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Auf fremdem Land - Roman

Auf fremdem Land - Roman

Titel: Auf fremdem Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luchterhand
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Gottlieb, die vorbeigeschaut hatte und geschädigt worden war, dem Wohnwagen, der eines Tages irrtümlich eingetroffen und stehen geblieben war, der kommunalisiert und geplündert worden war, bevölkert und verlassen und wieder bevölkert und wieder verlassen worden war und am Schluss von der technischen Ausrüstung der israelischen Verteidigungsarmee zerstört wurde. Ein schlechtes Karma hatte er, dieser Wohnwagen.
    Vielleicht war es aber auch gut, dass er ein solches Schicksal hatte.
    Der junge Mann von der Stromgesellschaft erklärte, es sei ein Kurzschluss gewesen, der dem alten Generator den Garaus gemacht hatte. Offenbar habe er in dem Wohnwagen angefangen, der zerstört wurde und der voller improvisierter Elektrik steckte. Der Elektriker verstand nicht, was für eine Art Anschluss man ihnen da gemacht hatte, völlig dilettantisch und gefährlich, und es sei ein Glück, dass sie glimpflich davongekommen seien. Er installierte eine neue Platine und einen hochmodernen Sicherungskasten, eine neue Dreiphasenwelt auf dem Hügel: ohne Stromausfälle und Spannungsschwankungen, ohne ständig über Boiler und Wasserspeicher, Klimaanlagen und Öfen nachdenken zu müssen und ohne Computerabstürze. »Sagt bloß dem Typen von dem zerstörten Wohnwagen«, bat der Mann Otniel Asis und Chilik Jisraeli, die ihn begleiteten, »er soll sich mal zurückhalten mit offenen Leitungen und improvisierten Anschlüssen und den Heizspiralofen nicht die ganze Zeit laufen lassen.«
    »Machen wir, machen wir«, versprach Otniel und klopfte dem Elektrotechniker auf die Schulter. Sie sagten natürlich kein Wort zu Roni Kupfer, denn Roni würde den Strom auf dem Hügel nicht mehr benützen. Würden sie überhaupt etwas zu Roni sagen, dachte Otniel, so wäre es ein riesiger, doppelter Dank hoch zwei von ganzem Herzen: einmal für die offen liegenden Leitungen, die Improvisationen und die dauerbrennenden Spiralen, die nun zur Installierung eines phantastischen Stromnetzes führten; und ein zweites Mal für die naive Expedition der Purimgeschenkdelegation nach Charmisch, die den gottgesandten Aufstand der Araber auslöste, mit Steinen, brennenden Reifen und Schüssen in die Luft, was die Verlagerung der militärischen Ressourcen vom Stützpunkt nach Charmisch und den Aufschub der Räumung auf einen unbekannten Termin bewirkte, der, wie versprochen wurde, »in der nächsten Woche« festgelegt würde.
    Doch in ebenjener nächsten Woche kam die Regierung über ein Misstrauensvotum zu Fall, das von den Parteien der Mitte und der Linken infolge eines Korruptionsskandals initiiert wurde. Der Sicherheitsminister fokussierte seine gesamte Energie auf den Konkurrenzkampf um die Führung der Partei und andere interne Kämpfe (das populäre Schlagwort, das dabei gegen ihn gerichtet wurde, war »Kusch!«). Als ihm Malka, sein getreuer Assistent für Siedlungsangelegenheiten, so ganz nebenbei ein Papier zur Unterschrift vorlegte, das den Bau einer Asphaltstraße zwischen Ma’aleh Chermesch 2 und 3 genehmigte, als Erleichterung für die Sicherheitskräfte, die in dem Gelände manövrierten, unterschrieb er und machte sich nicht einmal die Mühe zu fragen, worum es sich handelte.
    Der Befehlshaber des Zentralkommandos wurde in der Generalsrunde bei der Postenrotation zu einer hochrangigen Aufgabe beim Nachrichtendienst beordert. Er nahm Omer Levkovitsch mit, der im Laufe der Ereignisse Eindruck bei ihm hinterlassen hatte, verlieh ihm die Streifen eines Majors, und sie verbrachten ihre Tage in einem ruhigen Büro in einem gepflegten Viertel irgendwo im Zentrum des bourgeoisen Israel, im Herzen des Konsensus, mit klimatisierten Dienstwagen und bequemen Dienstzeiten.
    Auch in den Vereinigten Staaten rückte der Termin irgendwelcher regionaler Wahlen näher. Die Umfragen prophezeiten der Partei des Präsidenten eine Niederlage, und als die Wahlen vorbei waren – in der Tat eine Niederlage –, erbebte Kaliforniens Erde mit Vehemenz, und bis alle wieder aus den Trümmern aufgestanden waren und den Staub aus den Kleidern geschüttelt hatten, erinnerte sich kein Mensch mehr an Ma’aleh Chermesch 3 und den Bericht in der Washington Post . Sogar der Zeitungsredakteur, der geplant hatte, Jeff McKinley zu einer Reportage »Ein Jahr danach« loszuschicken, ließ die Idee wegen Kürzungen im Auslandsressort und der Direktive von oben, sich auf die Inlandsnachrichten zu fokussieren, fallen, und McKinley beendete seine Mission im Heiligen Land ohnehin, da er eine lange

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