
Tod Valentinians
455
Die Vandalen plündern Rom
476
Odoaker, der Gote, zwingt Romulus Augustulus zur Abdankung. Er erklärt sich selbst zum König von Italien. Das Römische Reich hört auf zu existieren.
Die wichtigsten Ortsbezeichnungen
B ei den heutigen Entsprechungen, die mit einem Sternchen* gekennzeichnet sind, konnte nur der nächstgelegene Ort angegeben werden.
ADRIANOPEL – Edirne
AQUILEIA – in der Nähe von Udine
AQUINCUM – Budapest
ARGENTORATUM – bei Straßburg
AURELIANA – im Burgund*
AZIMUNTIUM – in Thrakien*
BYZANZ, KONSTANTINOPEL – Istanbul
CARNUNTUM – Hainburg*
COLONIA AGRIPPINA – Köln
JERUSALEM
HUNGVARIA – die ungarische Tiefebene
ILLYRICUM – Kroatien/Bosnien/Serbien/Albanien*
KATALAUNISCHE FELDER – wahrscheinlich in der Nähe von Troyes*
LUTETIA – Paris
MARCIANOPOLIS – Dewnja, Bulgarien
MARGUS – Pozarevac, Serbien
MASSILIA – Marseille
MAURETANIEN – Marokko und das nördliche Algerien
MEDIOLANUM – Mailand
MOESIA – Nordbulgarien/Makedonien*
MOGUNTIACUM – Mainz
NAISSUS – Niš, Serbien
NARBO – Narbonne
NUMIDIA – Königreich der Vandalen
OPHIUSA – Odessa*
PANIUM – eine bescheidene, unauffällige Kleinstadt in Thrakien
PARTHIEN – Persien, Iran*
RATIARIA – nahe Widin*, Bulgarien
REMI – Reims
SKYTHIEN – Russland, Ukraine, Kasachstan und Gebiete östlich davon*
SINGIDUNUM – Belgrad
SIRMIUM – Stremska Mitrovica*, Serbien
TANAIS – Rostow am Don
THESSALONIKA – Thessaloniki
TOLOSA – Toulouse
TREVERORUM – Trier (Augusta Treverorum)
VIMINACIUM – Kostolac, Serbien
Verzeichnis der wichtigsten Personen
N amen mit einem Sternchen* sind historisch belegt. Die übrigen könnten existiert haben.
AËTIUS * – Gaius Flavius Aëtius, geboren 398 in der Grenzstadt Silestria im heutigen Bulgarien. Sohn des Gaudentius, des Oberbefehlshabers der Kavallerie; später selbst Oberbefehlshaber der Armeen Westroms
ALADAR – Hunnenkrieger, Sohn Chanats und einer der acht Auserwählten
AMALASUNTHA * – einzige Tochter des visigotischen Königs Theoderich
ANDRONICUS – Hauptmann der Kaiserlichen Garde in Konstantinopel
ARAPOVIAN – Graf Grigorius Khachadour
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