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Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?

Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?

Titel: Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Butzon und Bercker GmbH <Kevelaer>
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dass Pauli, als er sich mit Jung auf die Diskussion von Synchronizität einließ, den Zusammenhang mit Nichtlokalität nicht kannte oder nicht beachtete. Möglicherweise hat er die zu seiner Zeit noch nicht durch Experimente geklärte Kontroverse um Nichtlokalität als irrelevant betrachtet. Umso erstaunlicher ist der Zusammenhang zwischen den Pauli-Jung-Gedanken und den neueren Einsichten im Gefolge von Nichtlokalität und Verschränkung.
    Pauli schreibt an Jung: „Wie verhalten sich die in der modernen Quantenphysik zusammengefassten Tatsachen zu jenen anderen Phänomenen, die von Ihnen mit Hilfe des neuen Prinzips der Synchronizität gedeutet werden? Sicher ist zunächst, dass beide den ,klassischen' Determinismus überschreiten.“ 33 Nur zögernd lässt er sich von Jung überzeugen, dass man prinzipiell auch die Beziehung zwischen Phänomenen einbeziehen sollte, die beide materieller Art sind (wie das ja später bei der Nichtlokalität verschränkter Teilchen geschieht). Das ist insbesondere für das Verhältnis von Synchronizität zum Begriff des Archetypus von Belang, die uns hier besonders interessiert. Denn in ihm finden wir eine Konkretion dessen vor, was wir als Hervorquellen von Sein und Bewusstsein aus dem Quantenvakuum kennengelernt haben.
    Der Begriff „Archetypus“ ist nicht eindeutig definiert, und Pauli legt Wert darauf, dass er „in Bewegung“ ist. Jung selbst äußert sich einmal vorsichtig so:
    „Ich begegne immer wieder dem Missverständnis, dass die Archetypen inhaltlich bestimmt, d.h. eine Art unbewusster ,Vorstellungen' seien. Es muss deshalb noch einmal hervorgehoben werden, dass die Archetypen nicht inhaltlich, sondern bloß formal bestimmt sind, und Letzteres nur in sehr bedingter Weise.“
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    Es handelt sich also nicht um etwas wie die esoterisch verstandene „Akasha-Chronik“, ein überpersönliches Repertoire von Weisheiten und Mythen. Es geht um Strukturbedingungen und Fähigkeiten, die in der Geschichte mit Inhalt gefüllt werden. In einem Brief Jungs an Pauli heißt es:
    „Die Archetypen sind einerseits Ideen (im platonischen Sinn), andererseits direkt mit physiologischen Vorgängen verknüpft, und in Füllen von Synchronizität erscheinen sie sogar als Arrangeure physischer Umstände, sodass man sie auch als eine Eigenschaft des Stoffes (als eine ,Sinnbehaftetheit' desselben) betrachten kann.“
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    Neben ihrer Funktion für das Werden von Materie sind Archetypen also Mitgestalter von Leben und menschlicher Erlebnisfähigkeit, einschließlich der Fähigkeit außersinnlicher Wahrnehmung. über die Naturgesetze hinaus repräsentieren sie die Möglichkeit sinnhafter nichtkausaler Korrelationen.
    Der Panpsychismus mag darin endloses, nichtlokales Bewusstsein erblicken. Wir lassen Archetypen lieber als über sich hinausweisende Gestaltungsmuster stehen, an die der universale Teil des Seelenbewusstseins angebunden ist.
    Wolfgang Pauli zieht in einem Beitrag
Die Klavierstunde
(erst 1995 veröffentlicht) einen bemerkenswerten Schluss für die biologische Evolution:
    „Man hat … den Eindruck, dass die äußeren physikalischen Umstände einerseits und ihnen angepasste erbliche Veränderungen der Gene (Mutationen) andererseits zwar nicht kausal-reproduzierbar zusammenhängen, aber doch einmal – die ,blinden', zufälligen Schwankungen der auftretenden Mutationen korrigierend – sinnhaft und zweckhaft als unteilbare Ganzheit zusammen mit den äußeren Umständen aufgetreten sind.
    Gemöß dieser Hypothese, die sich sowohl von der Darwin'-schen als auch von der Lamarck'schen Auffassung unterscheidet, begegnen wir hier eben dem gesuchten dritten Typus von Naturgesetzen, der in einer Korrektur der Schwankungen des Zufalls durch sinnhafte oder zweckmäßige Koinzidenzen nicht kausal verbundener Ereignisse besteht.“
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    Auch unter namhaften zeitgenössischen Evolutionsforschern herrscht kein alleiniger naturalistischer Darwinismus. So hat etwa Simon Conway Morris das „Konvergenzprinzip“ entwickelt und reichlich belegt, nachdem viele Phänomene in der Evolution mehrfach völlig unabhängig voneinander unter verschiedenen Ausgangsbedingungen entstehen, also nicht rein durch Mutation und Selektion erklärt werden können. Beispiel ist ein so komplexes Gebilde wie das menschliche Auge, das sich unabhängig in ähnlicher Konstruktion bei der Krake und manchen Ringelwürmern entfaltet hat. 37
    Fassen wir zusammen: Synchronizität ist in der Sprache Jungs und dann auch Paulis

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