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Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?

Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?

Titel: Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Butzon und Bercker GmbH <Kevelaer>
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Gedächtniskünstler gewesen ist, darf man seine möglichen Leistungen nicht unterschätzen. Man konnte in der Psychologie durch Hypnose oder andere Umstände aus der Fülle des im Unbewussten Verborgenen vieles schnell herausholen und ausbreiten. Möglicherweise wird beim sich vom Körper lösenden Bewusstsein diese Fähigkeit noch gesteigert, die „Bilderwand“ des Lebens freigesetzt. Dazu muss nicht „alles mit allem verbunden“ und „zeitlos gegenwärtig“ sein. Beim Wahrnehmen vergeht immer etwas Zeit und ist die Lichtgeschwindigkeit groß
genug für eine rasche Bildfolge. Die Bedeutung von Verschränkung kommt eher darin zum Ausdruck, dass die Lebenswirklichkeit mittels einer „Zweitschrift“ in der Seele beim außerkörperlichen Erlebnis unabhängig vom Gehirn verfügbar bleibt.
    In dem Beispiel schimmert bereits durch, dass es van Lommel in erster Linie um eine sehr weitreichende allgemeine Ausdeutung von Verschränkung und Nichtlokalität im quantenphysikalischen Welt- und Menschenverständnis geht. Das schlägt sich besonders in zwei zentralen Begriffen nieder: „nichtlokaler Raum“ und „nichtlokales Bewusstsein“ (oder „endloses Bewusstsein“). Das Adjektiv „nichtlokal“ steht dabei nicht in wohldefinierter Beziehung zu seiner Verwendung bei Teilchenverschränkungen, sondern wird in einer aus dem Kontext zu erschließenden Analogie benutzt.
    Der – sonst in der Quantenphysik nicht bekannte – Ausdruck „nichtlokaler Raum“ meint, wie van Lommel selbst darlegt, ein besonderes Verständnis von „Quantenvakuum“. Diesen Begriff hatten wir schon weiter oben (II, 1: „Materie, Licht und die Quantenwelt“) kennengelernt als eine Art Urgrund des Seins, aus dem Teilchen und Kräfte fließen, während in dem Raum dazwischen aber nicht Leere herrscht, sondern genügend Energie vorhanden ist, um für winzige Augenblicke weitere, in Wahrscheinlichkeitswellen „lauernde“ Seinselemente Wirklichkeit werden zu lassen. Ein „Quantenschaum“ ist im ganzen Kosmos ausgebreitet. An diesen rätselhaften Urgrund knüpfen sich verschiedenartige Hypothesen und Deutungen. Bei van Lommel ist es – in Übereinstimmung mit einigen Physikern – das „nichtlokale Bewusstsein“. Der nichtlokale Raum
    „… ist auch ein metaphysischer Raum, in dem Bewusstsein Einfluss ausüben kann, da er phänomenale, das heißt auf subjektiver Wahrnehmung beruhende Eigenschaften besitzt. Diese Interpretation geht davon aus, dass Bewusstsein im Universum von Anfang an existent ist und alle Materie subjektive Eigenschaften oder Bewusstsein aufweist. Bewusstsein ist demnach also nichtlokal und fungiert als Ursprung oder ,Fundament' aller Dinge. Alle Materie beziehungsweise ,physische Wirklichkeit' wird dieser Auffassung nach vom Bewusstsein geprägt. Die Trennung zwischen dem nichtlokalen Raum und dem Bewusstsein ist aufgehoben.“
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    Das klingt in der Tat sehr metaphysisch! Van Lommel widmet der Entfaltung dieser Gedanken in seinem Buch großen Raum. Er weist darauf hin, dass sie auch von dem Philosophen David Chalmers vertreten und „Panpsychismus“ genannt werden. Wir kommentieren sie nicht im Einzelnen, sondern halten nur einige Konsequenzen fest.
    Man findet hier indirekt den Satz wieder: „Das Bewusstsein schafft das Sein.“ Wir hatten diesen Satz – reduziert auf das menschliche Bewusstsein – weiter oben (II, 2) erwähnt und einen gescheiterten Versuch erläutert, ihn quantenphysikalisch zu beweisen. Hier sieht das natürlich anders aus: Es geht um ein universales Bewusstsein, das in den Grundlagen der Quantentheorie und des Weltverständnisses verankert ist, also Voraussetzung und nicht Folgerung physikalischer Inhalte darstellt. Die Existenz des nichtlokalen Bewusstseins ist eine Art Axiom, dessen Einführung durch die Annahme einer außerordentlich starken Verbreitung nichtlokaler Korrelationen motiviert ist.
    Das nichtlokale, universale Bewusstsein ist dann auch Quelle des individuellen Bewusstseins, sowohl des Wachbewusstseins wie des Unbewussten und der Verbindung beider im „Selbst“ (nach C.G. Jung).Van Lommel:
    „Unser Bewusstsein ist intrinsisch mit dem nichtlokalen Raum verbunden … Der nichtlokale Raum oder das Vakuum bildet demnach die Quelle sowohl der physischen Welt als auch des Bewusstseins, und das nichtlokale Bewusstsein bildet die Quelle des Wachbewusstseins wie aller anderen Bewusstseinsaspekte. Das Bewusstsein und jedes seiner Teile ist unbegrenzt und endlos.“
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    Was hierbei

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